Bochum. Viele Politiker fühlen sich bei der Farbwahl für die Sitze im Lohrheidestadion Wattenscheid von der Stadt übergangen. War das so? Wir klären auf.

Plant die Stadt Bochum etwa blau-weiße Sitze im Lohrheidestadion? Der Gedanke daran hat nicht nur die Fan-Szene der schwarz-weißen SG Wattenscheid 09 erzürnt, erinnert die Farb-Kombi aus ihrer Sicht doch zu sehr an den ewigen Fußball-Rivalen VfL Bochum. Auch die Wattenscheider Lokalpolitik war schnell auf der Palme und monierte vor allem, nicht in die Farbauswahl mit eingebunden worden zu sein. Doch wurde die Bezirksvertretung Wattenscheid tatsächlich von der Verwaltung übergangen?

Debatte um blaue Stadionsitze? Darum wurde die Politik in Bochum nicht gefragt

Antwort: Nein. Dass die Politik nicht eigens zur Farbe von Laufbahn und Stadionsitzen vorab befragt wurde, habe einen ganz einfachen Grund, erklärt Ute Feinweber, die städtische Koordinatorin für Sportentwicklung und -förderung: „Der Stadionumbau ist ein Geschäft der laufenden Verwaltung. Wir sind vom Rat mit Beschlussfassung am 29. September 2022 beauftragt worden, die notwendigen Schritte einzuleiten, um die Umbaumaßnahme sicherzustellen. Das haben wir getan. Wir sind quasi bevollmächtigt worden.“

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Entscheidungsbefugt sei ohnehin nur der Rat gewesen. Die Bezirksvertretung sei auch damals schon lediglich angehört worden, „weil es sich beim Lohrheidestadion um eine überbezirkliche Sportstätte handelt“. Dazu zähle auch das Ruhrstadion. „Das ist in der Gemeindeordnung so festgesetzt“, erklärt Feinweber. Im November 2022 sei man aber „mit Mann und Maus“ in der Bezirksvertretung gewesen, um den Stadionumbau vorzustellen. „Da war auch der Architekt dabei.“

Ute Feinweber von der Stadt Bochum ist Projektleiterin beim Umbau des Lohrheidestadions in Wattenscheid.
Ute Feinweber von der Stadt Bochum ist Projektleiterin beim Umbau des Lohrheidestadions in Wattenscheid. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

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Die Politik werde durch Sachstandsberichte regelmäßig über den Stand der Arbeiten informiert, ansonsten aber nur zurate gezogen, „wenn es zu maßgeblichen Planungsänderungen kommt“, so Feinweber weiter. „Etwa wenn plötzlich zehn Millionen Euro fehlen würden und diese bewilligt werden müssten.“