Ist nicht ganz ungefährlich, macht aber unglaublich viel Spaß: Kitesurfen. Bei dieser Extremsportart zählen vor allem Geschwindigkeit und coole Sprünge.

Kitesurfen - das Event des Wassersports - ist seit diesem Jahrzehnt ein angesagter Trendsport. Die Kites (Drachen) sind nicht mehr nur an den Stränden Südeuropas zu bewundern, auch an den deutschen Küsten sprenkeln sie inzwischen vielerorts in verschiedenen Farben den Himmel.

Beim Kiten steht man in einer festen Bindung oder in Fußschlaufen auf einem durchschnittlich 1,40 Meter langen Board. Den Anschub bekommt man mit Windenergie - durch den rund 27 Meter entfernten, zwischen sieben und zwanzig Quadratmeter großen Kite. Mit einer Lenkstange (Bar) kann der Kitesurfer über Leinen den Flug des Kites steuern, die Bar ist außerdem das "Gaspedal" des Surfers. Die ungeheuren Kräfte, die ein Kite erzeugt, werden vom Kitesurfer gebändigt - er hängt mit einem Trapez an der Bar.

Die Drachen können mit den Tragflächen eines Flugzeugs verglichen werden. Da sie aus einem leichten Material bestehen, werden sie durch die Anströmgeschwindigkeit des Windes in die Luft gehoben. So gelingt es einem auch schon bei geringen Windstärken, in ein sanftes Gleiten zu kommen. Ein Vorteil ist, daß der Kite mit Luft aufgepumpt wird. So kann er im luftleeren Zustand leicht wieder zusammengefaltet werden.

Das Spannende an diesem Sport ist jedoch nicht nur die hohe Geschwindigkeit und die Bändigung des Drachen. Der extreme Aspekt am Kiten ist das "Fliegen". Einem geübten Kiter gelingt es, bis zu dreizehn Sekunden lang mehrere Meter über der Wasseroberfläche in der Luft zu bleiben.

Außerdem gibt es eine riesige Vielzahl an verschiedenen Sprüngen und "Moves" wie zum Beispiel den klassischen "Frontloop" oder die schwierigere "Airpassion" (das ist ein Salto mit nur einer Hand an der Bar).

Doch nicht nur Könnern bringt dieser Sport Spaß. Als ich das erste Mal eher ungewollt einen "Bodydrag" (wenn man vom Kite ohne Brett durch das Wasser gezogen wird) machte, wurde ich von der Dynamik dieses Sports sofort überwältigt. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man auf dem Wasser in rasantem Tempo "längs brettert", die Wellen gegen das Brett schlagen und einem die kalte Wassergischt den Atem raubt.

Ich begann diesen Sport vor zwei Jahren mit einem Kitekursus, der Pflicht für jeden Einsteiger sein sollte. Durch ihn wird man perfekt in die Grundtechniken wie zum Beispiel Schirmkontrolle und Aufbau eingewiesen. Übt man sich in Geduld, kann einem schon bald der erste Wasserstart gelingen.

Danach heißt es dann nur noch: üben, üben und nochmals üben. Die Mühe aber wird am Ende belohnt. Wie schon gesagt, Kiten bringt ungeheuren Spaß, und man schmeißt alle Sorgen über Bord. Wer Lust bekommen hat, findet im Internet zahlreiche Angebote von Kiteschulen. Meinen Kitekursus habe ich auf Fehmarn bei den "Windgeistern" gemacht. Informationen sowie Angebote gibt es u. a. unter www.windgeister.de.

Stefan Gasow, 9 b

Gymnasium Lerchenfeld