Essen-Margarethenhöhe. In 2024 wurden drei neue Wohngebäude auf der Margarethenhöhe in Essen bezogen. 2025 soll dort in weiteres großes Bauprojekt starten.
2024 war ein ereignisreiches Jahr für Vorstand und Mitarbeitende der Margarethe-Krupp-Stiftung (MKS). Rund 120 Jahre nach der Gründung hat diese ihren angestammten Sitz von der Sommerburgstraße in das neue Gebäude an der Altenau 2 verlegt. Auch die neuen Wohnhäuser nebenan wurden bezogen. Damit ist das erste Neubauprojekt seit über 30 Jahren auf der historischen Margarethenhöhe in Essen fast abgeschlossen. Doch auch sonst tut sich gerade einiges im Stadtteil. So soll der Bau des Wohnturms „Greenliving“ bald starten.
Neue Wohnungen
Die Margarethe-Krupp-Stiftung vermietet rund 3100 Wohneinheiten und 70 Gewerbebetriebe im Stadtteil. Dennoch ist die Erstvermietung von Gebäuden für die Verantwortlichen der MKS etwas Besonderes. Im vierten Quartal 2023 beziehungsweise im ersten 2024 waren die Mieterinnen und Mieter der drei neuen Gebäude am Lehnsgrund eingezogen.
Dort sind insgesamt 42 Wohnungen mit jeweils 40 bis 90 Quadratmetern entstanden. Die Einzüge liefen zeitlich gestaffelt, um die engen Straßen im denkmalgeschützten Bereich durch Umzugswagen nicht zu sehr zu belasten.
Neue Verwaltung
Noch finden vor und hinter dem neuen Verwaltungsgebäude, das die MKS im Mai bezogen hat, Restarbeiten statt. Richtung Waldrand nimmt der große Außenbereich mit Spielplatz langsam Gestalt an, die Bepflanzung wird folgen. Ein Teil des Geländes wird nicht nur den Mietern vorbehalten, sondern auch für die Öffentlichkeit nutzbar sein. „Im Mai soll alles fertig sein“, sagt Michael Flachmann, Vorstand der MKS.
Essener Wohnungsanbieter MKS hat neue Verwaltung bezogen
Auch am Verwaltungsgebäude selbst sind noch kleinere Arbeiten zu erledigen, wie die Installation des Handlaufs im Treppenhaus und der Vordächer. Der Vorplatz soll noch mit drei Bäumen, einer Stele und einer Info-Karte gestaltet werden. „Dann können Führungen über die Margarethenhöhe nicht nur am Brückenkopf und am Markt, sondern auch hier an unserer Verwaltung beginnen“, sagt Flachmann.
Klimaplan
Auch die Vorarbeiten für die Umsetzung des Klimaplans für den denkmalgeschützten Bereich, die 2025 beginnen und 2045 abgeschlossen sein sollen, laufen laut Flachmann auf Hochtouren. Ziel sei der Ausstoß von unter zwölf Kilogramm CO2 pro Quadratmeter und Jahr. Dafür sollen die Gebäude mit regenerativen Energiequellen wie Wärmepumpen ausgestattet und im denkmalnahen Bereich möglicherweise auch gedämmt werden. Auch die Umstellung von Gas auf Fernwärme, für die die Abwärme der Industrie genutzt werde, sei angedacht.
Digitalisierung
In Sachen Digitalisierung geht es laut Michael Flachmann ebenfalls voran. Glasfaserkabel werde aktuell in jedes Haus verlegt, jede Wohnung werde angeschlossen. Das sei ein organisatorischer Aufwand, aber für Stiftung und Mieter kostenfrei. Insgesamt müssten über 30 Kilometer Glasfaserkabel verlegt werden. Die Mieter können dann entscheiden, ob sie es nutzen wollen oder nicht. Die Arbeiten sollen im zweiten Quartal 2025 abgeschlossen sei.
Das Essener Unternehmen stellt sich gerade digital auf
Schon zu 90 Prozent digital gehe derzeit der Kontakt mit den Mietern, zum Beispiel bei Mietverträgen oder Wohnungsabnahmen vor sich. „Wir bewegen uns in Richtung papierloses Büro“, so Flachmann, der stolz darauf ist, dass die MKS 2024 als „Arbeitgeber der Zukunft“ und „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ ausgezeichnet wurde.
Fahrräder
Dafür tue man Einiges. Es gebe viele Radstellplätze und Aktionen, um Kolleginnen und Kollegen zu motivieren, mit dem Rad zur Arbeit zu kommen. Zwei Diensträder stünden zum Beispiel für Handwerker zur Verfügung. „Wir haben eine Fahrradwerkstatt, Dusch- und Umkleidemöglichkeiten für alle, die mit Rad zur Arbeit kommen, sowie einen Obstkorb, der zunächst diesen Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung steht“, zählt der MKS-Vorstand auf.
Projekt „Greenliving“
2025 hat die Stiftung viel vor: Der Abriss des alten Edeka-Ladens am Helgolandring/Borkumstraße soll ab Februar erfolgen und der Neubau des Wohnturms „Greenliving“, unter anderem mit rund 50 Mietwohnungen, Kita und Senioren-WG, im März starten. Der Bauantrag liege seit rund zwei Jahren bei der Stadt, man habe in einigen Details nachgebessert und warte jetzt auf die Baugenehmigung, so Flachmann.
Zahl der Kindergartenplätze erhöht sich durch den geplanten Neubau in Essen
Im ersten Bauabschnitt soll der in diesem Bereich bereits ansässige Awo-Kindergarten von drei auf vier Gruppen erweitert werden, im zweiten Bauabschnitt soll eine fünfte Gruppe dazukommen. Die Awo-Senioren-WG ist für den ersten Bauabschnitt (2025/26) geplant, Tagespflege und Quartierstreff sind für den zweiten vorgesehen (2027). Fertig soll der Komplex 2028/29 sein.
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„Durch die geplante Fassaden-Begrünung gibt es sehr hohe feuerwehrtechnische Auflagen, um Beispiel, was die Erreichbarkeit mit Drehleitern angeht“, so der MKS-Vorstand. Deshalb habe man den Grünanteil reduziert. Begrünt werden soll aber auf jeden Fall die Verbindung zwischen Kiga und Senioren-WG, die im Sinne des Mehrgenerationen-Gedankens gemeinsam genutzt werden soll.
IGA 2027
Das Thema Grün spielt auch eine große Rolle bei den Vorbereitungen für die Teilnahme der Margarethenhöhe an der Internationen Gartenbauausstellung (IGA) 2027. Die örtliche Gartenexpertin Cornelia Brodersen bepflanzte bereits Wiesen auf der neuen Höhe, in Kooperation mit BUND und NABU werden Wildwiesen realisiert. Die MKS stellt zudem jedes Jahr 10.000 Euro für Projekte und Vorschläge der Mieterinnen und Mieter bereit. „Da sind Ideen gefragt“, so Flachmann.
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Der Imbisswagen auf der Essener Margarethenhöhe verkauft bereits
Weinbistro
Die nächsten Schritte beim geplanten Um- und Anbau des früheren Kiosks an der Sommerburgstraße zum Weinbistro mit Außenplätzen sollen zeitnah erfolgen, gibt sich der MKS-Vorstand optimistisch. Die Planungen laufen seit Jahren. „Zuletzt mussten wir Parkplätze für unseren Neubau vorhalten, die jetzt wieder für den Kiosk zur Verfügung stehen.“, so Flachmann. Das Konzept sei in der Abstimmung, ein Pächter stehe noch nicht fest. Eine „richtige Küche“ ist nicht geplant, es wird eher Snacks geben.
Imbisswagen
Apropos Essen: Gut angenommen werde der Imbisswagen, mit dem ein Markthändler jetzt vor der Freiwilligen Feuerwehr am Lührmannwald steht. Flachmann: „Der Pizzawagen von der neuen Höhe wird auch dort hingehen, sodass sich dort das Angebot konzentriert.“
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