Mülheim. Im Neunmeterschießen gegen den Oberligisten Mülheimer FC erklimmt Blau-Weiß Mintard den Mülheimer Hallenthron. Was der Schlüssel war.

Als Torwart Leon Ossmann den letzten Neunmeter von Muhammed Ali Karkar parierte, gab es bei Spielern und Verantwortlichen der DJK Blau-Weiß Mintard kein Halten mehr: Zehn Jahre nach dem ersten Titelgewinn sicherten sich die Kicker aus den Ruhrauen den ersten Platz bei der 50. Hallenfußball-Stadtmeisterschaft.

Trainer-Rückkehrer Marco Guglielmi kam aus dem Strahlen nicht mehr heraus. Eigentlich hatte der neue Coach seine Jungs am Sonntag in Kettwig zum Treppenlaufen erwarten wollen. Doch dieses Vorhaben redeten die Blau-Weißen ihrem Coach noch im Laufe der Siegerehrung aus. „Ich kann hiermit bekannt geben, dass das nicht stattfindet“, lachte Guglielmi.

Hallenstadtmeisterschaft Mülheim: Mintarder dürfen „die Nacht zum Tag machen“

„Heute sollen sie ruhig mal die Nacht zum Tag machen“, meinte der Coach, der seinen Anteil am Titelgewinn überhaupt nicht zu groß bewerten wollte. „Wir hatten erst zwei Trainingseinheiten und waren einmal in der Halle. Das haben die Jungs ganz alleine gemacht, vielleicht noch mit den Trainern, die sie vorher trainiert haben. Und darauf können sie auch stolz sein“, so der Coach.

Fußball Hallenstadtmeisterschaft Mülheim
Die DJK Blau-Weiß Mintard bekam offiziell die Erlaubnis zum Feiern nach dem Titel bei der Hallenstadtmeisterschaft. © FUNKE Foto Services | Oliver Müler

Zweimal musste seine Mannschaft vor 2000 Zuschauerinnen und Zuschauern ins Neunmeterschießen. Erst im Halbfinale gegen den 1. FC Mülheim, als Hatim Bentaleb der DJK einen indirekten Freistoß zum 3:3 ins Netz jagte. „Ich hab‘ ihn mit der Hand berührt, aber abwehren konnte ich ihn nicht“, meinte Keeper Ossmann. BWM gewann das Shoot-Out aber mit 4:2 und forderte den Mülheimer FC 97 im Finale heraus.

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Der war bis dahin als Top-Favorit durchs Turnier marschiert. „Wir waren immer konstant, es gab eigentlich kein schlechtes Spiel, deswegen habe ich den Jungs auch gesagt, dass wir ein super Turnier gespielt haben“, meinte Trainer Ahmet Inal.

Vorsichtiges Finale vor 2000 Zuschauern

Dennoch hat es für den drittel Titel des MFC am Ende nicht gereicht. 1:1 stand es nach der regulären Spielzeit, im Neunmeterschießen hatte dann wieder Leon Ossmann das letzte Wort. 4:3 lautete der Endstand zugunsten von Blau-Weiß.

„Es war von beiden Seiten ein vorsichtiges Finale, viel Abtasten, ein Tauziehen, man hat nicht gesehen wer die Überhand hatte“, analysierte Inal. Lukas Mühlenfeld eröffnete das Endspiel mit dem 1:0 für Mintard. „Der Gegner stand auch gut, hat es clever gemacht“, lobte der MFC-Trainer.

MFC hat zu wenige nennenswerte Abschlüsse

Seine Mannschaft hatte in der Folgezeit mehr den Ball, kam aber kaum zu nennenswerten Abschlüssen. Erst Serhat Sat brachte den Oberligisten noch ins Neunmeterschießen. „Wir hätten mutiger sein müssen, es ist ein Finale. Ich verstehe die Jungs aber auch, sie hatten schwere Beine nach einem langen Tag. Außerdem willst du auch keinen Fehler machen.“

Sein Trainerkollege wollte den Erfolg nach doppeltem Neunmeterschießen aber nicht nur auf reines Glück zurückführen. „In beiden Spielen haben wir in letzter Minute das Tor reingekriegt, also haben wir es über die lange Spielzeit gut gemacht“, lobte der Coach der Siegermannschaft und sprach vom Glück des Tüchtigen.

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Und von einer erfolgreichen Rückkehr an die Seitenlinie. „Es war ein geiler Einstand und schon irgendwie erstaunlich, ich kenne die Mannschaft erst seit ein paar Wochen“, meinte Guglielmi und blickte bereits auf die Rückrunde: „Es war heute eine geschlossene Mannschaftsleistung und da müssen wir auch in der Meisterschaft hinkommen. Wir haben keine Superstars, sondern müssen es im Kollektiv lösen. Das müssen die Jungs verstehen, dass sie nicht für sich spielen, sondern für Blau-Weiß Mintard.“

Dann stehe einer erfolgreichen zweiten Saisonhälfte nichts im Wege. Auch ganz ohne Treppenläufe.

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