Mülheim. Wer bei der Hallenstadtmeisterschaft auftrumpft und warum Croatia Mülheim diesmal enttäuscht hat – die spannendsten Geschichten der Vorrunde.

Der erste Abschnitt der 50. Mülheimer Hallenfußball-Stadtmeisterschaft ist Geschichte. Immer ein guter Zeitpunkt, um eine Zwischenbilanz zu ziehen. Wer hat besonders überzeugt? Wer hat keinen wirklich guten Eindruck hinterlassen?

Das sind die Gewinner und Verlierer der Vorrunde beim MWB-Cup in Mülheim.

Die Gewinner der Vorrunde

Mülheimer FC 97

Es ist sicherlich keine Riesensensation, dass die ranghöchste Mannschaft alle vier Spiele gewinnt. Aber nach dem eher enttäuschenden Auftritt von vor einem Jahr war der MFC diesmal auch optisch die beste Mannschaft, spielte mit wenigen Kontakten und hatte mit Cem Sabanci den überragenden Mann der Vorrunde in seinen Reihen. Werden die Styrumer nicht nachlässig oder gar übermütig, werden sie in diesem Jahr schwer zu schlagen sein.

Sportfreunde Mülheim

Tobias Kolb erzielte das erste Tor für die Sportfreunde Mülheim in ihrer noch jungen Hallen-Geschichte.
Tobias Kolb erzielte das erste Tor für die Sportfreunde Mülheim in ihrer noch jungen Hallen-Geschichte. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Sportlich hat es am Ende nicht gereicht, aber der Neuling im Teilnehmerfeld erntete sogar noch am Tag nach seinem ersten Auftritt Lob für sein Debüt. Der C-Ligist hielt in fast allen Spielen ordentlich dagegen und bekam sogar Applaus von Fans aus anderen Lagern. Auf den sozialen Kanälen des Teams brachte es Premieren-Torschütze Tobias Kolb auf den Punkt: „Geiler, als da zu gewinnen, ist nur, beim letzten Spiel vom Platz zu gehen und die ganze Halle applaudiert!“

SV Raadt

Kämpften aufopferungsvoll: Die Fußballer des SV Raadt aus der Kreisliga C.
Kämpften aufopferungsvoll: Die Fußballer des SV Raadt aus der Kreisliga C. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Ein Gewinner? Bei vier Niederlagen und über 30 Gegentoren? Nun sportlich ganz sicherlich nicht. Keine Frage. Aber für die verbliebenen Raadter wäre es nach dem erneuten Rückzug der ersten Mannschaft ein Leichtes gewesen, dankend abzusagen. In dem Wissen, dass die Chancen auf ein vernünftiges Abschneiden wohl bei Null liegen. Dennoch den eigenen Verein zu repräsentieren und sich in den Dienst der Sache zu stellen, hat Respekt verdient. Viele Zuschauer anderer Mannschaften hatten das am Sonntag auch verstanden und bei Torchancen der Raadter Jungs laut mitgelitten. Viele hätten dem Spielverein noch das ein oder andere Törchen mehr gegönnt.

Die Schiedsrichter

Regionalliga-Schiedsrichter Jonas Besong gab am Samstag seine Premiere bei der Mülheimer Hallenmeisterschaft. Hier zeigt er einem Spieler des TSV Heimaterde die Gelbe Karte.
Regionalliga-Schiedsrichter Jonas Besong gab am Samstag seine Premiere bei der Mülheimer Hallenmeisterschaft. Hier zeigt er einem Spieler des TSV Heimaterde die Gelbe Karte. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Ja, ja, der ein oder andere wird jetzt gleich wieder mit der Nase rümpfen und aus 30 Vorrundenspielen eine Situation herauskramen, wo sein Team doch böse benachteiligt worden sei. Bei objektiver Betrachtung haben die Herren an der Pfeife aber an diesem Wochenende einen äußerst souveränen Job gemacht. Dass sogar ein Regionalliga-Schiedsrichter wie Jonah Besong in der Mülheimer Halle pfeift, kann der Veranstaltung nur gut tun. Von den beiden Roten Karten am Samstag war eine hart, die andere unstrittig. Am Sonntag kamen die Schiedsrichter sogar ohne eine einzige Gelbe Karte aus.

Die Verlierer der Vorrunde

Fatihspor Mülheim

Fatihspor Mülheim wird am 4. Januar bei der Endrunde um den MWB-Cup nicht dabei sein.
Fatihspor Mülheim wird am 4. Januar bei der Endrunde um den MWB-Cup nicht dabei sein. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Mit mehreren Neuzugängen hatte der A-Ligist im Vorfeld für Gesprächsstoff gesorgt, drei davon waren in der Halle auch gleich spielberechtigt. Lautstark wurde das Team von seinem großen Anhang empfangen – konnte dann aber die Erwartungen auf dem Feld nicht ganz erfüllen. Das erste Spiel gegen Rot-Weiss Mülheim ging gleich verloren. Gegen den späteren Gruppensieger 1. FC Mülheim gab es beim 3:3 zwar einen Punkt, das 2:3 gegen den TuSpo Saarn bedeutete dann praktisch das Aus. Daran änderte auch der 8:0-Kantersieg gegen Raadt nichts mehr. Auf dem Feld muss das Team noch zu einer Einheit werden.

SC Croatia Mülheim

Der SC Croatia musste als Vorjahresdritter diesmal früh die Segel streichen.
Der SC Croatia musste als Vorjahresdritter diesmal früh die Segel streichen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Wenn es bei der Mülheimer Meisterschaft darum geht, wer es neben den überkreislich spielenden Teams in die Endrunde schaffen kann, wird der SC Croatia fast immer genannt. Kein Wunder, wurden die Styrumer doch im letzten Jahr sogar Dritter. Diesmal war blieb der SC blass. Niederlagen gegen die beiden Gruppenfavoriten MFC und Mintard – geschenkt! Dass sich Croatia aber auch dem Neuling Sportfreunde Mülheim geschlagen geben musste, war dann schon eine Überraschung. Das 4:1 über Dümpten katapultierte den A-Ligisten dann sogar noch auf Rang drei, die dünne ausbeute bot aber wenig Hoffnung aufs Weiterkommen. Am Sonntag war früh klar, dass Croatia nicht zu den beiden besten Dritten gehören würde.

TSV Heimaterde

Vielleicht das Bild der Vorrunde: Ein Spieler des TSV Heimaterde macht einen ungewollten Abgang über die Bande.
Vielleicht das Bild der Vorrunde: Ein Spieler des TSV Heimaterde macht einen ungewollten Abgang über die Bande. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Von der Lautstärke her lagen die Anhänger des TSV Heimaterde gemeinsam mit denen von Fatihspor tags darauf in diesem Jahr an der Spitze. Doch die TSV-Fans auf der Tribüne legten sich nicht nur mit Schiedsrichter Jonah Besong an, sondern sorgten auch mit dafür, dass ihre Jungs auf dem Platz etwas übermotiviert ins erste Spiel gegen den VfB Speldorf gingen. Zwar führten sie mit 2:0, kassierten dann aber zwei Gelbe Karten, die in Mülheims Halle mit einer Zeitstrafe verbunden sind, und kassierten in beiden Fällen ein Gegentor in Unterzahl. 2:2, später 2:4 und die Chance auf eine Sensation dahin.

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