Meschede. Bozi Dünnebacke (28) aus Meschede ist junge Mutter und erfüllte sich ihren Berufstraum als Selbstständige. Warum sich der Stress lohnt.
Bozi Dünnebacke aus Meschede hat schon immer gern fotografiert: Als Jugendliche noch mit einer alten Digitalkamera, später wurde dann aus ihrem Hobby Leidenschaft und aus ihrer Leidenschaft nun ein Kleingewerbe, das sie selbstständig leitet. Eigentlich ist die 28-Jährige examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, unter „Portraitart by Bozi“ arbeitet sie als Fotografin – und das in Teilzeit.
Selbstständig als Fotografin: Anfang in der Schwangerschaft
„Überwiegend bin ich Mutter“, erzählt Bozi Dünnebacke. Vor drei Jahren bekam sie ihren Sohn und auch wenn er immer ihre Priorität sein wird, ist er auch der Grund, warum Bozi Dünnebacke nun da ist, wo sie ist: eine selbstständige Unternehmerin. Angefangen hatte alles während der Schwangerschaft. „Früher habe ich für mich fotografiert, als Hobby. Mit der Schwangerschaft kam ich dann in ein Beschäftigungsverbot“, erzählt sie – und plötzlich hatte sie Zeit. Zeit, die sie zum Fotografieren nutzte, häufiger als je zuvor.
„Ich wollte mich verbessern und ausprobieren“, sagt sie. Zum ersten Mal habe sie auch Freunde und Bekannte gefragt, ob sie Bilder von ihnen machen kann und lernte immer mehr. Vor zwei Jahren, während ihrer Elternzeit, wagte sie dann den Schritt und meldete ein Gewerbe an. „Ich hatte immer Respekt davor. Ich dachte, die Selbstständigkeit wäre nichts für mich“, gibt sie offen zu. Jetzt ist sie froh, den Schritt gegangen zu sein.
Junge Gründer im HSK erzählen
Für die Serie „Junge Gründer im HSK“ sprechen wir mit den unterschiedlichsten Menschen aus dem Hochsauerlandkreis, die in ihren 20er oder 30er Jahren sind und sich selbstständig gemacht haben. Sie erzählen von ihren Erfahrungen in der Selbstständigkeit und den Herausforderungen, die eine Unternehmensgründung mit sich bringt.
Alle Texte lesen Sie unter: www.wp.de/lokales/junge-gruender-im-hsk-unsere-sereie/
Sie haben sich jung selbstständig gemacht oder einen Betrieb, ein Unternehmen oder Geschäft übernommen und kommen aus dem Sauerland? Dann melden Sie sich gerne unter der Mail katleen.diekgraefe@funkemedien.de.
Zweifel am Anfang
Bozi Dünnebacke beschreibt sich selbst als einen selbstkritischen Typ. Sie fragte sich, ob sie für eine Selbstständigkeit gut genug sei, ob sie die Verantwortung übernehmen wolle. Doch ihr Mann unterstützte sie bei der Entscheidung. „Ich hatte Respekt davor, aber dadurch, dass ich ein Kleingewerbe betreibe, ist das Risiko geringer.“ Und ihre Anstellung als Krankenschwester gebe ihr immer noch die gewünschte Sicherheit. „Ich bin noch nicht bereit, das aufzugeben“, sagt sie.
Trotzdem war es die richtige Entscheidung: „Die Flexibilität der Selbstständigkeit ist für mich super und als Mutter sehr praktisch. Ich kann mir meine Termine und Aufgaben einteilen und lerne viele sympathische Leute kennen. Mein Arbeitstag ist immer anders“, erzählt sie.
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Selbstständige Mutter: So managt sie Arbeit und Kind
Tagsüber kümmert sich die junge Mutter um ihren Sohn. „Arbeiten kann ich erst, wenn der Kleine schläft“, sagt sie. „In Phasen, in denen viel Bildbearbeitung ansteht, sind die Nächte kurz.“ Die Fotoshootings finden häufig am Wochenende statt, sodass sie die Termine mit ihrem Mann absprechen kann. Generell achte sie darauf, dass sie nicht zu viele Termine annimmt und mit den Anfragen, die sie aktuell habe, sei sie gut ausgelastet.
Die 28-Jährige hat ein großes Angebot: Neben Portraits und Hochzeiten bietet sie sogar Boudoir-Shootings an. Doch die meisten ihrer Aufträge stammen aus dem Familienbereich. Von einem Minishooting mit Kindern bis hin zu Familien-, Neugeborenen- oder Babybauchfotografie, arbeitet sie häufig mit jungen Eltern und Familien zusammen. Mehrmals im Jahr arbeitet sie auch als Fotografin in verschiedenen Kindergärten.
Ein Blick in die Zukunft
Doch was gefällt ihr so sehr an ihrem Beruf? „Ich liebe es, dass ich besondere Momente für andere festhalten kann. Ich kann eine Erinnerung an die besonderen Abschnitte im Leben schaffen“, sagt sie. Natürlich mache sie auch viele Bilder im Privaten und vor allem als Mutter merke sie, wie schnell die Zeit vergeht.
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„Langfristig gesehen ist es ein Ziel, den Job in Vollzeit zu machen“, spricht Bozi Dünnebacke über die Zukunft ihres Unternehmens. „Es wäre ein Traum, wenn ich irgendwann auch mein eigenes Studio hätte und bei schlechtem Wetter eine Ausweichmöglichkeit anbieten könnte, doch mit Kind ist es aktuell schwer umsetzbar und meine Familie hat Vorrang.“
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