Siegen. Bunker-Museum, Musikpavillon, Fissmer-Anlage: Das zweite große Siegener Stadtentwicklungsprogramm hat Federn gelassen.

„Rund um den Siegberg“ geht zu Ende. Acht Jahre lang hat die Stadt dieses Entwicklungsprogramm abgearbeitet, unter das die Bezirksregierung nun „zeitnah“ einen Schlussstrich gezogen sehen will – mit der Konsequenz, dass rund 4,5 Millionen Euro Fördermittel verfallen werden. Insgesamt betrug der Rahmen dieses Städtebauprogramms, das 2015 an „Siegen zu neuen Ufern“ anknüpfte, 22,37 Millionen Euro.

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Schwerpunkte: Stadtmauer und Schlosspark

Etwa die Hälfte des Programm ist abgearbeitet: Die größten Einzelpositionen sind die ersten vier Bauabschnitte der Stadtmauer-Sanierung mit knapp 4,6 Millionen Euro und die Erweiterung des Schlossparks um das Gelände der ehemaligen Jugendherberge mit knapp 3,3 Millionen Euro.. Hinzu kamen Sanierungen im Oberen Schloss und im Haus Seel, die Sanierung der Wege im Schlosspark und die Wettbewerbe für die Dependance des Siegerlandmuseums in den Burgstraßen-Bunkern und die Neugestaltung der Fissmer-Anlage – beides Projekte, die steckengeblieben sind, weil es an Geld (Bunker) und politischer Mehrheit (Fissmer-Anlage) fehlte. Aktuell abgewickelt werden vier weitere Bauabschnitte der Stadtmauersanierung (noch einmal rund 4,5 Millionen Euro) und der Bau eines Außenaufzugs am Rathaus Siegen (628.500 Euro).

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Stadt Siegen muss Fördermittel verfallen lassen

Vorhaben von rund zwei Millionen Euro wurden gestrichen: Die Stadt hat sich von Generalplaner Loidl getrennt, auf den Neubau des Musikpavillons im Schlosspark verzichtet und den bereits eingeplantem Umbaubeginn am Burgstraßen-Bunker verschoben – dieses Projekt wird soll die Stadt nun nach dem Willen der Politik dem Museums-Förderverein übertragen. Etwa 600.000 Euro Fördermittel will die Stadt noch anderweitig verwenden, wenn die Bezirksregierung dies zulässt: für eine WC-Anlage im Schlosspark und für etwaige Mehrausgaben für die Stadtmauer.

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Nach dem vorläufigen Aus für die bisherigen Bunker-Pläne (die übrigens erst nach dem Aus für eine Sanierung des Löhrtor-Bades in „Rund um den Siegberg“ gelangt waren) werde ein Großteil von weiteren 3,3 Millionen Euro Fördermitteln nicht mehr ausgeschöpft werden können, heißt es in der Vorlage für die Fachausschüsse. Neben einem Fassadenprogramm hat die Stadt noch die Komplettierung der Schlosspark-Wege rund um die Brunnenwiese und am kleinen Krebs im Köcher. Diesen Auftrag hatte die Stadt 2021 zunächst nicht vergeben, weil das Budget – damals noch mit Musikpavillon – nicht auszureichen schien. 377.000 Euro könnten nun noch verbaut werden.

Als nächstes kommt „Siegen verbindet“

Nachfolger von „Rund um den Siegberg“ soll „Siegen verbindet“ werden. Dieses Programm lag im Entwurf vor, wird nun aber überarbeitet, weil der Uni-Umzug in die Stadt sich länger hinzieht. Gebaut wird aber demnächst im Herrengarten. Der Bürgerpark, der an der Stelle des bereits abgerissenen Einkaufszentrums entsteht, ist das letzte Projekt von „Siegen zu neuen Ufern“.

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