Bottrop. Trotz der überragenden Saison mussten die Volleyballerinnen der SG Bottrop/Borbeck ein wenig zittern. Nun kam sie aber, die erlösende Nachricht.
Das Coronavirus bremst aktuell alles – auch das Leben der Sportler, die zum Nichtstun verdammt sind. Die Saisons werden nicht mehr auf dem Platz sondern am Grünen Tisch entschieden. So auch bei den Volleyballerinnen, bei denen die SG Bottrop/Borbeck nun mitten in dieser schwierigen Zeit, positive Nachrichten vom Westdeutschen Volleyball-Verband bekam.
„Nun ist es offiziell. Wir spielen in der kommenden Saison 2020/2021 wieder Oberliga. Wir freuen uns tierisch auf die erneute Chance, in dieser Liga aufschlagen zu dürfen und hoffen, dass wir es diesmal besser machen“, heißt es in einem Beitrag der Mannschaft auf Facebook. Denn: Die Saison wurde abgebrochen, die SG-Spielerinnen stehen somit als Aufsteigerinnen fest.
Erleichterung bei dem Trainer der SG Bottrop/Borbeck
„Für uns war das noch gar nicht so klar, weil der Verband geschrieben hatte, dass er sich mit der Entscheidung Zeit lässt“, sagt Trainer Florian Rieck. Es hätte auch die Möglichkeit gegeben, dass die Spielzeit annulliert werde.
Als dann die erlösende Nachricht kam, waren die Freudensprünge bei den Volleyballerinnen umso höher. Ein Nichtaufstieg „wäre schon sehr ärgerlich gewesen“, gibt Rieck zu.
Die Zahlen untermauern diese Aussagen. 15 Spiele absolvierte die SG Bottrop-Borbeck in der Verbandsliga. 14 Siege fuhr sie dabei ein, nur die allererste Partie ging verloren.
„Das war auch verdient, weil vielleicht manche den Eindruck hatten, dass man als Absteiger mit 70 Prozent ganz entspannt die Liga gewinnen wird“, blickt Rieck zurück. Die Pleite war also der Schuss vor den Bug, der nochmal „die Sinne schärfte.“
Der Trainer Florian Rieck bleibt ein weiteres Jahr
Danach spielten sich die Volleyballerinnen in einen Rausch. „Wir hatten auf jeder Position für die Verbandsliga sehr gute Spielerinnen. Es sind einfach gute Mädels, die sehr erfahren sind. Sie brauchten nur einen, der sie ab und an noch in die richtigen Bahnen lenkt. Dann waren wir besser als jede andere Mannschaft in der Liga“, sagt Rieck, der sich nach kurzer Überlegungsphase auch dazu entschlossen hat, ein weiteres Jahr als Trainer an der Seitenlinie zu stehen.
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Dass nun schon 15 statt 18 Partien dafür ausreichten, aufzusteigen, schmälert den Erfolg der SG keineswegs, findet Rieck.
„Wir hätten die Saison schon lieber zu Ende gespielt, um nicht nur am grünen Tisch aufzusteigen. Aber trotzdem ist der Erfolg verdient. Da wäre auch nichts mehr angebrannt in den drei Spielen. Realistisch betrachtet, hätten wir es nicht mehr aus der Hand gegeben.“
Auf zwei Positionen sucht die SG Bottrop/Borbeck
Die Spielzeit ist gerade erst abgepfiffen, da blickt die SG Bottrop/Borbeck schon auf die kommende Saison voraus und sucht nach einer neuen Libera oder einer Zuspielerin. „Für die Breite des Kaders wäre das gut. Einfach, um mehr Optionen zu haben“, sagt Rieck.
In der vergangenen Spielzeit übernahm Linda Riddermann die Position der Libera, weil die etatmäßige Stammspielerin Sophie Abramowski vor der Saison abgesprungen ist. Riddermann machte es aber so gut, dass sie durchaus auch in der Oberliga dort spielen kann.
„Wenn eine Zuspielerin zu uns kommt, bleibt die Linda auf der Libera-Position. Wenn eine Libera kommt, wird sie wieder Zuspielerin“, verrät Rieck die Planungen.
Die sind weitreichend und dennoch - was das tagesaktuelle Geschäft angeht - auf Eis gelegt.
„Wir wissen noch gar nicht, wann wir wieder trainieren können. Zum Glück geht es nicht um Millionen wie beim Fußball, wir machen es aus Spaß“, sagt Rieck, der sich, wann auch immer es sein wird, beim nächsten Zusammentreffen mit seiner Mannschaft Oberliga-Trainer nennen darf. „Allerdings ist es sogar bei mir schon so, dass ich die Mädels vermisse. Da hätte ich auch nicht gedacht, dass es so schnell geht.“
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