Essen-Margarethenhöhe. Die Margarethe-Krupp-Stiftung baut 42 Wohnungen und ein Bürogebäude, das im Mai bezogen werden soll. Ein Rundgang über die Baustelle.
Die neuen Mietwohnungen im „alten“ Teil der Margarethenhöhe sind fast komplett bezogen, die Arbeiten an der neuen Geschäftsstelle der Margarethe-Krupp-Stiftung (MKS) laufen auf Hochtouren.
In rund vier Wochen soll zumindest im Innenbereich alles fertig sein. Dann wird die Stiftung ihr historisches Domizil an der Sommerburgstraße verlassen und die neuen Räume beziehen. Die Mieterinnen und Mieter der 42 Wohnungen, die in den letzten drei Jahren unter der Bezeichnung „Waldpark Lehnsgrund“ entstanden sind, haben den Umzugsstress bereits hinter sich. Die Umzüge liefen gestaffelt von November bis Februar im Zwei-Wochen-Rhythmus, um die engen Straßen nicht durch die Umzugs-Lkw zu überlasten.
Auf der Margarethenhöhe in Essen sind 42 neue Wohnungen entstanden
„Eine Wohnung wird neu vergeben, weil sich die Lebensumstände des ursprünglichen Mieters verändert haben“, sagt MKS-Vorstand Michael Flachmann. In jedem der drei Gebäude gibt es 14 Wohnungen, zwischen 50 und 100 Quadratmeter groß. Auch ohne Werbung habe es genug Bewerber für die Wohnungen gegeben. Drei davon seien auch für Rollstuhlfahrer geeignet, es habe dafür aber speziell keine Nachfrage gegeben.
Der erste Spatenstich für das Gesamtprojekt, das laut Michael Flachmann rund 20 Millionen Euro kosten wird, war im März 2021 erfolgt – zu Corona-Zeiten mit sehr wenigen Teilnehmern. „Wir haben alle Krisen mitgenommen“, spielt der MKS-Vorstand auf die Pandemie und die folgende Krise im Baugeschäft an, die für ein halbes Jahr Verzögerung bei den Arbeiten sorgte.
Jetzt nähert sich das Bauprojekt, nach vielen Jahren das erste auf der alten Margarethenhöhe, seinem Ende. „Zehn der neuen Mietparteien waren auch vorher schon MKS-Mieter und sind quasi nur intern umgezogen“, erklärt Flachmann. Diese machten somit preiswerteren Wohnraum frei. „Unsere Mieten liegen ansonsten bei sieben bis zehn Euro im Monat pro Quadratmeter, in den Neubauten bei 13 bis 14 Euro“, sagt er.
Die Gebäude werden über Geothermie beheizt
Jedes Gebäude verfügt über Räume für die Geothermieanlage, über Waschküche und Fahrradkeller. Im Verwaltungsgebäude gibt es zusätzlich Duschen für Mitarbeiter, die mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen oder zum Beispiel im Gartenbaubereich tätig sind. „Wir wollen uns als fahrradfreundlicher Arbeitgeber zertifizieren lassen“, erläutert Flachmann.
Am Außengelände ist noch viel zu tun. Hinter den Häusern werden zum Waldrand hin Gärten mit privaten, halbprivaten und öffentlichen Bereichen angelegt. „Auch ein großer Spielplatz ist geplant“, sagt der Projektverantwortliche Tobias Thiele. Die Freifläche vor dem Verwaltungsgebäude an der Ecke Lehnsgrund/Altenau wird ebenfalls erst später fertiggestellt. Gerade sind die Handwerker mit Putzarbeiten an der Fassade und mit dem Innenausbau beschäftigt.
Im Mai sollen die 28 MKS-Mitarbeitenden inklusive Auszubildender und Werksstudenten in den Neubau einziehen. Schon gut zu erkennen ist dort der Empfangsbereich im Erdgeschoss, der noch Sitzgelegenheiten und eine Spielecke für Kinder erhalten soll. In den beiden Obergeschossen werden die Mitarbeiter der Stiftung allein, zu zwei oder zu dritt in den Büros arbeiten, die teils mit Zwischentüren verbunden sind.
28 Mitarbeitende der Stiftung werden bald die Büros beziehen
Ganz bewusst hat man sich laut Michael Flachmann bei der Wand- und Deckengestaltung für Sichtbeton entschieden, um den Charakter der MKS als Wohnungsunternehmen deutlich zu machen. Es gibt Besprechungsräume in drei Größen, Küchen und weitere Treffpunkte für die Mitarbeiter.
Die Tiefgarage mit über 90 Plätzen und zehn Wallboxen für Elektroautos nutzen die 42 Mieter der Neubauten und die MKS-Mitarbeiter gemeinsam. Zusätzlich seien den 30 Mietern der alten Garagen, die für den Neubau weichen mussten, Stellplätze angeboten worden.
„Da es von Mitte Oktober bis Mitte Januar fast durchgehend geregnet hat, konnte die Decke der Tiefgarage aus Flüssigbitumen nicht wie geplant erstellt werden“, so Tobias Thiele. Die Arbeiten hätten nun erst vor vier Wochen begonnen. Mit zwei Schichten Schweißbahnen werde die komplette Fläche am Ende abgedichtet, damit nicht so schnell Schäden auftauchen. „Wir bauen ganz im Sinne der Stiftung zwar nicht für die Ewigkeit, aber schon für sehr lange“, betont Michael Flachmann.
Die offizielle Einweihung der neuen Geschäftsstelle ist für August vorgesehen. Wenn die MKS das alte Gebäude an der Sommerburgstraße verlassen hat, soll es umgebaut und für die Folgenutzung vorbereitet werden. Michael Flachmann: „Es wird sich voraussichtlich um zwei Mieter aus dem Gesundheitsbereich handeln, die Verträge sind allerdings noch nicht unterschrieben.“
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