Gladbeck. Thorben Mollenhauer, Trainer des VfL Gladbeck Handball, steht vorerst nicht zur Verfügung. Das sagt der Interimscoach zur Lage und über das Team.

Die Handballer des VfL Gladbeck müssen vorerst ohne ihren Trainer auskommen. Infolge eines Bandscheibenvorfalls steht Thorben Mollenhauer den Rot-Weißen zunächst einmal nicht mehr zur Verfügung. Weil es in der Regionalliga Westfalen für die schwach in die Saison gestarteten Gladbecker (4:8 Punkte) nun Schlag auf Schlag geht, haben die Verantwortlichen um Abteilungsleiter Tim Deffte sofort einen Interimstrainer gesucht - und schon gefunden.

Dabei handelt es sich um einen guten alten Bekannten. Jörg Schomburg, der früher für den VfL gespielt und der 2012 unter der Regie von Holger Krimphove mit dem Gladbeckern den Aufstieg in die 3. Liga gefeiert hat, wird Thorben Mollenhauer vertreten, bis dieser wieder auf dem Damm ist.

„Molli“, sagt Jörg Schomburg, „soll erst einmal wieder fit werden.“ Am Mittwochabend (30. Oktober) leitete der aus Recklinghausen stammende und längst in Düsseldorf heimisch gewordene frühere Mittelmann an seiner ehemaligen Wirkungsstätte erstmals das Training. „Ich habe einen guten Eindruck von der Truppe gewonnen“, sagt Schomburg, „großartig ändern werde ich nichts.“

Jörg Schomburg und Max Krönung haben beim VfL Gladbeck zusammengespielt

Als er den Anruf von VfL-Handballchef Tim Deffte erhalten hat, hätte Jörg Schomburg nie im Leben daran gedacht, dass es um den Trainerposten in Gladbeck geht. „Nachdem mir Tim“, sagt er, „die Situation geschildert hat, habe ich mich nur kurz mit meiner Freundin ausgetauscht und dann zugesagt.“

Tim Deffte betont: „Wir sind Jörg sehr dankbar, dass er einspringt.“ Schomburg werde eng mit Max Krönung zusammenarbeiten. Der Routinier und Torjäger fungiert beim VfL ja auch als Co-Trainer. Der Interimstrainer sagt: „Ich habe mit Max ja in Gladbeck noch zusammengespielt.“

Im Trikot des VfL Gladbeck: Jörg Schomburg wechselte 2011 zu den Rot-Weißen. Ein Jahr später stieg die Mannschaft in die 3. Liga auf.
Im Trikot des VfL Gladbeck: Jörg Schomburg wechselte 2011 zu den Rot-Weißen. Ein Jahr später stieg die Mannschaft in die 3. Liga auf. © WAZ FotoPool | Thomas Schmidtke

In der momentanen Lage sei Jörg Schomburg die Ideallösung, sagt Tim Deffte. Der Handballchef des VfL zählt dafür drei Gründe auf: „Jörg hat beim TV Ratingen nach dem Ende seiner aktiven Karriere erfolgreich als Trainer gearbeitet, er kennt das Umfeld in Gladbeck und auch die Mannschaft, weil er deren Werdegang weiter verfolgt hat.“

VfL Gladbeck stellt sich am 1. November bei der TSG Harsewinkel vor

Bereits am Freitag (1. November, 20 Uhr) wird Jörg Schomburg erstmals als Trainer des VfL in der Verantwortung stehen - ausgerechnet beim Angestgegner TSG Harsewinkel. „Ich habe mir bereits Videos angeschaut und mich mit dem Gegner beschäftigt“, sagt der Mollenhauer-Vertreter. Ganz schön fleißig! Schomburg lacht: „Wenn ich etwas mache, dann mache ich das richtig.“

Als Aktiver hat Jörg Schomburg insgesamt 57 Spiele für den VfL Gladbeck in der 3. Liga und in der Oberliga bestritten. Dabei glückten ihm 248 Tore. Etwas ältere Fans der Rot-Weißen werden sich vor allem an die Siebenmeter erinnern, die der Mittelmann, vorzugsweise per Kopfleger, unnachahmlich und sehr sehr sicher in die Maschen der gegnerischen Kasten versenkt hat. 173 waren es.

Das Handballspielen gelernt hat Schomburg beim HSC Eintracht Recklinghausen. Er war aber auch für die PSV Recklinghausen am Ball. Nach seiner Zeit beim VfL kehrte er zu seinem Stammverein zurück, später wechselte er zum TV Ratingen, bei dem er schließlich auch Trainer wurde.

VfL-Handballchef Tim Deffte sieht die Mannschaft in der Pflicht

Mit Blick auf das Spiel bei der mit 6:6 Punkten auf dem achten Tabellenplatz geführten TSG Harsewinkel hat Tim Deffte die Mannschaft übrigens schon in der vergangenen Woche an die Kandarre genommen. Im Hallenheft zum Spiel gegen Regionalliga-Spitzenreiter LIT 1912 II (29:29) hat er nämlich von den Spielern gefordert, auch in Auswärtspartien Leistungen zu zeigen wie in der Riesener-Halle. Das Team stehe „in der Pflicht“, so Deffte.

Dass er mit der Zwischenbilanz nicht zufrieden ist, versteht sich von selbst. Klipp und klar erklärt Tim Deffte: „Wie in den vergangenen Jahren auch sollte es auch in dieser Spielzeit unser Anspruch sein, die Tabellenspitze anzugreifen. Davon sind wir aktuell leider weit entfernt.“

Tatsache ist: Die Mannschaft des VfL, das haben die Heimspiele gegen die Topteams Sportfreunde Loxten (34:34), TSV GWD Minden II (33:29) und LIT 1912 II (29:29) bewiesen, ist voll und ganz konkurrenzfähig. Und doch ist sie bislang auswärts leer ausgegangen.

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