Wattenscheid. Wattenscheid 09 schlägt Finnentrop mit 1:0, das Tor fällt bereits nach wenigen Sekunden. Doch im nächsten Spiel wird ein Leistungsträger fehlen.

Von Anfang an dominant auftreten, das hatte Christopher Pache nach der durchwachsenen Winter-Vorbereitung von seiner Mannschaft gefordert. Eigentlich verlief der Start in das Oberliga-Jahr 2025 für seine Mannschaft daher perfekt. Es waren noch nicht alle Zuschauer auf ihren Plätzen, da stand es bereits 1:0 für die Hausherren. Tim Kaminski verwandelte eine Ecke der Wattenscheider nach gerade einmal 54 Sekunden zum 1:0 für Wattenscheid – es war bereits der entscheidende Treffer des Tages, denn am Ergebnis änderte sich in den restlichen 93 Minuten nichts mehr.

Pache hatte in der vergangenen Woche am Rande der Generalprobe beim Heinrich-Cup in Bochum-Hordel noch kritisiert, dass sein Team zuletzt immer erst nach zehn bis 15 Minuten ins Spiel gefunden hätte. Gegen Finnentrop nutzte Wattenscheid zwar gleich die erste Chance, spielbestimmend waren die 09er danach aber nicht. „Wir mussten den Matchplan heute etwas anpassen, wir wussten, dass wir etwas Ballbesitz abgeben müssen oder auch wollen. Aber es ist brutal schwer, wie wir es in der ersten Halbzeit verteidigt haben, da waren wir einfach zu weit weg von den Gegenspielern.“

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Ins Gewicht fiel das nicht, weil Finnentrop mit dem Ballbesitz wenig anzufangen wusste. „Gefühlt war hier heute mehr für uns drin“, resümierte der Trainer der Gäste, Jonas Ermes. Doch bis auf zwei Chancen - eine in der ersten und eine in der zweiten Halbzeit - hatte Finnentrop Wattenscheid offensiv keine gefährlichen Aktionen entgegenzusetzen.

Anders die Hausherren, die sich nach dem Seitenwechsel steigerten und sich mehr und mehr Chancen erarbeiteten. Doch Nico Buckmaier verpasste in der 72. Minute die Vorentscheidung. Sein Schuss rutschte knapp am Pfosten vorbei. Auch Robert Nnaji und Tim Kaminski verpassten das 2:0. Kaminskis Schuss klatschte in der 87. Minute ans Lattenkreuz. Wenige Sekunden später war für den 25-Jährigen dann Schluss. Für ein taktisches Foul an der Seitenlinie sah er die gelb-rote Karte. 

Kaminski sieht Gelb-Rot und fehlt Wattenscheid im nächsten Spiel 

„Ich hatte schon ein ungutes Gefühl als er die gelbe Karte bekommen hat, weil ich unseren Kami ja kenne“, entgegnete Pache mit einem Schmunzeln zu besagter Szene. „ich habe noch versucht ihn an unserer Linie zu coachen, dass er ihn nur stellen soll, aber man kann es auch nicht steuern, wenn er dann an ihm vorbeigeht. Er zieht dann das taktische Foul, aber das ist okay, dafür hatten wir noch neun Andere, die das Spiel über die Zeit gebracht haben.“

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Damit wird Kaminski Wattenscheid im Spiel gegen den ASC Dortmund fehlen. Dennoch war Pache mit dem Ausgang des Nachmittags zufrieden. „Es ist gerade ein bisschen Druck auf dem Kessel, daher sind die Jungs auch nicht mit dem allergrößten Selbstvertrauen ins Spiel gegangen.“ Wattenscheids Trainer spielte damit auf die Tabellenkonstellation an. Durch den Rückzug von Bövinghausen hat die SGW wieder drei Punkte weniger auf dem Konto, dazu bislang zwei Spiele weniger als die Konkurrenz gespielt. Umso wichtiger war daher am Sonntag der Sieg gegen Finnentrop, der Wattenscheid wieder etwas mehr Polster im Tabellenkeller verschafft. Acht Punkte Vorsprung sind es nun auf die Abstiegsränge. Für den ehemaligen Bundesligisten heißt es jetzt aber erst einmal wieder Zuschauen. Zwei Wochen hat Wattenscheid in der Oberliga nun spielfrei, bevor es am 14. Februar gegen den ASC weitergeht.

So spielten die Teams

Wattenscheid 09: Mroß – Sarli, Gabriel, Kacmaz, Kaminski – Yesilova (66. Kouonang), Renke (80. Lewicki), Sindermann (66. Firat), El Mansoury (83. Deniz) – Buckmaier (75. Loheider), Nnaji 


Finnentrop/Bamenohl: Taach – Albayrak, Klaas (46. Akhabach), Musangu, Kolberg (83. Fünfsinn), Becker, Chatar, Butzkamm, Thiemann, Meyer (68. Herrmann), Dier (74. Tews)

Bes. Vorkomnisse: Gelb-Rot Kaminski 87. Minute

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