Bottrop. Der Handballverband Niederrhein hat seinen Plan für die Saisonfortsetzung vorgestellt. In den Bottroper Klubs begegnet man den Konzepten kritisch
Wenn ab Februar wieder gespielt werden dürfte würden die Vereine möglichst viele Spiele bis zum Saisonende austragen. Dann würde eine Quotientenregelung über Auf- und Abstieg entscheiden. Wenn die Rückkehr in die Halle erst Mitte März gelingt, soll schon eine absolvierte Einzelrunde über den Erfolg der Saison entscheiden können. Die Stimmen zu den Planspielen des Handballverbandes Niederrhein:
Marc Andre Kopatz, Abteilungsleiter der TSG Kirchhellen: Grundsätzlich ist es natürlich richtig, dass sich der Handballverband Niederrhein Konzepte für alle möglichen Planspiele zurecht legt. Allerdings muss man in diesem Zusammenhang auch feststellen, dass der Verband mit seinen Entscheidungen der aktuellen Lage schon ein wenig hinterherhinkt. Ich glaube nämlich nicht, dass wir bereits im Februar wieder spielen können. Wir müssen uns deshalb auch auf den Fall einstellen, dass die Saison komplett abgebrochen werden muss. Und dann würde ich es begrüßen, dass wir auf eine Auf- und Abstiegsregelung verzichten. Die Basis für eine sportliche Wertung wäre einfach viel zu dünn.
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Berthold Krix, Technischer Leiter des SC Bottrop: Ich halte die Pläne des Handballverbandes für ziemlich optimistisch. Ich glaube nicht, dass wir es hinbekommen werden, eine einfache Runde zu spielen. Ginge es nach mir persönlich, dann würden wir die Saison jetzt ohne Wertung beenden. Unsere Sorge gilt momentan ohnehin nicht irgendwelchen Auf- oder Abstiegen. Die Zwangspause fordert uns an ganz anderen Stellen. Unser Vereinsmotto lautet: „100 Prozent Handball und mehr“. Wir wollen ein familiärer Verein sein, in dem alle Altersgruppen gerne zusammen kommen. Momentan liegt dieses Vereinsleben aber völlig brach. Wir können nur hoffen, dass uns die Mitglieder über die Krise hinweg dir Treue halten. Das gilt insbesondere für die Kinder und Jugendlichen. Das sind die Dinge, die uns momentan wirklich beschäftigen.
Sebastian Wycichowski, Trainer des Landesligisten Adler 07 Bottrop: Es ist gut, dass sich der Handballverband Gedanken gemacht hat und dass wir jetzt einen Plan haben. Ich möchte nicht in der Position sein, zu entscheiden, wie es weitergeht. Egal, was beschlossen wird, man kann es nie allen Recht machen. Mit den beiden Lösungsansätzen bin ich persönlich zufrieden. Ich bin aber wirklich skeptisch, ich glaube nicht, dass wir in dieser Saison noch spielen werden. Den Fall, dass wir schon im Februar wieder spielen könnten, halte ich aufgrund der aktuellen Entwicklungen schon jetzt für sehr unwahrscheinlich. Wir stehen kurz vor einem harten Lockdown. Auch der Spielbeginn Mitte März ist keineswegs sicher. Selbst wenn wir dann wieder spielen könnten, stünde der Plan auf wackeligen Beinen. Sobald nur ein einziger Coronafall dazu kommt, wäre die Saison erneut gefährdet. Nicht, dass ich falsch verstanden werde. Ich möchte lieber heute als morgen wieder auf die Platte, aber das Virus wird in den kommenden Wochen nicht so einfach verschwinden.
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