Nicht aufgepaßt und Ungewollt Schwanger - für die meisten Mädchen wäre das eine Katastrophe. Abtreiben oder Mama werden? Dazu zwei gegensätzliche Meinungen.
Mit der Todespille gibt es nun eine weitere Methode, das ungeborene Kind wieder loszuwerden. Muß das denn wirklich sein? Gesetzlich gesehen ist ein Schwangerschaftsabbruch in den ersten zwölf Wochen noch straffrei, aus ethischer Sicht muß jedoch jeder für sich diesen Schritt selbst entscheiden.
Wissen sollte man jedoch, bevor man versucht, einen Schwangerschaftsabbruch zu rechtfertigen, daß das Ungeborene mit 22 Tagen ein schlagendes Herz besitzt, somit praktisch lebt.
Von ihrer Schwangerschaft erfährt die Frau häufig aber erst in der sechsten Schwangerschaftswoche, wenn nicht sogar noch später. Das Baby kann nun seine kleine Umgebung sogar schon wahrnehmen.
Eine Abtreibung ist, egal, ob durch die Todespille, Absaugen, Ausschaben oder eine künstliche Todgeburt, für das ungeborene Kind mit einem Kampf verbunden. Es kann sein, daß die Kinder diesen Kampf ums Überleben eine ganze Zeit lang führen müssen.
Während beim Absaugen oder Ausschaben das Kind recht schnell getötet wird und somit nicht sehr lange Schmerzen verspüren kann, kämpft es bei der Todespille oder der Prostaglandin-Hormon-Methode bis zu zwei Tage ums Überleben. Nachdem das Neugeborene den Mutterleib verlassen hat, wird es einfach wie Müll entsorgt. Das alles haben wir durch Recherchen und ein Gespräch mit einer Frauenärztin rausgefunden.
Natürlich gibt es auf der einen Seite Fälle, in denen eine Abtreibung das Leben der schwangeren Frau retten kann oder in denen das Kind, selbst wenn es zur Welt kommen würde, nicht lebensfähig wäre.
In diesen Situationen kann man eine Abtreibung auch noch nachvollziehen. Es kommt eben auch auf das Alter der Frau und ihre momentane Lage an.
Aber auf der anderen Seite gibt es auch Fälle ungewollter Schwangerschaften, bei denen die beiden beteiligten Personen einfach nicht verhüten wollten oder nicht wußten wie, was in dieser Zeit eigentlich kaum noch möglich sein sollte und dürfte.
Denn so erlösend der Schwangerschaftsabbruch in dieser Zeit auch erscheint, er zieht auch innere Konflikte mit sich. Vorwürfe machen sich im Kopf der Frau breit und wollen einfach nicht mehr verschwinden: "Das war dein Kind." Keine Frau, die abgetrieben hat, kann sich diesen psychischen Folgen entziehen. Die Natur läßt dies einfach nicht zu. Normalerweise schenkt eine Frau ihrem Kind das Leben, hat eine enge Bindung zu ihm und beschützt es, was immer auch geschieht.
Ist eine Abtreibung immer der letzte Ausweg? Gibt es denn wirklich keine andere Lösung? Einige werden jetzt sagen: "Klar, die Frau könnte ihr Kind auch zur Welt bringen und dann zur Adoption freigeben."
Problematisch ist hier die Bindung der Mutter zum Kind, die sich innerhalb der neun Monate und bei der Geburt aufgebaut hat. Tatsache ist, daß Unfälle nun mal stets passieren können, aber wenn es um das Leben eines Kindes geht, dann sollte man das Feingefühl aufbringen, es nicht einfach wieder wegzuwerfen. Kinder sind Lebewesen und keine Gegenstände! Die einzige Möglichkeit, eine ungewollte Schwangerschaft zu vermeiden, ist, von Anfang an zu verhüten und aufzupassen. Aber es wird wohl noch sehr lange dauern, bis auch wirklich jeder dies verstanden hat. Eine recht traurige Aussicht, wie wir finden.
Jeder fragt sich in seinem Leben irgendwann einmal, was Leben ist und wo es beginnt. Aber ob man nun der Meinung ist, Kinder leben schon, wenn sie gezeugt werden, oder erst, wenn ihr Herz schlägt, oder aber, wenn sie außerhalb des Mutterleibes überleben könnten: Bei einer Abtreibung wird das Leben eines Kindes vorzeitig beendet. Das Leben eines Kindes, das vielleicht ein erfülltes und glückliches Leben führen könnte. Doch dieses Leben wird ihm einfach weggenommen, vielleicht sogar mit dem letzten Gedanken des Kindes: "Mama, was habe ich dir getan?"
Annika Westedt, Anna-Lena Steen, Victoria Köhn, Constanza Ernst, Svenja Mendrzik, Alexandra Schütze, 10 a
Gymnasium Bramfeld