An Rhein und Ruhr. In dieser Folge der NRZ-Klimaserie geht es um Umweltschutz in Krankenhäusern. Zwei Gigatonnen CO2-Ausstoß gehen auf das Gesundheitswesen zurück.
Mehr als 150 Millionen Euro hat das Bundesumweltministerium in den letzten drei Jahren für das Programm „Klimaanpassungen in sozialen Einrichtungen“ bereitgestellt: Viele Alten- und Pflegeheime sowie Krankenhäuser rüsten sich für heiße Zeiten. Schon jetzt ist klar, dass viele Kliniken und Pflegeheime ihre Belegung reduzieren müssten, gelingt es nicht, in Hitzeperioden die Zimmer der Bewohner und Patienten kühl zu halten.
Doch damit werden eher die Auswirkungen der Klimakrise in Schach gehalten, noch wichtiger ist, die Krise nicht weiter zu verschärfen. „Krankenhäuser gehören in Deutschland zu den ressourcenintensivsten Verbrauchern“, so Annegret Dickhoff vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Ihr Berliner Landesverband vergibt bereits seit 2001 die Auszeichnung „Energiesparendes Krankenhaus“. Ein Siegel, das derzeit 47 Häuser tragen, darunter aktuell sechs in NRW. Im Rheinland gehören einzig die LVR-Kliniken Bonn dazu.
Ladestationen für E-Autos
Dass es notwendig ist, Kliniken künftig nachhaltiger zu betreiben, ist aber auch bei den Klinikbetreibern in der Region angekommen. In der Uniklinik in Essen ist das ein Thema. Beispielsweise hat am Marienhospital Wesel ein Arbeitskreis mit Vertretern aus allen Klinikbereichen begonnen, sich mit Nachhaltigkeitsfragen auseinanderzusetzen, so Gerd Heiming vom Klinikträger „Pro Homine“, der neben mehreren Pflegeheimen am rechten Niederrhein auch das Krankenhaus in Emmerich betreibt. Bereits geschaffen wurden beispielsweise Ladestationen für E-Autos von Beschäftigen und Besuchern.
Jetzt wird unter anderem geprüft, ob sich womöglich Dachflächen mit Photovoltaik-Anlagen bestücken lassen, um so umweltfreundlicher zu werden. Den Strom wird man gerade im Sommer gut brauchen können: Zwar sind die Intensivbereiche klimatisiert. Aber in immer mehr Kliniken wird man bald über Klimatechnik für fast alle Stationen nachdenken müssen.