Die Abstimmung fiel denkbar knapp aus. Jetzt aber ist nur noch ein Votum nötig - dann gelten auch in den USA schärfere Regeln für Banken.
Washington. Nach langen Verhandlungen kommt, knapp zwei Jahre nach dem Beinahe-Zusammenbrauch des Finanzsystems, die amerikanische Geldbranche an eine kürzere Leine. Nach dem US-Repräsentantenhaus gab am Donnerstag auch der Senat in einer entscheidenden Abstimmung praktisch grünes Licht für die umfassendste Finanzreform seit der Großen Depression vor 80 Jahren.Das riesige Gesetzespaket sieht schärfere Regeln für Finanzinstitute, mehr Macht für staatliche Kontrolleure und einen besseren Verbraucherschutz vor.
Das Votum gilt nach der Gesundheitsreform vom Frühjahr als der zweite bedeutende innenpolitische Sieg für Präsident Barack Obama in diesem Jahr. Er fiel aber denkbar knapp aus: Mit 60 der 100 Stimmen errangen die Befürworter gerade die nötige Mindestzahl, um eine Blockade durch die Opposition zu verhindern. Bei einem abschließenden Senatsvotum über die Reform ist lediglich eine einfache Mehrheit nötig. Danach kann Obama das Gesetz unterzeichnen.
Einige Republikaner hatten sich auf die Seite von Obamas Demokraten geschlagen und damit die nötige Stimmenzahl für die Reform gesichert. Das Abgeordnetenhaus hatte sich bereits Ende Juni für die Neuordnung ausgesprochen. Obama äußerte sich bereits zufrieden über die Reform. Kritiker bemängeln aber unter anderem, dass sie nur einen groben Rahmen schafft, viele Details aber noch unklar sind.