Es begann 1993: "Himmelsschreiber" Jörg Steber war der Erste, der Flüge mit dem Wasserflugzeug anbot. Für die Betriebserlaubnis hatte der 51-Jährige über Jahre gekämpft. Hatte immer wieder mit der Wirtschaftsbehörde verhandelt. 13 Jahre lang flog er schließlich über Hamburg, bot jedes Jahr etwa 1000 Flüge über die Elbe an, erfüllte Tausenden von Passagieren den Traum vom Fliegen. Doch am 2. Juli 2006 verunglückte Stebers Wasserflieger Typ Beaver DHC-2. Bei dem Absturz auf dem Bahngelände am Veddeler Damm starben der Pilot des Wasserflugunternehmens Himmelsschreiber und vier Passagiere - darunter ein zwölfjähriger Junge. Ursache war laut Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen eine gerissene Kraftstoffleitung am Vergaser. Jörgs eigenes Leben, aber auch das Leben an seiner Seite, seien wie "ein Ritt durch die Wolken" gewesen, sagte Witwe Patricia Steber kurz nach dem Unglück. Das Schönste sei für ihren Mann gewesen, so viele Menschen glücklich machen zu können.
Monate nach dem tragischen Absturz kam der Untersuchungsbericht zu dem Schluss, dass ein Wasserflugzeug ohne grundsätzliche Sicherheitsbedenken betrieben werden kann. Also erhielt das Unternehmen Clipper Aviation, das Stebers Nachfolge antreten wollte, die Betriebszulassung. Allerdings mit neuen Sicherheitsauflagen: So durfte die mit Kerosin betriebene Turboprop-Maschine nur mit zusätzlichen Reifen an den Schwimmkufen starten. Der Grund: Damit könne das Flugzeug Typ Cessna nicht nur auf Wasserflächen, sondern im Notfall auch auf Flughäfen landen.
Das am Wochenende verunglückte Wasserflugzeug war erst seit Mai im Betrieb. Im April hatte es Marion Diedering, die Lebensgefährtin von Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (CDU), auf den Namen "Hamburg Clipper" getauft.