Es war ein Geburtstagsgeschenk. Marianne Straub gehört zu den letzten Passagieren, die mit dem Piloten des Unglücksfliegers, Nikolaj W., abhoben. “Ich bin geschockt. Es tut mir wahnsinnig leid für die Toten und ihre Familie.

Gleichzeitig denke ich: Gott sei Dank hat es nicht mich erwischt." Die 59 Jahre alte Deutsche lebt seit 1992 mit ihrem Mann in Frankreich. Das Paar reist zurzeit durch Deutschland und möchte vielleicht zurück in die Heimat ziehen. "Dabei hatte ich an Hamburg gedacht, ich bin ganz verliebt in diese Stadt. Sie wirkt auf mich wie eine Mischung aus Paris und Venedig."

Sie saß während des Rundflugs neben dem Piloten. "Ich habe mich sehr sicher gefühlt. Ein bisschen jung wirkte er auf mich zwar, aber er hat den Flug sehr korrekt und professionell gesteuert", sagt Straub, die selbst Segelfliegerin ist.

Mit dem Flug über Hamburg wollte ihr ihr Mann Gerd Ochel eine ganz besondere Freude machen. Und 129 Euro für 45 Minuten Freiheit und eine der seltenen Vogelperspektiven aufs Leben klangen dabei fast wie ein Schnäppchen.

Nachdem Marianne Straub am Sonntag von dem Unglück erfuhr, ging sie gleich in einen Kiosk, um alles schwarz auf weiß nachzulesen. Angst, jemals wieder in einen Flieger zu steigen, hat Frau Straub nicht. "Nein, das war Schicksal. Ich werde auf jeden Fall wieder in die Luft gehen. Auch mit demselben Piloten!"

Nur eine Sache habe sie bei ihrem Rundflug geärgert: der im Nachhinein sehr makabre Scherz eines anderen Passagiers. "Vor dem Abheben meinte er: "Mist, ich habe vergessen, mein Testament zu machen."