Bottrop-Kirchhellen. Die Idee für den Antoniuspark fanden 2021 alle Bezirkspolitiker gut. Dann wurde es still um die Pläne. Aber jetzt steht der Fahrplan.
„Sehr schön, dass wir das endlich angehen.,“ Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs freut sich darüber, dass die Stadt nach den Ferien die Ausbauplanung für den Antoniuspark am Kirchhellener Ring vorstellen wird. Danach kann alles ziemlich schnell gehen, sagt Abteilungsleiterin Katja Schreiber aus dem Fachbereich Umwelt und Grün: Kirchhellens neuer Super-Spielplatz soll im Frühjahr 2025 fertig sein.
+++ Wollen Sie keine Nachrichten mehr aus Bottrop verpassen? Dann abonnieren Sie hier unseren WhatsApp-Kanal
Wenn der Plan präsentiert wird, ist die Idee ziemlich genau drei Jahre alt. Die CDU-Fraktion hatte schon im März 2021 vorgeschlagen, den Spielplatz wegen seiner Nähe zur Ortsmitte aufzuwerten. Für die Sitzung der Bezirksvertretung im August 2021 hatte der damalige Kirchhellener CDU-Chef Rainer Hürter um einen Sachstandsbericht zur Umsetzung des 2019 beschlossenen Spielplatzentwicklungskonzeptes gebeten; davon war nämlich zu diesem Zeitpunkt, sagen wir: noch wenig angekommen.
Erste Idee: 150.000 Euro für Großgerät, Hüpfspiele und Kleinkinderbereich
Das liegt nicht daran, dass wir keine Ideen hätten, aber eben keine Leute und kein Geld, antwortete seinerzeit der Fachbereich Umwelt und Grün. Als Beweis legte der Fachbereich auf Bitten der CDU eine Ideenskzizze vor, was man alles aus dem Spielplatz am Antoniuspark machen könnte, und klebte sogar ein Preisschild dran: 150.000 Euro. So viel sollten über den dicken Daumen gepeilt ein Großspielgerät auf der freien Rasenfläche kosten plus Hüpfspiele auf den gepflasterten Wegstücken plus ein neuer Kleinkinderbereich.
Über diese Ideen entwickelte sich in der Sitzung der Bezirksvertretung eine rege Debatte und eine Mehrheit für den Vorschlag von Dominik Nowak, der ungefähr so lautete: Kirchhellen hat viele Spielplätze, die aber wenig genutzt werden, weil sie oft versteckt liegen. Hier haben wir einen schönen Platz in einem schönen Park am Rande der Ortsmitte. Konzentrieren wir uns doch auf den und machen einen richtig schönen Super-Spielplatz draus für möglichst viele Altersgruppen von Kindern.
Damit hatte der damalige Abteilungsleiter im Fachbereich, Udo Kollath, ein dickes Problem. Später war nicht mehr genau zu klären, wie aus dem Sachstandsbericht auf dem Weg durch die Verwaltung ein Beschlussvorschlag geworden war. Aber jetzt hatte die Bezirksvertretung beschlossen: Der Fachbereich hatte einen Auftrag, aber kein Geld dafür. 2022 sei nichts zu machen, teilte Kollath damals den Bezirksvertretern mit, der Etat sei schon durchgeplant. Vielleicht 2023?
Bottrops Fachbereich Umwelt: Keine Bewerbungen auf Spielgeräte-Vergaben
Aber 2023 hatte die Abteilung Grünplanung immer noch zu wenig Personal. Geld war zwar da, konnte aber nicht unter die Leute gebracht werden. In einem Bericht formulierte der Fachbereich so: „Aufgrund der personellen Situation (die zwei Planerstellen sind noch immer unbesetzt) können in diesem Jahr keine Vorschläge zur Ersatzbeschaffung von Spielgeräten erarbeitet werden. Außerdem sind die Spielgeräte-Ausschreibungen der letzten drei Jahren in einigen Teillosen ergebnislos verlaufen, so dass es zu keinen Auftragsvergaben kam. Deswegen kommt es zu einem Sanierungsstau und nicht abgerufenen Haushaltsmitteln, die die Ausschreibungssummen immer weiter erhöhen.“
- Frühchen Mihra: „So klein und zierlich, aber so stark“
- Lenny (13) geht nicht zur Schule: „Die schlagen mich irgendwann tot“
- Schuldneratlas: So viele Bottroper sind verschuldet
- Neues Konzept auf der Gastromeile: „Pommesbude kann ich nicht“
Schlechte Zeiten für den Super-Spielplatz? Wir bleiben dran, versicherte im Mai 2023 Abteilungsleiterin Katja Schreiber einigen Bezirksvertretern und präsentierte ihnen einen Stand der Planung. Jetzt meldet sie Vollzug: Planung steht, Finanzierung auch. Im August will sie sich grünes Licht für ihre Pläne abholen. Wenn es nach dem Bezirksbürgermeister geht, wird sie das auch bekommen, sagt Hendrik Dierichs: „Ich werbe unter den Bezirkspolitikern dafür, dass wir uns auf den Ausbau einigen. Zusammen mit den Ausbauplänen für den Kirchhellener Ring zwischen Hauptstraße und den Schulen ist das eine echte Aufwertung der Dorfmitte.“