Meschede. Zwei Mescheder haben sich mit Anfang 20 als Experten im Bereich Social Media selbstständig gemacht. Das steckt hinter ihrem Erfolg.

Mit Anfang 20 stecken die meisten Menschen noch mitten im Studium, in der Ausbildung oder sind sich noch unsicher, was sie vom Leben wollen. Florian Breide, Philipp Pöhlke und Karl Verburg jedoch sitzen bereits in den Chefsesseln ihres eigenen Unternehmens in Meschede. 2021 haben sich die drei mit der Firma „YSocial“ selbstständig gemacht. Florian Breide war damals erst 20, seine beiden Mit-Gründer 24 Jahre alt.

YSocial: Experten in ihrer Nische

„Ja, macht ihr mal“, den Satz haben die jungen Gründer am Anfang immer gehört. Gesagt, getan. Neben den drei Männern gehörte auch Anna Verburg mit zum Gründungsteam. Die junge Frau hat sich mittlerweile jedoch aus dem operativen Geschäft zurückgezogen.

Doch was genau ist das Geschäft? „YSocial“ ist eine Social Media Agentur, die ihren Kunden hilft, ihre Marke erfolgreich in den sozialen Netzwerken zu präsentieren. Die Marketingagentur hat sich dabei ausschließlich auf diese Kernkompetenz spezialisiert. „Wir bieten keinen Full Service an, sondern wollten von Anfang an die Experten im Bereich Social Media sein“, sagt Philipp Pöhlke. Und Florian Breide ergänzt: „Wir sind die Stimme dieser Nische.“

Junge Gründer im HSK erzählen

Für die Serie „Junge Gründer im HSK“ sprechen wir mit den unterschiedlichsten Menschen aus dem Hochsauerlandkreis, die in ihren 20er oder 30er Jahren sind und sich selbstständig gemacht haben. Sie erzählen von ihren Erfahrungen in der Selbstständigkeit und den Herausforderungen, die eine Unternehmensgründung mit sich bringt. 

Alle Texte lesen Sie unter: www.wp.de/lokales/junge-gruender-im-hsk-unsere-sereie/

Sie haben sich jung selbstständig gemacht oder einen Betrieb, ein Unternehmen oder Geschäft übernommen und kommen aus dem Sauerland? Dann melden Sie sich gerne unter der Mail katleen.diekgraefe@funkemedien.de. 

Selbstständig im Team: „Eine bunte Truppe“

Sie begannen klein, arbeiteten erst im Nebenerwerb. Der Übergang in die Vollselbstständigkeit sei seicht gewesen, wie Philipp Pöhlke erklärt. Der heute 27-Jährige arbeitet als kreativer Kopf an den Projekten, ist Drohnenpilot und in der Firma als Gesellschafter tätig. Karl Verburg (27) ist Prokurist und kümmert sich um die Videoproduktion, Florian Breide (23) ist der Geschäftsführer.

YSocial Meschede
Ein Blick auf die Drohnen, die Philipp Pöhlke bei den Produktionen fliegt. © WP | Katleen Diekgraefe

„Wir sind eine bunte Truppe und alle sehr unterschiedlich“, so der 27-Jährige. Das sei eine Herausforderung. „Man muss kompromissfähig sein und den anderen vertrauen.“ „Es müssen alle dieselbe Vision verfolgen. Im Prozess ergibt sich, wer welche Stärken hat“, erklärt Florian Breide, wie die Zusammenarbeit gut funktioniert.

„Gerade in den Zwanzigern kann man Vollgas geben, solange man noch keine Verpflichtungen hat und niemandem etwas schuldig ist. “

Florian Breide (23)
Geschäftsführer von „YSocial“

Doch das war nicht die einzige Herausforderung, die die jungen Gründer meistern mussten. „Es ist alles das, was einem niemand beibringt. Steuererklärungen, Gewerbeanmeldungen, Arbeitsverträge – das sind alles Mini-Challenges“, so der 23-jährige Geschäftsführer.

Mehr Freiheit, weniger Freizeit

Nicht nur trotz, sondern gerade wegen der Herausforderungen mache ihnen der Job so viel Spaß. „Ich hatte immer viele Ideen und jetzt habe ich die Freiheit, sie einfach umzusetzen“, so Philipp Pöhlke. Florian Breide fügt witzelnd hinzu: „Ein normaler Job wäre mir fast schon zu langweilig.“

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„Ich wollte immer selbstbestimmt arbeiten. Hier kann ich mich kreativ ausleben. Ich gehe auch gerne Risiken ein und arbeite viel“, sagt Florian Breide weiter. Das lässt sich nicht leugnen, denn neben seinem Vollzeitjob im Unternehmen hat der 23-Jährige noch eine Teilzeitstelle. „Ich arbeite an sechs Tagen die Woche in der Regel von acht bis achtzehn Uhr“, sagt er. Der Arbeitstag von Philipp Pöhlke sei nicht so vollgepackt, aber „, wenn man nach der Freizeit geht, dann ist ein nine to five Job besser“, betont er.

YSocial Meschede
Der Co-Working-Space im großen, neuen Büro des Unternehmens in Meschede. © WP | Katleen Diekgraefe

Ein gutes Netzwerk ist der Schlüssel

Am Anfang seien sie noch unsicher gewesen. „Der Start ist ungewohnt. Man weiß nicht, wie die Idee angenommen wird und das Pricing ist eine Herausforderung“, so Florian Breide. Ihr Netzwerk – vor allem von Philipp Pöhlke, der zuvor lange beim Schmallenberger Sauerland Tourismus gearbeitet hat – habe ihnen viel geholfen. „Das Netzwerk hat uns groß gemacht und die Menschen haben uns vertraut“, erinnert sich der 27-Jährige.

„Das Sauerland war unser Nährboden. Aber man muss bei dem Vertrauensvorschuss auch liefern, hier lebt alles von Mund-zu-Mund-Propaganda“, so Florian Breide. Und auch wenn sie mittlerweile große Kunden bis ins Ruhrgebiet haben, wollen sie ihre Wurzeln und ihren Sauerländer Kundenstamm keinesfalls vergessen.

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Erst vor kurzem stand für die Firma ein großer Umzug an. Sie verlegten ihr Büro von Schmallenberg nach Meschede in die Le-Puy-Straße 15. Jetzt steht dem Team ein 140 Quadratmeter großes Büro mit Dachterrasse und Co-Working-Space zur Verfügung. Zu den ursprünglich vier Gründern sind mittlerweile noch sechs Teilzeitkräfte und Werkstudenten hinzugekommen. Zum Januar und März suchen sie nun auch ihre ersten angestellten Vollzeitkräfte.

Seine Zwanziger wären ein guter Zeitpunkt für eine Selbstständigkeit. „Gerade in den Zwanzigern kann man Vollgas geben, solange man noch keine Verpflichtungen hat und niemandem etwas schuldig ist. Monetär lohnt sich vielleicht ein anderer Job mehr, aber durch die Praxis baut man Humankapital auf. Die Erfahrungen, die wir hier sammeln, kann uns keiner wegnehmen“, betont Florian Breide zum Schluss.

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