Gladbeck. Für Gladbeck-Zweckel stehen große bauliche Weiterentwicklungen an. Eine Fläche dafür gibt es schon. Was auf dem alten Ascheplatz geplant ist.

Große Pläne für eine weitere städtebauliche Entwicklung in Zweckel bahnen sich an. Sie betreffen vor allem neue Möglichkeiten der Kinderbetreuung sowie die medizinische Versorgung in Gladbecks nördlichstem Stadtteil. Noch gibt es keine konkrete Planung. Welche Neuentwicklungen der Stadtentwicklung allerdings möglich wären, das erläuterte die Verwaltung der Politik in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses.

In Gladbeck-Zweckel werden die Sportflächen gerade „neu geordnet“

Flächen, die noch zur Bebauung zur Verfügung stehen, sind rar im kleinen Gladbeck. Viele Möglichkeiten bieten sich den Stadtplanern in der Regel deshalb nicht. In Zweckel werden aber gerade die Sportflächen neuen geordnet. Sprich, der SV Zweckel erhält auf der Sportanlage an der Dorstener Straße einen neuen Kunstrasenplatz. Die Arbeiten sind so gut wie fertig. Nicht mehr benötigt wird dann der Aschenplatz – gern auch mal „der Käfig“ genannt – schräg gegenüber an der Dorstener Straße.

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Über eine zukünftige Nutzung dieser Fläche mit einer Größe von gut 6500 Quadratmeter hat sich Stadtbaurat Volker Kreuzer mit seinem Team Gedanken gemacht. Gedanken, die im Fachausschuss auch gut ankamen, bis auf einige kleine Diskussionspunkte. Grundsätzlich war sich die Mehrheit Lokalpolitiker im Ausschuss aber einig: Das, was an der Stelle möglich gemacht werden soll, könne man durchaus schon als ein Leuchtturmprojekt für den Stadtteil bezeichnen.

Die eine Hälfte des Ascheplatzes will die Stadt verkaufen

Und das ist die Idee aus dem Rathaus: Die Hälfte der Fläche des alten Aschenplatzes will die Stadt verkaufen, um die 3.250 Quadratmeter also. Dabei soll aber festgelegt sein, was dort konkret gebaut werden soll. Ein Ärztehaus nämlich, wie der Stadtbaurat erklärte. Von den im Stadtteil niedergelassenen Medizinern sei die deutliche Botschaft ausgegangen, dass man mehr Platz benötige. Der Neubau sei also die folgerichtige Entwicklung.

Es sei enorm wichtig, so der Stadtbaurat, die medizinische Grundversorgung in Zweckel auch weiterhin sicherzustellen. Ein dringender Handlungsbedarf sei schon lange gegeben im Ortsteil.

Von den in Zweckel niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sei der dringende Wunsch nach mehr Platz geäußert worden, sagt Stadtbaurat Volker Kreuzer.
Von den in Zweckel niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sei der dringende Wunsch nach mehr Platz geäußert worden, sagt Stadtbaurat Volker Kreuzer. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Unter einem Dach könne also ein zeitgemäßes Ärztehaus mit mehreren Fachdisziplinen und ergänzenden Nutzungen entstehen. Sollte es nicht möglich sein, einen Standort für ein Ärztehaus in Zweckel zu finden, sei mittelfristig eine Abwanderung der Mediziner aus dem Stadtteil zu befürchten. Das gelte es auf jeden Fall zu verhindern. Der Verkaufserlös für das Grundstück, auch darüber hat man bei der Stadt bereits nachgedacht, könne beispielsweise Verwendung finden für den Bau neuer Umkleidekabinen vom SV Zweckel.

Bei den Kita-Plätzen ist der Bedarf an zusätzlichen Plätzen weiterhin enorm groß

Die andere Hälfte des Areals soll im städtischen Besitz verbleiben. Und auch mit den Plänen für diesen Teil der Fläche soll ein dringender Bedarf zumindest ein Schritt weit gedeckt werden. Gedacht ist an den Bau einer weiteren Kindertagesstätte, beispielsweise eine Bewegungskita. In Gladbeck fehlen, wie bekannt, weiterhin hunderte an Plätze in diesem Bereich der frühkindlichen Bildung.

Das Grundstück, das mitten im Stadtteil liegt, sei ideal geeignet für beide Ansiedlungen, betonte der Baurat. Zusätzlich zum Bau einer Kita könne man sich auf diesem Teil des Areals auch noch eine Wohnbebauung vorstellen. Gedacht sei dabei an öffentlich geförderte Wohnungen.

Das sind die Pläne für das Wäldchen an der Dorstener Straße

Erhalten werden soll auf jeden Fall ein großer Teil des Wäldchens, das den Ascheplatz umgibt. Die Wegeverbindung für Fußgänger und Radfahrer zwischen Winkelstraße und Dorstener Straße, die dort herführt, soll ebenfalls erhalten und aufgewertet werden. „Im Moment ist es ja eher ein Trampelpfad“, erklärte der Baurat.

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Die Schaffung weiterer Kita-Plätze sei auf jeden Fall ein wichtiges Anliegen, betonte Bernd Borgwerth (Grüne) im Planungsausschuss. Allerdings habe er den Eindruck, dass aktuell ein wenig in Vergessenheit gerate, auch auf die Platzbedürfnisse von Jugendlichen in Gladbeck einzugehen. „Irgendwie ist diese Altersgruppe momentan zu wenig im Fokus!“ Um das zu ändern, könne man künftig den Jugendrat bei diesem Punkt „mit ins Boot nehmen“, um den Wünschen und Vorstellungen mehr Raum bieten zu können. Grundsätzlich traf das die Zustimmung des Baurats, der dennoch an dieser Stelle weiterhin die Kita-Plätze favorisiert.

„Der Medizincampus in Butendorf ist ein toller Gewinn!“

Dustin Tix
SPD-Ratsfraktion

Zustimmung für die Zweckel-Pläne kam auch von Seiten der SPD. Eine gute medizinische Nahversorgung in den Stadtteilen sieht Dustin Tix als immens wichtig an. Der Medizincampus in Butendorf sei „ein toller Gewinn“, führte er als Beispiel an. Die beiden Ärztehäuser in Butendorf würden aber auch beispielhaft dafür stehen, wie wichtig es sei, die Verkehrs- und Parkplatzsituation an einer solchen Stelle genau zu planen. Deshalb seine Bitte: Darauf in Zweckel von Anfang an ein Auge zu haben.

>> Auf ökologisches Bauen soll Wert gelegt werden

Zum Planungsrecht: Derzeit liegt das Grundstück im Geltungsbereich des Bebauungsplanes 31a Gebiet: Tunnelstraße, der hier eine öffentliche Grünfläche mit der Zweckbestimmung Sportplatz festsetzt. Die gleiche Darstellung findet sich auch im Flächennutzungsplan.

Zur Realisierung der zuvor beschriebenen städtebaulichen Entwicklung ist eine Änderung bzw. Neuaufstellung der o.g. Bauleitpläne erforderlich. Entsprechende Aufstellungsbeschlüsse sind nach Verfestigung der Planung für eine der kommenden Sitzungen vorgesehen. Festgesetzt werden müssen auch, heißt es in der Verwaltungsvorlage, Details zum ökologischen Bauen und zur gärtnerischen Gestaltung der Freiflächen.

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