Wir sind sehr schockiert", sagte eine Mitarbeiterin des Cafes Himmelsschreiber direkt neben dem Geschäftsfliegerzentrum am Weg beim Jäger dem Abendblatt. Kurz zuvor hatten die Angestellten erfahren, daß ihr Chef Jörg Steber mit dem Wasserflugzeug abgestürzt und schwer verletzt worden war. Was jetzt aus dem Cafe und Jörg Stebers Firma Himmelsschreiber Azur GmbH mit Büro im Geschäftsfliegerzentrum wird, konnte am Sonntag keiner der Mitarbeiter sagen.
Mit dem Wasserflugzeug Rundflüge über den Hafen anzubieten, war für Jörg Steber ein wichtiges Projekt. Mehr als ein Jahr hatte der Kunstflugpilot mit Luftfahrtbehörde und Oberhafenamt verhandelt, um dieses Vorhaben zu verwirklichen. Im November 1993 war es dann soweit - zum ersten Mal landete Jörg Steber mit einem Wasserflugzeugs im Hafen und legte am eigens dafür hergerichteten Ponton im City-Sportboothafen am Baumwall an. Wenige Wochen später startete das Wasserflugzeug mit Passagieren an Bord zum Hafenrundflug - bis zu 10 000 Hamburger und Touristen nutzten seitdem jährlich dieses Angebot.
Als Jörg Steber tägliche Linienflüge vom Hamburger Hafen zur "Expo 2000" nach Hannover anbieten wollte, gab es von der Wirtschaftsbehörde einen Negativbescheid. Darüber und über weitere Schwierigkeiten mit der Behörde war Jörg Steber dermaßen verärgert, daß er im November 1999 gemeinsam mit Marcus Hiller die Partei "Der Springende Punkt" gründete. Aufmerksamkeit erregte Jörg Steber, als er im September 2001 über Hamburg flog und ein Flugzeug, das Parteireklame für die rechtsradikale DVU machte, mit einem "Nazis raus"-Banner verfolgte.