Das Risiko ist nach Meinung der Fachleute zu groß. Es sei vor allem die Masse der Besucher, die zum Problem werden könnte.
Hamburg. Viele Hamburger hatten darauf gehofft – nun ist klar: Es wird an diesem Wochenende kein Alstervergnügen geben. Das hat die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) jezt bestätigt. Das Risiko ist nach Meinung der Fachleute zu groß. Es sei vor allem die Masse der Besucher, die zum Problem werden könnte. Bei einer Freigabe der Alster rechnet die Behörde mit Hunderttausenden Besuchern auf dem Eis. Die Genehmigung für ein "Alstereisvergnügen“ sei an verschiedene Voraussetzungen gekoppelt, hieß es dazu bei der Behörde weiter. So müsse das Alster stark genug sein, um mehrere hunderttausend Besucher zu halten.
Hierfür müsse die Außenalster von einer 20 cm starken Schicht aus sogenanntem Kern- oder Klareis bedeckt sein. Kern- oder Klareis ist Eis ohne Einschlüsse, mit wenig oder kaum Schichtung. "Nur solches Eis bietet die nötige Stabilität für Großveranstaltungen", erklärte die Behörde. Das Kerneis, das die Tragfähigkeit des Eises bestimme, sei allerdings nicht ausreichend dick, die Dicke des Eises liege lediglich zwischen 12 und 18 Zentimetern. "Die Erfahrungen aus den letzten Alstereisvergnügen von 1996 und 1997 haben gezeigt, wie sensibel das Eis reagiert, wenn die Beanspruchung zu groß wird. Einsetzendes Tauwetter und Rissbildung führten damals dazu, dass die Standflächen von Sonnabend auf Sonntag geräumt werden mussten."
Zudem müsse der offizielle Wetterbericht des Deutschen Wetterdienstes mindestens für das Alstereisvergnügen-Wochenende selbst leichten Frost tagsüber und starken Frost nachts voraussagen.
Nur dann behalte das Eis mindestens seine bisherige Stärke. "Aufgrund der im offiziellen Wetterbericht für die nächsten Tage vorhergesagten Temperaturen kann kein weiteres Eiswachstum erwartet werden." Umweltsenatorin Anja Hajduk sagte zu der Entscheidung: „Genauso wie sehr viele Hamburgerinnen und Hamburger sowie Gäste unserer Stadt wünsche ich mir sehr ein Alstereisvergnügen! Oberste Priorität muss aber die Sicherheit haben, um so eine Großveranstaltung auf der Alster zuzulassen. Das hat nichts mit Paragrafen-Reiterei zu tun, sondern einzig und allein mit der Sicherheit auf dem Eis. Wir hoffen jetzt auf das übernächste Wochenende am 5. bis 7. Februar mit passendem Frostwetter.“
Auf weiten Teilen der Außenalster sei die Tragfähigkeit für das Betreten und Schlittschuhlaufen zwar ausreichend. Doch es gebe noch einige Stellen, wo Einbruchgefahr bestehe. Massenansammlungen auf dem Eis sollten vermieden werden. Besondere Vorsicht sei angebracht vor offenen Gewässerbereichen, Brücken, Einleitungen und überhängenden Bäumen. Das Betreten des Eises geschehe auf eigenes Risiko, Rissbildung seien immer möglich. Eltern sollten Kinder nicht unbeaufsichtigt lassen.