Bottrop. Es sind noch mehr als zwei Monate bis Weihnachten, der Tannenbaum auf dem Bottroper Rathausplatz steht aber schon. Warum das so ist.
Langsam aber sicher kündigt sich auch in Bottrop die Weihnachtszeit an. In vielen Lebensmittelmärkten stehen bereits seit Ende August Weihnachtssüßigkeiten in den Regalen, die ersten Adventskalender und Geschenke werden in der Innenstadt angeboten und auch auf dem Bottroper Rathausplatz wird es weihnachtlich, sogar so richtig. Am Montag ist der imposante Tannenbaum für den zentralen Platz in Stadtmitte zum Ernst-Wilczok-Platz angeliefert und aufgerichtet worden – dieses Mal ohne Pannen.
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Das können einige Bottroperinnen und Bottroper nicht verstehen, sei der Zeitpunkt vor Totensonntag und dem meteorologischen Winteranfang doch deutlich zu früh für den Aufbau. So kommentieren sie es zumindest Jahr für Jahr in den sozialen Netzwerken. Doch der Hintergrund für das frühe Aufstellen ist keinesweg an religiöse Gedanken geknüpft, sondern dient schlicht dem logistischen Ablauf, der, straff geplant, vonseiten der Stadt und den beauftragten Unternehmen eingehalten werden muss.
Deshalb wird der Bottroper Weihnachtsbaum schon im Oktober aufgestellt
Schließlich wird der Weihnachtsmarkt, in diesem Jahr erneut von einem privaten Veranstalter organisiert, bereits in einer Woche, ab dem 30. Oktober, auf dem historischen Platz vor dem Rathaus aufgebaut. Die große Tanne muss daher auch aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen vorzeitig stehen, denn, so erklärt es die Bottroper Stadtverwaltung, ein Aufenthalt unter schwebenden Lasten ist hierbei untersagt.
Wieso das wichtig ist, hatte sich im vergangenen Jahr gezeigt. Damals ist ein Seil beim Aufstellen des Baumes gerissen. Der Baum löste sich und kippte auf das Fahrzeug des Lieferanten. Menschen wurden bei dem Unfall nicht verletzt. Während der Aufbauarbeiten bleibt der Platz auch für den Straßenverkehr gesperrt.
Bottroper Tannenbaum läutet Weihnachtszeit und Anglühen ein
Nachdem die Tanne, die rund 30 Jahre lang im Sauerland zum Weihnachtsbaum herangewachsen ist, dann aufgestellt wurde, muss sie sich eine Woche lang setzen, ehe ihr die Lichterkette angehängt werden kann. Mit etwa 13 bis 15 Metern wird sie dann in ganzer Pracht neun Wochen lang auf dem Rathausplatz bestaunt werden können.
Die Beleuchtung wird dabei erst ab dem 13. November, einen Tag bevor Oberbürgermeister Bernd Tischler das beliebte „Anglühen“ auf dem Rathausplatz eröffnet, angeknipst. Der große Teil des Bottroper Weihnachtszaubers, wie der Veranstalter ihn nennt, findet dann sechs Wochen lang auf dem historischen, nach dem ehemaligen Bottroper Oberbürgermeister Ernst Wilczok benannten Platz statt. Die Hütten dort sind lediglich donnerstags bis sonntags geöffnet.
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Auch die weiteren Teile der Innenstadt werden in diesem Jahr erneut bespielt, wenngleich etwas spärlicher als in den vergangenen Jahren. Auf der Website zur Veranstaltung kündigen die Veranstalter lediglich die bei den Bottropern beliebte Glühweinbude des Weinguts der Familie Mann, im Bottroper Volksmund auch „Böse Bude“ genannt, für den Mensingplatz auf der Hansastraße an.
Auf dem Altmarkt hingegen sollen ein nostalgisches Kinderkarussell, Süßwarenstände, eine weitere Glühwein-Hütte und der in Bottrop auch von Markt- und Kirmeszeiten bekannte Schwenkgrill von Theo Kleinicke platziert werden. Dieser Teil des Marktes ist an fast allen Wochentagen von 11 bis 21 Uhr geöffnet. An Markttagen sind die Hütten neben der Osterfelder Straße bereits ab 8 Uhr geöffnet, sonntags dafür lediglich zwischen 15 und 20 Uhr.
Berliner Platz und Marktviertel werden von den Bottroper Veranstaltern nicht bespielt
Der Berliner Platz wird, ähnlich wie der Kirchplatz im Marktviertel, nicht bespielt. Auch eine Eisbahn, wie sie vor zwei Jahren neben dem ZOB aufgebaut wurde, ist 2024 nicht geplant. Insgesamt darf der Markt sechs Wochen, bis zum 22. Dezember, stattfinden. Eine Verkürzung des Marktes, wie es das Bottroper Kulturamt bei einer Ausschreibung vor wenigen Jahren zunächst angedacht hatte, wurde, auch aufgrund einer besseren wirtschaftlichen Planbarkeit auf Seiten der Veranstalter, verworfen. An den letzten beiden Tagen findet wie üblich das „Abglühen“ statt. Dann wird die Tanne noch einige Wochen überwintern, ehe sie weichen muss.