Gladbeck. Im WAZ-Familiencheck „Freizeit“ wird bemängelt, dass es keine Angebote für Jugendliche gebe – und noch mehr stößt den Gladbecker sauer auf.
Kitaplätze, Kinderbetreuung generell, der Zustand der Schulen in der Stadt – alles wichtig für Gladbecker Eltern, na klar, das haben auch die vergangenen Ausgaben des WAZ-Familienchecks gezeigt. Aber nun ist das Leben ja glücklicherweise nicht nur Kita, Schule, Arbeit, gemeinsame Freizeit als Familie gibt es dann und wann auch noch. Deshalb haben wir im Familiencheck auch danach gefragt: Was machen Gladbecker Familien, wenn sie entspannen, Spaß haben, einfach die Seele baumeln lassen wollen?
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Und interessanter noch: Was fehlt in der Stadt, aus Sicht der Eltern? Am Ende des Fragebogens zum Thema „Freizeit“ hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, in einer Volltext-Antwort mal so richtig den Finger in die Wunde zu legen und zu sagen, wie das Freizeitangebot in der Stadt besser werden kann, was sich ändern muss. Knappe 100 Antworten sind zu dieser Frage eingegangen, die wir im Folgenden in einzelnen Themenblöcken zusammengefasst haben.
Angebote für ältere Kinder: „Vollkatastrophe“ in Gladbeck?
Besonders oft wünschen sich die Gladbecker „Angebote für Jugendliche“. Nicht bloß, damit die Jugendlichen etwas zu tun haben, sondern auch, damit die Stadt sauberer und gefühlt sicherer wird. Gerade Abends, schreibt ein Teilnehmer, säßen die Jugendlichen zum Beispiel vor der Jugendkunstschule „und trinken und lassen alles liegen. Aber sie haben auch keinerlei Angebote. Das Karo fehlt als Jugendcenter.“
Mit seiner Kritik ist der Teilnehmer in guter Gesellschaft. „Angebote für Jugendliche, die gibt es so gut wie gar nicht“, schreibt ein anderer, „Anlaufstellen für Jugendliche“ wünscht sich ein weiterer. Dass sich die entsprechende Altersgruppe in Ermangelung dieser Angebote dann andere Orte sucht – zum Beispiel Spielplätze – ist bekannt, ein Teilnehmer formuliert das ganz knackig so: „Bessere Spielplätze, weniger Gesindel auf Spielplätzen.“
Wie man den Halbstarken wieder richtige Angebote machen könnte, dazu haben die Gladbecker aber auch Ideen. „Eine Art Jugendcafé“, schlägt einer vor, „zum Chillen, quatschen, Billard spielen.“ Eine andere Überlegung, die für die Stadt gar nicht mal so schwer umzusetzen sein sollte: „Jugendfilme im Kommunalen Kino (KoKi).“ Das könnte in der Tat eine Überlegung wert sein, auf dem Programm stehen nämlich zwar Kinderfilme – aber sonst Dramen, Komödien und mehr, die deutlich auf ein Publikum jenseits der 20 abzielen.
Dauerthema in Gladbeck: Die Spielplätze
Kein neues Thema in Gladbeck, aber nach wie vor ein leidiges: die Spielplätze. „Mehr Spielplätze“, „sauberere Spielplätze“, „abwechslungsreichere Spielplätze“ und ähnliche Antworten sind zigfach zu lesen, „die Spielplätze sind eine Katastrophe“, schreibt ein Teilnehmer, und will das städtische Argument des Personalmangels nicht mehr gelten lassen. Einige Eltern werden noch konkreter und bemängeln, dass es auf den Gladbecker Spielplätzen wenig Geräte gibt, die auch für Kinder unter drei Jahren geeignet sind, etwa „Schaukeln mit entsprechenden Sitzen“.
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Überdurchschnittlich oft wünschen sich Gladbecker Eltern außerdem Kursangebote, oft auch für Eltern und Kinder gemeinsam. „Ich würde mir wünschen, dass Vereine auch Angebote für Eltern und Kinder mehr in den Nachmittagsbereich legen würden. Damit man als berufstätige Eltern (beide Vollzeit) auch die Möglichkeit hat, gemeinsam mit dem Kind zum Beispiel mal einen VHS-Kurs zu belegen, töpfern, malen, musizieren.“ Ein anderer Teilnehmer sieht das Problem in der Kommunikation: „Zu wenig Werbung für Kinderangebote. Oft erfahre ich erst von einem Angebot, wenn es vorüber ist.“
Und sonst so?
Neben den großen Themen haben die Gladbecker Eltern aber auch einzelne Anregungen zum Thema Familie und Freizeit gegeben. „Öffentliche Wickelmöglichkeiten“ wünscht sich ein Teilnehmer, auch Stillecken werden vermisst, vielleicht sogar „zusammen mit einem Familiencafé, mit Spielmöglichkeiten für die Kinder.“