Sechs Monate nach dem tragischen Tod des Piloten bekommt die Flugstation im City-Sportboothafen einen neuen Betreiber.

Hamburg bekommt ein neues Wasserflugzeug: Sechs Monate nach dem schrecklichen Absturz des "Himmelsschreibers", bei dem der Pilot Jörg Steber (51) und vier Insassen starben, soll die Flugstation am City-Sportboothafen einen neuen Betreiber bekommen. Die Flensburger Firma Clipper Aviation will bereits im April wieder mit Rundflügen über Hamburg starten. "Wir wollen die Tradition des ,Himmelsschreibers' von Steber aufrechterhalten", sagte Heiko Harms, Flugbetriebsleiter von Clipper Aviation, dem Abendblatt.

"Die Hansestadt ist einer der begehrtesten Standorte für Wasserflugzeuge in Deutschland", sagte Harms, der mit dem verunglückten Hamburger Piloten sehr eng befreundet war. Das Flugzeug, das über Hamburg fliegen soll, ist eine Turboprop-Maschine ohne Verbrennungsmotor.

Die Ursache des Flugzeugabsturzes im Hafen war ein Motorbrand: Der Abriss einer Kraftstoffleitung am Vergaser der De Haviland Beaver DHC-2 war laut Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen Unglücksursache. Die Ergebnisse weiterer Detailuntersuchungen stehen allerdings noch immer aus.

Fünf Tote waren nach dem Unfall zu betrauern: neben dem Piloten noch der Unternehmer Peter T. (58), Feuerwehrmann Wilhelm R. (53), Sternekoch Rüdiger K. (63) - und der erst zwölf Jahre alte Aaron H.

Die Mutter des Zwölfjährigen und ihr Baby überlebten, weil das Kleinkind kurz vor dem Start begonnen hatte zu weinen - und die beiden wieder ausstiegen. Später mussten sie mitansehen, wie über dem Hafen ein Rauchpilz aufstieg. Der Lebensgefährte der Mutter überlebte den Flug als Einziger. Doch er erlitt schwerste Verbrennungen und wird noch lange ärztlich behandelt werden müssen. Besonders tragisch: Er hatte dem kleinen Aaron den Rundflug über die Stadt zum zwölften Geburtstag geschenkt.

Die Frau von Jörg Steber hatte das Unternehmen Himmelsschreiber nach dem Tod ihres Mannes nicht weitergeführt. Die Wasserflugstation blieb geschlossen. "Wir hatten eine wunderbare Zeit mit dem Unternehmen", hatte Patricia Steber gesagt. Aber mit ihrem Mann fehle das Herzstück der Firma, deshalb könne sie nicht weitermachen. "Einen Piloten kann man nicht einfach so ersetzen". Sie hatte nach einem Interessenten gesucht, der die Firma übernimmt, aber niemanden gefunden.

Welcher Pilot für Clipper Aviation über Hamburg fliegen wird, ist noch unklar. Das neue Flugzeug ist eine Cessna 206 mit fünf Sitzen, sie ist blau-weiß gestrichen.

Clipper Aviation besitzt bereits vier Wasserflugzeuge an den Standorten Flensburg (Schleswig-Holstein) und Plau (Mecklenburg-Vorpommern).