Hochsauerlandkreis. Kostenlose Expertentipps: Hans-Peter Luimes teilt als Mentor bei der IHK sein Wissen mit Unternehmern und Gründern aus Meschede.

Er hat schon unzähligen Unternehmen geholfen und Selbstständigen beim Aufbau ihres Unternehmens unterstützt – und zwar ehrenamtlich: Hans-Peter Luimes ist seit 14 Jahren Mentor bei der Industrie- und Handelskammer Arnsberg und auch für Unternehmer im Hochsauerlandkreis tätig. Doch was bedeutet das überhaupt?

Zu dem Mentoren-Service der IHK gehören rund 40 Männer und Frauen, ehemalige Führungskräfte aus unterschiedlichen Bereichen, die ratsuchende Unternehmen unterstützen. „Unser Ansatz ist es, dass wir unser erworbenes Fachwissen nicht ungenutzt lassen, sondern es ehrenamtlich und kostenlos zur Verfügung stellen“, erklärt Hans-Peter Luimes, Sprecher des Mentoren-Services. Die Mentoren sind allesamt bereits im Ruhestand.

Mentoren-Service: Fachwissen sinnvoll einsetzen

So auch Hans-Peter Luimes: Er hat Steuerrecht studiert und in seiner beruflichen Laufbahn in den unterschiedlichsten Positionen gearbeitet. Im Steuerrecht begonnen, wechselte er in die kaufmännische Leitung eines Baubetriebs. Nach jahrelanger Arbeit in dem Bereich leitete er zuletzt ein kirchliches Verwaltungsamt und hat auch Erfahrungen in der Unternehmensberatung gesammelt.

„Mit dem Wechsel in den Ruhestand meldete ich mich postwendend bei der IHK“, erinnert er sich zurück. Während seiner Berufslaufbahn habe er schon von dem Mentoren-Service – damals noch Senioren-Beratungsservice – gehört und war begeistert: „Das ist eine sinnvolle Tätigkeit, die mir große Freude bereitet.“

Junge Gründer im HSK erzählen

Für die Serie „Junge Gründer im HSK“ sprechen wir mit den unterschiedlichsten Menschen aus dem Hochsauerlandkreis, die in ihren 20er oder 30er Jahren sind und sich selbstständig gemacht haben. Sie erzählen von ihren Erfahrungen in der Selbstständigkeit und den Herausforderungen, die eine Unternehmensgründung mit sich bringt. 

Alle Texte lesen Sie unter: www.wp.de/lokales/junge-gruender-im-hsk-unsere-sereie/

Sie haben sich jung selbstständig gemacht oder einen Betrieb, ein Unternehmen oder Geschäft übernommen und kommen aus dem Sauerland? Dann melden Sie sich gerne unter der Mail katleen.diekgraefe@funkemedien.de. 

Der Unterschied zwischen dem Mentoren-Service und Unternehmungsberatung

Doch wo ist der Unterschied zwischen dem Mentoren-Service und einer Unternehmensberatung? Anders als die Unternehmensberatung ist der Mentoren-Service eine ehrenamtliche Tätigkeit. „Es ist essenziell, dass die Chemie zwischen Mentor und Mentee passt“, erklärt Hans-Peter Luimes weiter. Ob das so ist, werde im ersten Gespräch – dem „Schlüsselgespräch“ – festgestellt.

„Wenn ich als Mentor helfen soll, muss man auch bereit sein, unangenehme Beurteilungen von mir auszuhalten“, so Luimes weiter. Sollte die Chemie zwischen den Beteiligten nicht stimmen, werde es oft schwierig, sich dem Gegenüber anzuvertrauen. „Und wenn man mir nicht die Wahrheit erzählt, dann funktioniert es nicht. Dann kann ich keinem helfen.“

Mentoren punkten durch Empathie und Lebenserfahrung

Empathie sei bei seiner Arbeit sehr wichtig. „Früher hatte ich angenommen, dass ausschließlich mein Fachwissen gefragt ist“, erinnert sich Hans-Peter Luimes zurück. Doch schnell erkannte er, dass neben dem Fachwissen Verständnis und Menschenkenntnis wichtig sind. „Es ist menschlich, vor Problemen wegzulaufen und für Selbstständige wirken sich nicht gelöste Probleme auch finanziell aus. Das ist ein großer Druck“, sagt er. Als Mentor würde er die nötige Gelassenheit und Lebenserfahrung mitbringen, um seinem Partner helfen zu können.

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Das Ehrenamt werde von der IHK Arnsberg sehr wertgeschätzt, so Luimes. „Es ist eine ausfüllende Arbeit und macht mir sehr viel Freude. Wenn man sieht, dass man erfolgreich war, ist es noch eine zusätzliche Bestätigung.“

Die vier Säulen des Mentoren-Service

Der Mentoren-Service lasse sich in vier Schwerpunkte unterteilen: Zum einen die Existenzgründer, also die Menschen, die sich selbstständig machen wollen. Als Mentor ist Luimes Ansprechperson bei unterschiedlichsten Fragen und will den Gründern ihren Einstieg erleichtern. Zum anderen gehören auch gestandene Firmen zu den Auftraggebern der Mentoren. „Die Unternehmen wünschen sich aus unterschiedlichsten Gründen eine Beratung“, erklärt der Mentoren-Sprecher. Ob bei Neuausrichtungen oder bei Schwierigkeiten, mit dem Mentor habe der Unternehmer einen Partner, der ihn ohne Eigeninteresse unterstütze.

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Außerdem sind die Mentoren auch Sparringspartner von Unternehmen. Sollte ein Partner eine Idee planen, die noch nicht spruchreif ist, habe er so die Möglichkeit, sich „in aller Vertrautheit auszutauschen“, erklärt Luimes. Zuletzt sind die Mentoren auch Teil des Projekts „Wirtschaft @ school“, bei dem Schüler in Gruppen eine Geschäftsidee formen und bis zur Gründungsreife entwickeln. „Da sind teilweise geniale Ideen dabei, die auch zu einer Gründung geführt haben“, freut er sich. Im Hochsauerlandkreis sind aktuell das Mariengymnasium Arnsberg und das Berufskolleg Hüsten Teil dieses Projekts.

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