Siegen. Das Siegener Stadtmarketing gibt einen Ausblick auf neue Veranstaltungen. Geplant sind eine besondere Reihe im Advent und ein großes Schlossfest.
Es wird jeden Tag eine Überraschung geben, verspricht Katja Teixeira, Geschäftsführerin der Stadtmarketing Siegen GmbH, über den Dezember. Also: zumindest jeden Tag bis (einschließlich) Heiligabend, denn erstmals ist für die Innenstadt ein lebendiger Adventskalender in Vorbereitung. „Es sieht gut aus“, sagt Katja Teixeira über den aktuellen Stand des Projekts, das gemeinsam mit Händlern, Gastronomen, aber auch Anwohnerinnen und Anwohnern laufen soll.
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In der Vorschau des Stadtmarketings ist das die nächste besondere Aktion. Der Ausblick ist Teil des Bilanzpressegesprächs für 2023. Naturgemäß geht es dabei um Zurückliegendes, auch um Zahlen (siehe Infobox) – vor allem aber um die großen Entwicklungslinien, um lang-, mittel- und kurzfristige Pläne und Ziele.
Zahlen
Die Stadtmarketing Siegen GmbH beendete das Jahr 2023 mit einem Überschuss von 1100 Euro – also quasi einer schwarzen Null, wie Geschäftsführerin Katja Teixeira sagt.
Die Umsatzerlöse, vor allem aus Stadtführungen und dem Souvenirshop, betrugen 33.000 Euro, der städtische Zuschuss lag bei 454.000 Euro. Weitere 70.000 Euro Zuschuss kamen aus dem NRW-Förderprogramm „Sofortprogramm Innenstadt“.
Das Stadtmarketing hat sieben Mitarbeiterinnen, davon vier Vollzeitkräfte, eine Dreiviertelstelle und zwei Werkstudentinnen. Es gibt zudem zwei Minijobberinnen sowie 13 Stadtführerinnen und Stadtführer.
Siegen: Großes Schlossfest im Sommer, Nacht der 1000 Lichter und „Der Berg ruft“
Um mit dem eher Kurz- bis Mittelfristigen anzufangen: Im Frühjahr oder Sommer wird ein „Schlossfest“ am Oberen Schloss stattfinden. Das historische Gebäude und der Park seien Hotspots und liegen den Menschen in und aus Siegen ganz besonders am Herzen, das hätten die Befragungen innerhalb des Marken-Prozesses gezeigt, betont Katja Teixeira. Darüber hinaus werde in diesem Rahmen auch der Abschluss des Stadtentwicklungsprogramms „Rund um den Siegberg“ gefeiert, wie Bürgermeister Steffen Mues erklärt. 2025 wird nämlich die Sanierung der historischen Stadt-, Schloss- und Wehrmauer fertig, die sich als in jeder Hinsicht anspruchsvolles Vorhaben über Jahre erstreckte und sehr viel Fördergeld, aber auch städtische Mittel in Anspruch nahm – allerdings mit einem Ergebnis, das zum Stadtbild in der Tat sehr positiv beiträgt. Weitere gesetzte Programmpunkte des Stadtmarketings für das kommende Jahr: „Nacht der 1000 Lichter“, Altstadtfest, das „Social Networking“, bei dem das Team sich mit heimischen Influencerinnen und Influencern austauscht, idealerweise das „Innenstadt-Picknick“ (das 2024 wegen kritischer Wetteraussichten abgesagt wurde) – „und der ,Der Berg ruft‘ wird es hoffentlich auch wieder geben“, so Katja Teixeira. Hinzukommen die vielen regelmäßigen Stadtführungen, diverse kleinere Ideen und die Arbeit in der seit 2023 gut sichtbar in einem Ladenlokal am Markt/Ecke Löhrstraße untergebrachten Touristen-Information.
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Von den unmittelbar für die Bürgerinnen und Bürger zu sehenden und zu erlebenden Aktionen abgesehen läuft ein großer Teil der Arbeit des Stadtmarketings im Hintergrund. Hier sind die Horizonte langfristig, wie der Aufsichtsratsvorsitzende Detlef Rujanski erklärt. 2020 nahm die Stadtmarketing Siegen GmbH als Nachfolgerin der als Verein organisierten „Gesellschaft für Stadtmarketing“ den Betrieb auf, um in anderer Organisationsform und mit deutlich üppigerer personeller Ausstattung an das doch sehr komplexe Aufgabenfeld heranzugehen. „Wir haben damals von einer fünfjährigen Startphase gesprochen“, sagt Detlef Rujanski, innerhalb derer die Strukturen aufgebaut, der Markenprozess initiiert und vorangetrieben und basierend auf den Ergebnissen eine nachhaltige Strategie entwickelt werden sollten. Ziel: „Wir wollen Siegens Image mitgestalten“, unterstreicht der Vorsitzende des Aufsichtsrats.
„Das große Ziel ist, dass wir uns viel stärker vernetzen.“
Siegen: Attraktive Stadt macht die Region für Fachkräfte auch von außerhalb interessant
Siegen hängt nach wie vor der Ruf nach, eine der Städte zu sein, um die man auch gut und gerne einen Bogen machen kann. Das liegt vor allem in zwei Faktoren begründet. Zum Einen entwickelte sich das Stadtbild von den 1950ern bis in die späten 1990er überwiegend in eine Richtung, in die sich idealerweise eigentlich nichts entwickeln sollte. Zum anderen galt es gerade unter jungen Menschen als eine Art Muss, die Stadt immer und überall runterzumachen. Das sich seit den frühen 2000ern jede Menge zum Positiven verändert hat – Neue Ufer, Apollo-Theater, Museum für Gegenwartskunst, mehr Grünflächen, Gestaltungssatzung, Stadtmauersanierung und so weiter – spricht sich sowohl regional als auch überregional in verhaltenem Tempo herum. Zu bemerken ist es immer dann besonders deutlich, wenn man mit überraschten Besucherinnen und Besuchern von außerhalb ins Gespräch kommt, die entweder lange nicht mehr oder noch nie in der Stadt gewesen sind. Häufiger Tenor: „Siegen ist ja gar nicht (mehr) so hässlich, wie ich dachte!“
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Dieses „neue Siegen“ in großem Stil bekannt zu machen, ist als „Standortmarketing“ ein sehr entscheidender Aspekt, wie Katja Teixeira hervorhebt. Darum sei es auch eine Gemeinschaftsaufgabe, bei der das Stadtmarketing zwar zentrale Funktionen und Aufgaben übernimmt und sich federführend einbringt, aber auch auf Partnerinnen und Partner angewiesen ist. „Das große Ziel ist, dass wir uns viel stärker vernetzen“, sagt Steffen Mues. „Wir müssen Firmen, Menschen, Organisationen gewinnen, um den Aufgaben gerecht zu werden.“ Das habe unmittelbare Effekte auch für die Wirtschaft, denn vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels „ist es im Interesse der Unternehmen, dass Siegen einen guten Ruf hat“. Detlef Rujanski bekräftigt das. Wer einen Job suche und angesichts der Situation auf dem Arbeitsmarkt vor allem im Segment der hochqualifizierten Tätigkeiten zwischen verschiedenen Arbeitsstellen wählen könne, werde auch die Attraktivität des damit verbundenen Lebensmittelpunkts als Kriterium heranziehen. Darum sei es wichtig, dass Bewerberinnen und Bewerber von Siegen ein positives Bild bekommen würden.
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