Siegen. Siegen hat eine Menge zu bieten, ist die neue Rektorin Prof. Stefanie Reese überzeugt. Sie will die Zusammenarbeit von Uni und Wirtschaft stärken
Mit ihrem neuen Arbeitsort ist Prof. Stefanie Reese schnell warm geworden. „Die Region in und um Siegen ist so viel attraktiver als ihr Ruf!“, erklärte die neue Rektorin der Universität Siegen nun bei einem Treffen mit einem Dutzend Unternehmensvertretern und machte klar, dass sie bereits jetzt für die Region „brennt“. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Siegen hatte Stefanie Reese und Uni-Kanzler Ulf Richter nun eingeladen, „um ins Gespräch ,mit der Neuen‘ zu kommen und ihren wissenschaftlichen ,Background‘ in Erfahrung zu bringen“, wie einer Mitteilung der Kammer zu entnehmen ist. Die Ingenieurin, die in Hannover studierte und in Darmstadt promovierte, hatte zuvor seit dem Jahr 2009 die Professur für Angewandte Mechanik an der RWTH Aachen inne.
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IHK-Präsident Walter Viegener verdeutlichte in seiner Begrüßung, es habe lange Jahre an einer gelebten regionalen Integration der Universität gemangelt: „Man sprach übereinander, handelte jedoch nur gelegentlich miteinander. Die in den ersten Jahrzehnten praktizierte Zusammenarbeit war vielfach eher eine behauptete als eine tatsächlich gelebte.“ Dies habe sich jedoch grundlegend geändert. Dass Professorinnen und Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Studierende sowohl die heimische Wirtschaft als auch die Gesellschaft „jünger, neugieriger, internationaler und auch kreativer machten – diese Erkenntnis sei in den letzten 20 Jahren immer stärker gewachsen“, schreibt die IHK. Gerade wenn der universitäre Anspruch darin bestehe, „Schrittmacher der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung zu sein“, sei es wichtig, den Austausch von Hochschule und Wirtschaft stets von Neuem zu intensivieren, betonte Walter Viegener. Man benötige mehr „Grenzgänger“ in der Wirtschaft, die aktiv auf die Universität zugingen, aber auch mehr Grenzgänger in der Hochschule, die mit Unternehmen kooperierten.
Universität Siegen: Neue Rektorin will Wissenstransfer in die Wirtschaft intensivieren
Diese Gedanken griff Stefanie Reese umgehend auf. Die Verzahnung von Universität und heimischer Wirtschaft treibe man am besten auf Projektebene voran. Je mehr gemeinsame Vorhaben von Lehrstühlen und Unternehmen definiert und umgesetzt würden, desto besser. „Wir brauchen mehr Wege, um die möglichen Kontaktpunkte mit der Universität vor allem in solchen Unternehmen noch populärer zu machen, die bisher die Hochschule nur vom ,Hörensagen‘ kennen“, betonte die Rektorin. „Es muss uns darum gehen, den Wissenstransfer durch gemeinsame Transferworkshops, die Vergabe von Stipendien, Forschungsaufträge und vieles andere mehr noch bunter und vielfältiger zu gestalten.“
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Ulf Richter warf den Gedanken in die Debatte ein, es gebe durchaus auch noch „Luft nach oben“, die betriebliche Fortbildung stärker durch universitäres Know-how anzureichern – ein Ansatz, „der von Maik Rosenberg (aquatherm GmbH & Co. KG, Attendorn) und IHK-Vizepräsident Mark Georg in der Diskussion uneingeschränkt begrüßt wurde“, wie es weiter heißt. Die Runde vereinbarte, gerade in diesem Feld in den kommenden Monaten Kooperationsmöglichkeiten auszuloten.
„Dankbar nahmen die Wirtschaftsvertreter auch das Angebot der neuen Rektorin an, jederzeit den direkten Kontakt zu ihr zu suchen“, so die IHK. „Das war ein wirklich guter Anfang“, fasste Walter Viegener am Ende des Gesprächs seine Eindrücke zusammen. „Lassen Sie uns weitere Schritte auf diesem eingeschlagenen Weg gehen.“
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