Bottrop-Kirchhellen/Gladbeck/Essen. Auf Bottroper Gebiet hat die Emschergenossenschaft die Renaturierung der Boye abgeschlossen. Man plant aber weitere Radwegeverbindungen.

Nach rund sechs Jahren Gesamtbauzeit und mehr als 25 Jahren Planungszeit hat die Emschergenossenschaft die Revitalisierung der Boye vom Pumpwerk Boye Oberlauf bis zur alten Haarbachmündung nördlich der A2 geschafft. Damit ist die Renaturierung auf Bottroper Gebiet abgeschlossen. Auch die neuen Rad- und Fußwege entlang der Boye sind geöffnet.

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Das Projekt Renaturierung der Boye wurde 2018 begonnen und wird voraussichtlich im August komplett abgeschlossen sein. Insgesamt werden 7,6 Kilometer des durch Kirchhellen, Bottrop, Gladbeck und Essen fließenden Flusses naturnah umgestaltet.

Von der Quelle am Schleitkamp in der Kirchheller Heide bis zum Pumpwerk Boye Oberlauf am Geitlingsweg in Grafenwald war die Boye immer ein natürliches Gewässer und hat an der Bottroper Straße Regenrückhalteflächen zum Hochwasserschutz erhalten.

Emschergenossenschaft: Seit 2017 ist die Boye abwasserfrei

Der weitere Verlauf der Boye ist im Zuge des Generationenprojektes Emscherumbau seit 2017 komplett abwasserfrei. Ihre Nebengewässer, zum Beispiel der Kirchschemmsbach oder der Hahnenbach, sind bereits vollständig revitalisiert. An der Straße „Im Gewerbepark“ in der Boy baut die Emschergenossenschaft noch bis Ende 2024 einen Stauraumkanal zu einem Regenwasserfilter um. Der Bodenfilter, der zweite überhaupt im ganzen Einzugsgebiet der Emscher, soll verhindern, dass überhaupt noch Regenwasser Richtung Kläranlage fließt.

Lückenschluss in Bottrop über Pumpwerksgelände

Mit der naturnahen Umgestaltung der Boye wurden auch rund acht Kilometer neue Rad- und Fußwege angelegt. Teil dieses Ausbaus des Rad- und Fußwegenetzes war das Errichten von zwei baugleichen neuen Brücken.

Die Installation der ersten Brücke erfolgte bereits im vergangenen Januar in Kooperation mit dem Regionalverband Ruhr (RVR) zwischen der Welheimer Straße und der Gungstraße. Das zweite Bauwerk wurde Ende Juni oberhalb der Horster Straße in Gladbeck eingehoben. Nach kleineren Reparaturarbeiten, die aufgrund des Starkregenereignisses Ende Juni durchgeführt werden mussten, sind die Wege nun freigegeben.

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Hier entstand ein Stück Radweg: Unser Bild zeigt den Beginn der Bauarbeiten auf dem Pumpwerksgelände im Oktober 2022.
Hier entstand ein Stück Radweg: Unser Bild zeigt den Beginn der Bauarbeiten auf dem Pumpwerksgelände im Oktober 2022. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

Eine Lücke in der Radwegeverbindung von Kirchhellen über Grafenwald zur Grafenmühle hatte die Emschergenossenschaft mit einem neuen Weg über das eigene Betriebsgelände geschlossen. Von Oktober bis März hatte der Abwasserverband am Pumpwerk Boye Oberlauf einen 200 Meter langen Rad- und Fußweg gebaut.

Über den Töfflingerweg haben Radler und Fußgänger nun einen kurzen Weg von Kirchhellen-Mitte nach Grafenwald und von dort zur Grafenmühle oder Richtung Gladbeck. Eine weitere Verbindung soll die von der Politik beschlossene Fahrradstraße zwischen den Ortskernen von Kirchhellen und Grafenwald bilden. Sie verläuft über die Burgstraße, Am Schleitkamp und Heimersfeld.

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Die Emschergenossenschaft wird noch weitere Wegeverbindungen schaffen: nördlich der Hegestraße bis zum Pumpwerk Boye-Oberlauf sowie Lückenschlüsse im Radwegenetz zwischen der A2 bis zur Hegestraße an der Stadtgrenze zwischen Bottrop und Gladbeck.

Diese Maßnahme läuft in enger Kooperation mit der Stadt Gladbeck und ermöglicht zukünftig eine bessere Anbindung an weitere Fuß- und Radwegeverbindungen südlich der A2.

Letzte Pflanzarbeiten wird die Emschergenossenschaft im Herbst und Winter 2023 an der Boye umsetzen. Zur Hälfte wurde die Boye bereits neu bepflanzt. Insgesamt investiert die Emschergenossenschaft für die gesamte Maßnahme rund 50 Millionen Euro.