Kirchhellen. Eine zart ansteigende Formkurve wurde von der Saisonunterbrechung gekreuzt. Trainer Buddenborg lässt sich davon aber nicht verunsichern.

Die letzten Jahre verliefen für die Handballer der TSG Kirchhellen alles andere als rosig. Der krisengebeutelte Bezirksligist aus dem Bottroper Norden hatte in den zurückliegenden Spielzeiten immer wieder die Bekanntschaft mit dem Abstiegskampf machen müssen, gleich zwei Mal entging die TSG dem Sturz in die Kreisliga um Haaresbreite. Auch die neue Spielzeit begann für die Kirchhellener sorgenreich, gleich sechs Niederlagen am Stück beförderten den Bottroper Verein erneut ans Tabellenende.

Doch Florian Buddenborg, der Michael Zawadzki beerbt und seit dieser Saison das Traineramt bei der TSG inne hat, hielt stets an seinen positiven Eindrücken fest – und sollte damit recht behalten. Die Leistungen der Kirchhellener wurden stetig besser und mündeten nach zuvor einigen knappen Ergebnissen schließlich im ersten Saisonsieg unmittelbar vor dem erneuten Lockdown. Dieser kommt für die TSG daher umso bitterer. „Wir wollen nicht egoistisch sein“, betont Buddenborg zwar, „es gibt momentan einfach wichtigere Themen. Zudem haben andere Vereine mit denselben Problemen zu kämpfen wie wir. Aber es ist schon schade, da unser Team zuletzt immer besser in Tritt kam und eine stetige Entwicklung zu erkennen war.“

Nun heißt es stattdessen auch für die Kirchhellener erneut, die Zwangspause möglichst schadenfrei zu bewältigen. „Wir halten untereinander den Kontakt, auch wenn an Mannschaftstrainings oder dergleichen aufgrund der geltenden Richtlinien derzeit nicht zu denken ist“, so Buddenborg, „in erster Linie sind die Jungs aber für sich selbst verantwortlich. Und das nehmen sie auch ziemlich ernst, jeder möchte sich möglichst fit halten und für den Moment bereit sein, in dem es dann endlich wieder weitergehen kann.“

Die TSG Kirchhellen muss sich in Geduld üben

Wann der Zeitpunkt jedoch erreicht sein wird, an dem wieder über Handballpartien auf Amateurebene nachgedacht werden kann, erscheint bisweilen völlig ungewiss. Auch Florian Buddenborg möchte sich diesbezüglich nicht festlegen. „Die Beschränkungen gelten ja vorerst bis zum Monatsende. Ich befürchte aber, dass an eine ordnungsgemäße Ausübung unseres Sports und selbst an normale Trainingseinheiten in diesem Jahr nicht mehr zu denken ist. Nahezu jeder Sportler möchte gerne weitermachen und sich weiterentwickeln, momentan müssen wir uns aber in Geduld üben. Und das Verständnis ist groß.“

Vor allem die Saisonplanung im hiesigen Handballverband betrachtet Buddenborg kritisch. „Es ist schwierig, in einer so dynamischen Zeit, eine ganze Spielzeit mit 16 Teams ordnungsgemäß abzuwickeln. Schon vor der erneuten Zwangspause sind immer wieder vereinzelt Partien ausgefallen. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Ligen in kleinere Staffeln einzuteilen, so wie es andere Verbände handhaben.“

Buddenborg ist mit der bisherigen Entwicklung seiner Mannschaft zufrieden

Zumindest aber geht TSG-Trainer Buddenborg davon aus, dass seine Schützlinge, sobald der sportliche Aspekt wieder in den Vordergrund rückt und es der Bezirksliga wieder um Meisterschaftspunkte gehen wird, auch weiterhin eine gute Rolle spielen werden. Mit dem bisherigen Entwicklungsprozess der Kirchhellener zeigt sich der Bottroper Coach ungeachtet der nach wie vor ausbaufähigen Tabellensituation – die TSG rangiert auf Platz 14 – zufrieden.

„Wir sind noch lange nicht da angekommen, wo wir hinwollen. Aber die ganze Mannschaft zieht an einem Strang, die Jungs zeigen sich sehr ehrgeizig. Und das hat sich zuletzt auch in den Ergebnissen widergespiegelt. Das Potenzial im Team ist durchaus vorhanden.“ Im vergangenen Frühjahr bewahrte der erste Lockdown die Kirchhellener vor dem Abstieg. Nun hegt die TSG berechtigte Hoffnung, aus eigenen Kräften wieder den Weg in sichere Gefilde zu schaffen.

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