Mülheim. Dass ein Torwart trifft, kommt bei der Mülheimer Meisterschaft nicht oft vor. Warum es beim Keeper eines Außenseiters kein Zufall war.

Für einen kurzen Moment ging ein Raunen durch die Westenergie-Sporthalle, ans der Ball vom Fuße Christoph Heins einmal über das Feld ins Tor von Blau-Weiß Mintard segelte. Dass es das 2:2 des B-Ligisten Dümptener TV in dessen erstem Spiel gegen den favorisierten Landesligisten Blau-Weiß Mintard war, war noch nicht einmal das Erstaunliche. Hein ist Torwart.

„Ich habe in der Kabine angekündigt, dass ich ein Tor mache“, verriet der 25-Jährige hinterher. Auf dem Feld übernimmt er auch gerne schonmal als Torwart einen Elfmeter, „wenn der Trainer mich lässt“. Eigentlich habe er sogar Feldspieler werden wollen. „Aber ich bin leider im Tor besser als auf dem Feld“, lacht Hein.

„Ich will immer das Tor treffen“ - sagt ein Keeper

„Dass es direkt so passieren würde, wusste ich nicht, aber der Gegner hat bestimmt auch nicht damit gerechnet“, schmunzelte Hein. Der Schuss sei ja auch noch leicht abgefälscht gewesen. „Ich will auf jeden Fall immer das Tor treffen.“

Für den 25-Jährigen, der der Neffe von Fachschaftsleiter Peter Hein ist, sind die Stadtmeisterschaften in der Halle, seit er bei den Senioren spielt, immer etwas Besonderes. „Bei uns in den unteren Ligen hat man ja selten wirklich Zuschauer. Von daher ist das hier immer ein Highlight.“

Dümptener Torwart streicht sich den Tag im Kalender an

Vor einer solchen Kulisse dann auch noch ein Tor als Torwart zu schießen, ist dann so etwas wie die Kirsche auf der Sahne. „Den Tag werde ich mir im Kalender anstreichen“, verspricht der Keeper. Beim nächsten Training bedeutet das auf jeden Fall eine Kiste.

Zum Sieg gereicht hat es trotz des Torwart-Tores am Ende für den DTV nicht. Favorit Mintard gewann noch mit 4:2. „Wir wollen auf jeden Fall noch weiterkommen, das ist das Ziel“, meinte der Keeper. Trotz ordentlicher Auftritte sollte daraus nicht mehr werden.

Zu allem Überfluss musste der Keeper kurz vor Ende des letzten Spiels gegen den SC Croatia (1:4) humpelnd aus der Halle begleitet werden. „Ich hoffe es ist nichts Schlimmes, aber es tut halt schon ziemlich weh“, sagte der mit einem Kühlpack bewaffnete Keeper wenig später.

Der Tag wird für Christoph Hein in mehrerer Hinsicht nicht in Vergessenheit geraten.

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