Gladbeck. Zufallsfund einer Gladbeckerin: In Ihrem Altpapier wurden Briefe scheinbar entsorgt. Was man in so einem Fall tun sollte? Das sagt die Post.
Eigentlich habe sie nur einen Karton aus ihrer Altpapiertonne holen wollen, berichtet Christine Mandrysch im Gespräch mit der Lokalredaktion. Doch dabei macht die Zweckelerin eine ungewöhnliche Entdeckung. Sie findet einen Stapel Briefe in ihrer Papiertonne. Die sind nicht an sie adressiert und auch noch nicht geöffnet.
Es macht den Eindruck, als habe sie hier irgendjemand kurzerhand entsorgt. Dabei machen die Sendungen teils einen wichtigen Eindruck. Zu den Absendern zählen etwa die Deutsche Rentenversicherung oder auch der Wohnungskonzern Vivawest. Gut möglich also, dass in den Umschlägen wichtige Schreiben stecken.
Briefe könnten schon seit einer Woche in der Gladbecker Altpapiertonne liegen
Zunächst einmal sammelt die Gladbeckerin die Briefe sorgfältig aus dem Altpapier. Sie sind an unterschiedliche Menschen und Institutionen adressiert, die Adressen verweisen unter anderem auf die Söllerstraße und auch auf die Höhenstraße in Gladbeck. Wer die Schreiben in ihrem Altpapier hat verschwinden lassen, Christine Mandrysch hat keine Idee.
Auch seit wann die Briefe in der Tonne liegen, vermag sie nicht zu sagen. Mindestens aber seit vergangener Woche Donnerstag, da sei die Papiertonne nämlich zuletzt geleert worden, so die Gladbeckerin. Außerdem seien einige der Briefe auch schon vor gut einer Woche abgestempelt worden.
„Wenn es so aussieht, als habe jemand da vielleicht Briefe einfach entsorgt, dann ist sogar der Weg zur Polizei nicht verkehrt.“
Was sie zusätzlich umtreibt? Was macht man mit einem solchen Fund, mit Schreiben, die nicht für einen bestimmt sind und vielleicht sogar wichtig sein könnten? Tatsächlich gibt es in so einem Fall mehrere Möglichkeiten, erläutert Postsprecher Achim Gahr auf Nachfrage der Redaktion. Erhalte man irrtümlich Post, die für einen Nachbarn bestimmt ist, so könne man ohne weiteres auch selbst den Brief dem richtigen Empfänger übermitteln. Alternativ könne man solche Sendungen auch in den nächsten Postkasten werfen oder dem Postboten mitgeben.
Eine weitere Option, die der Postsprecher aufzählt: „Wenn es so aussieht, als habe jemand da vielleicht Briefe einfach entsorgt, dann ist sogar der Weg zur Polizei nicht verkehrt.“ Die stellt die Sendungen dann im Zweifel sicher.
Beschwerdestelle der Deutschen Post gibt einen falschen Ratschlag
Christine Mandrysch ist letztlich über die Beschwerdestelle der Deutschen Post weitergekommen. Doch die Auskunft, die sie dort erhielt, konnte sie nicht glauben. „Als eine Möglichkeit wurde mir genannt, die Briefe einfach wegzuwerfen.“ Doch das habe sie sich nicht vorstellen können, sagt sie. Aber man habe ihr dort auch gesagt, sie könne sie einfach dem Postboten wieder mitgeben. Und genau das habe sie dann auch getan, da der Zusteller just in dem Moment auf der Straße unterwegs gewesen sei.
Damit habe die Gladbeckerin grundsätzlich alles richtig gemacht, lobt der Postsprecher. Und auch zum Tipp der Kollegen, solche Sendungen einfach zu entsorgen, hat er einen ganz klaren Hinweis: „Das geht gar nicht.“ Man dürfe solche Sendungen, die nicht an einen persönlich adressiert sind, nicht einfach entsorgen, stellt er klar.
Inzwischen seien die Briefe bei den richtigen Empfängern angekommen, berichtet Post-Sprecher Achim Gahr am Montag. Der Bote, dem Christine Mandrysch die Sendungen ausgehändigt hat, habe festgestellt, dass sie aus seinem Bezirk stammten und habe sie entsprechend zugestellt.
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Gleichzeitig habe der Chef der Postboten auch noch Gespräche mit dem Kollegen geführt. Warum die Briefe in Christine Mandryschs Altpapiertonne gelandet sind, kann sich keiner der Beteiligten erklären. Wollte sich da ein Bote entlasten? Aus Sicht der Post mache das keinen Sinn, dafür, so der Postsprecher, seien es letztlich zu wenig Briefe gewesen, eine Entlastung sei das nicht.
Am Ende könne man nur spekulieren, was passiert ist. Womöglich habe irgendjemand die Briefe aus Briefkästen gezogen oder einen Stapel Sendungen aus der Tasche eines Zusteller gezogen, so mögliche Erklärungen seitens der Post. Auf jeden Fall werde man die Situation im Auge behalten, betont Achim Gahr. Ausdrücklich bedankt sich der Post-Sprecher dann auch bei Christine Mandrysch für deren umsichtiges, richtiges Handeln.
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