Schüler machen Zeitung
Der Startschuß fiel in der Haupt- und Realschule Allermöhe: Dort hatten gestern die Schüler der 9 b zur Eröffnung des elften Durchgangs von "Schüler machen Zeitung" zu einem Zeitungsfrühstück eingeladen. Zu diesem Zweck hatten sie den Musikraum der Schule mit Abendblatt-Ausgaben dekoriert: auf dem Boden ein Meer aus Zeitungen, mit lauter Schiffen drauf. Schulleiter Klaus Brkitsch griff das Bild auf: "Wir sind gemeinsam auf dem Weg zu neuen Ufern und wollen dabei das Beste aus euch rausholen." Das Beste: In diesem Fall sind das die Texte, die die insgesamt rund 1400 Schülerinnen und Schüler, die bei dem Gemeinschaftsprojekt von Hamburger Abendblatt, HypoVereinsbank, Bildungsbehörde und medienpädagogischem Institut Promedia mitmachen, in den kommenden sechs Wochen als Nachwuchsreporter für das Abendblatt schreiben.
Was diese Artikel für Redaktion und Leser so interessant macht, erklärte Marius Schneider, Geschäftsführender Redakteur des Abendblattes: "Es ist eure spezielle Sicht der Dinge, eure Sprache, die unseren Blick schärft." Und er gab ihnen mit auf den Weg: "Schreibt darüber, was ihr erlebt, was euch umtreibt. Denn das ist es, was wir als Profis so nicht leisten können."
Sechs Wochen lang, bis zum 2. Dezember, steht seit gestern bei insgesamt 55 Klassen der Jahrgänge 9 bis 11 aus Hamburg und dem Umland das Thema Zeitung und Journalismus auf dem Stundenplan. Täglich werden sie mit dem Abendblatt beliefert. Die Lektüre soll die Lesekompetenz der Schüler fördern, sie in die Lage versetzen, Dinge kritisch zu hinterfragen, sich mit aktuellen Begebenheiten auseinanderzusetzen: nicht danebenzustehen, wenn über wichtige Bereiche des Alltags diskutiert und entschieden wird, sondern "mitten im Leben", wie Rainer Wünsche, Sprecher der HypoVereinsbank, es ausdrückte: "Denn ihr seid die Zukunft."
Auch ein Grund, weshalb HypoVereinsbank und Abendblatt die Jugendlichen zum Blick hinter die Kulissen einladen. Bank und Redaktion stellen sich in den nächsten Wochen immer wieder den Fragen der Nachwuchsreporter, lassen sich bei ihrer Arbeit über die sprichwörtliche Schulter schauen. Am Ende wird sich hoffentlich wieder bestätigen, was in der Vergangenheit Fakt war: daß alle Beteiligten profitieren. Während der Eröffnungsfeier steuerte die Schulband "Red Cover" dazu gestern den passenden Song bei: "Everyone's a winner." Jeder ist ein Gewinner.