An Rhein und Ruhr. Jede Woche im Jahr 2022 widmet sich die NRZ in einer Story dem Thema Klimawandel. Im Mittelpunkt stehen die Fragen, die uns täglich begegnen.

Wir haben gute Vorsätze für das neue Jahr. Auch in der Redaktion – und vielleicht auch mit Ihnen gemeinsam. Wir wollen wirklich etwas tun fürs Weltklima.

NRZ-Klimaserie: Diese Folgen sind bereits erschienen

Mobilität:

Ernährung:

Bauen:

Garten:

Reisen und Urlaub:

Gesundheit:

Wirtschaft:

Klimaschutz - wie der Energie-Konzern RWE sich neu erfindet

Vom Baum zum Briefkasten: Wie klimafreundlich ist die NRZ?

Und fühlen uns dabei vermutlich ähnlich hilflos wie Sie. Wie sollen wir wohnen? Wie uns bewegen? Was darf man noch essen? Kann man noch guten Gewissens Urlaub machen und wenn ja, wo und wie? Und: Hilft das überhaupt, wenn ich etwas ändere, aber alle anderen einfach so weitermachen? Müsste nicht die Industrie, die Politik, die Chinesen, die Europäische Union...?

Braucht es in der EU neue Atomkraftwerke, um die Klimaziele zu erreichen? Nachbarländer wie Frankreich, Polen und die Niederlande sind davon überzeugt. Unterstützung bekommen sie aus Brüssel, Kritik gibt es von Umweltverbänden und von der Bundesregierung – ausgerechnet am Tag der Abschaltung von drei AKWs in Deutschland. Kraftwerksbetreiber RWE gab gleichzeitig bekannt, auch drei Braunkohle-Kraftwerksblöcke im Rheinischen Revier stillzulegen.

Widersprüche benennen, Fragen stellen, Antworten suchen

Angesichts dieser und anderer Widersprüche in der Klimapolitik und vor dem Hintergrund der bedrohlichen Klima-Erwärmung wird die NRZ-Redaktion im gesamten Jahr 2022 Fragen des persönlichen und gesellschaftlichen Handelns zur Begrenzung des CO2-Ausstoßes mit Reportagen und Interviews begleiten.

Sicher ist: Sie und wir allein werden das Weltklima nicht retten, so trunken kann man selbst am ersten Montag im neuen Jahr nicht mehr sein. Aber genauso sicher ist: Wenn wir alle uns nicht ändern, wird sich nichts verändern. Aber wie packen wir das an?

Weißer Rauch: Dampf steigt aus den Kühltürmen des Blocks C des RWE Kraftwerks Niederaußem. Drei Blöcke von RWE Braunkohlekraftwerken wurden zum Jahresende stillgelegt, weitere sollen folgen. Reicht das? Und reicht unser Strom trotzdem und bleibt bezahlbar? Fragen, denen wir in diesem Jahr besonders intensiv nachgehen wollen.
Weißer Rauch: Dampf steigt aus den Kühltürmen des Blocks C des RWE Kraftwerks Niederaußem. Drei Blöcke von RWE Braunkohlekraftwerken wurden zum Jahresende stillgelegt, weitere sollen folgen. Reicht das? Und reicht unser Strom trotzdem und bleibt bezahlbar? Fragen, denen wir in diesem Jahr besonders intensiv nachgehen wollen. © dpa | Henning Kaiser

Wir haben uns entschlossen, das zu tun, was wir am besten können: Fragen stellen. An jene, die sich damit besser auskennen. An uns selbst: Wie können wir was umsetzen? Rein journalistisch sieht unser guter Vorsatz so aus: Jeden Montag, besser gesagt: In jeder ersten Ausgabe einer Woche wollen wir Ihnen hier auf der Seite 3 eine Geschichte zum Thema präsentieren. Das ist unser guter Vorsatz zu unserem „Jahr für das Klima“. Woche für Woche sollen Sie hier auf dieser Seite das Logo finden und dazu eine Geschichte, die Sie vielleicht etwas klüger macht, Ihnen Ideen vermittelt und Sie durchaus unterhalten darf. Mit Reportagen, Interviews, Selbstversuchen, Meinungsbeiträgen, Streitgesprächen und Kolumnen wollen wir jeden Monat mit je einem anderen Schwerpunkt uns dem wahrhaft globalen Thema „Klima“ nähern.

Unser Fahrplan ist eine To-Do-Liste - und offen für Ergänzungen

Das Jahr ist noch sehr jung und unser Fahrplan noch eher eine Absichtserklärung als eine To-do-Liste, aber so ist das ja mit guten Vorsätzen. Es wird nichts draus, wenn man nicht wenigstens mal anfängt. Also haben wir beschlossen: Im Januar widmen wir uns dem Themenschwerpunkt Mobilität, im Februar, rechtzeitig zu Beginn der Fastenzeit, kommen wir zum Thema Ernährung und im März wollen wir uns allen Klimafragen rings ums Wohnen widmen, bevor im April die Natur und der Garten unsere Schwerpunkte sein sollen.

Jeden Montag eine Geschichte, das bedeutet: Für jeden Schwerpunkt wird es vier Geschichten geben (und da der Januar fünf Montage zählt, haben wir trotz dieser Vorrede auch für den Schwerpunkt Mobilität noch vier Folgen in Planung). Bei den weiteren Themenfeldern haben wir uns auf die Reihenfolge noch nicht genau festgelegt, aber wir wollen das Thema Klima auch in den Themenfeldern Firmen/Finanzen, Gesundheit, Mode und Sport, Energieversorgung und Stadtklima erörtern.

Was können wir wissen? Was sollen wir tun?

Wir wollen mit Ihnen gemeinsam lernen, wie er denn nun funktioniert, der viel beschworene Umbau unserer Industriegesellschaft, den sich die noch junge Bundesregierung auf die Fahnen geschrieben hat, und der gewiss auch im Landtagswahlkampf in NRW eine große Rolle spielen wird. Was sagen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Region zu den einzelnen Themen? Was fürchten die Wirtschafts- und was fordern die Umweltverbände? Und was kann jeder Einzelne jeden Tag tun? Kommt nächstes Jahr zu Weihnachten der Baum aus klimaneutralem Anbau ins Zimmer? Bringt es was, wenn ich Tofu kaue statt meines Bio-Rinderfilets? Wie können Menschen mit knappem Budget sich gesund und klimaneutral ernähren und dennoch die Heizkostenrechnung und den Strom bezahlen? Soll ich statt des Bioapfels aus Peru lieber den Monate im Kühlhaus gelagerten herkömmlichen Granny-Smith aus dem Alten Land essen?

Sie merken es: Der Weg vom Weltklima zum Alltagshandeln ist manchmal kürzer, als wir glauben. Wir werden sicher nicht auf jede Frage eine Antwort liefern können – aber wir hoffen, gemeinsam mit Ihnen im Laufe dieses Jahres mit unserem Schwerpunkt und dieser Serie etwas mehr zum Thema verbreiten zu können als nur heiße Luft – denn das wäre ja so ziemlich das Dümmste. In diesem Sinne: Begleiten Sie uns auf unserer Themenreise durch unser Jahr zum Klima. Wir freuen uns auch auf Ihre Ideen, Fragen und Anregungen.