Bottrop. Die Handballerinnen schlagen ihren Coach bei der Trainings-Challenge, die Männer bringen die Baustelle eines Mitspielers auf Vordermann.

Auch, wenn wegen Corona momentan kein Handball gespielt werden kann: Beim SC Bottrop steht noch niemandem der Sinn nach Winterschlaf. Hinter den Kulissen rüsten sich Trainer und Spieler für das Ende des Spiel- und Trainingsverbots. Und im Hintergrund stellt der Vorstand die administrativen Weichen für eine erfolgreiche Fortsetzung der Saison.

Christoph Grewer gab Vollgas. Der Trainer der Bezirksliga-Frauenmannschaft wollte die teaminterne Trainingschallenge unbedingt gewinnen. Grewer musste mehr Kilometer laufend hinter sich bringen als die 14 besten Spielerinnen seiner Mannschaft im Schnitt. Grewer verlor. Hauchdünn mit 59,77 Kilometern zu 59,91 Kilometern. Die Differenz von 140 Metern wird sich jetzt positiv in der Mannschaftskasse bemerkbar machen. Ein Preis, den Grewer gerne zahlt. Das Ergebnis der Trainingschallenge war natürlich auch Gesprächsthema bei den Video-Workouts, zu denen sich große Teile der Mannschaft regelmäßig treffen. Mit Aktionen wie diesen pflegen sie beim SC Bottrop in der Coronapause ihren Teamgeist und das Zusammengehörigkeitsgefühl. Ganz nebenbei halten sich die Spielerinnen für den Tag fit, an dem es endlich wieder losgeht mit dem Handballsport.

Talente sollen es beim SC Bottrop wieder leichter haben

Nicht nur die Frauen des SC Bottrop meistern die schwierige Phase. Auch die Männer treffen sich regelmäßig in Videokonferenzen, wobei David Krix zugibt, dass es in diesen nicht ums gemeinsame Training geht: „Wir unterhalten uns, flachsen rum, bleiben in Kontakt.“ Krix beobachtet die Situation der Landesliga-Mannschaft aus zwei Blickwinkeln. Aus dem des Spielers, aber auch aus dem des Vorstandsmitglieds. Beide Perspektiven stimmen ihn für die Nach-Corona-Zeit zuversichtlich: „Wir haben einen enormen Drive in der Mannschaft. Das habe ich zuletzt beobachtet, als ein Spieler Unterstützung auf seiner Baustelle brauchte. Da reichte ein Hinweis in der WhatsApp-Gruppe, wenig später war fast das komplette Team am Start und packte mit an.“ Krix erklärt das neue Teamgefühl beim SC Bottrop mit einem bewusst angeschobenen Strategiewechsel zum Saisonbeginn.

Der Start von Jens Remmert auf dem Trainerposten war verbunden mit der Idee, das Team offener für die nachrückenden Talente aus der eigenen Jugendabteilung zu machen. Das hatte schon in den wenigen Spielen der jetzt unterbrochenen Saison erhebliche Auswirkungen. „Die Stimmung im Team ist deutlich besser. Es ist schön zu sehen, dass sich dort Spieler versammeln, die dazu bereit sind, sich für ihre Mitspieler zu zerreißen, die sich mit dem Verein identifizieren. Dieser Umbruch ist ein gewünschter Prozess. Wir wollen den jungen Spielern wieder eine Perspektive aufzeigen und ihnen auch ermöglichen, Verantwortung zu übernehmen.“ Krix ist sich sicher, dass sich der positive Trend fortsetzen wird, sobald die Sporthallen wieder geöffnet sind.

Jahreshauptversammlung am Freitag in der Dieter-Renz-Halle

Der Vorstand des SC Bottrop bereitet momentan die Jahreshauptversammlung vor, die unter Einhaltung aller Corona-Schutzbestimmungen am kommenden Freitag in der Dieter-Renz-Halle abgehalten werden soll (18.30 Uhr). Auch auf Funktionärsebene soll in den kommenden Monaten einiges passieren. David Krix, 2. Vorsitzender, erklärt: „Wir haben mit Alexander Werner jetzt jemanden im Team, der sich intensiv um unsere Sponsoren kümmern soll. Wir arbeiten gerade an eine Sponsoring-Mappe, in der wir den Verein und unsere Ziele vorstellen. Wir erhoffen uns dadurch natürlich einen engeren Austausch mit allen, die uns unterstützen. Das haben wir in den vergangenen Jahren etwas schleifen lassen.“

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