Meschede. Plastik unter Laub und andere Dinge: In Meschede sind die Biotonnen kontrolliert worden. Wie das Fazit der Prüfer ausfällt.
In den vergangenen Wochen haben Mitarbeiter des städtischen Bauhofs zum wiederholten Mal die Biotonnen der Mescheder kontrolliert. Der Grund: Die Stadt Meschede versucht, die Fehlwürfe zu minimieren, weil die Müllgebühren sonst mit dem neuen Abfallgesetz, das im Mai 2025 in Kraft tritt, für alle Bürger deutlich teurer werden könnten. Schlecht getrennter Biomüll müsste für teure Geld verbrannt werden.
Auch interessant
Wo die soziale Kontrolle hilft
Meist, so das Fazit der Kontrolleure, reiche nur eine Ermahnung, dann verschwänden beispielsweise die nicht erlaubten, angeblich kompostierbaren Plastikbeutel aus den braunen Tonnen. Etwas besser sei die soziale Kontrolle in den Einfamilienhaus-Gegenden als da, wo viele Menschen zusammenlebten. Größtenteils reiche dann ein Zettel auf der Tonne. Wo es vor allem zu Fehlwürfen kommt, ob eher in Mehr- oder eher in Einfamilienhäusern, das verrät die Stadt nicht. Man überprüfe im Rahmen der Aktion „WirfürBio“ weder die Wohngegebenheiten noch die Nationalitäten der Anlieger, hieß es auf die konkrete Nachfrage.
- Explosions-Gefahr: Was im HSK alles in der Biotonne landet
- Wenn der Biomüll in der Tonne gefriert, helfen diese Tipps
- Kontrollen enthüllen: Plastik und Kot im Mescheder Biomüll
- In diesen Kommunen zahlen Bürger in Zukunft mehr an Gebühren
Plastik unter Laub versteckt
Überall gab es Unbelehrbare, die Plastik unter Laub und Grasschnitt versteckten. Und welche, die sich richtig Mühe machten und verbotene Plastiktüten noch mal extra in Papiertüten einpackten. Sie alle erhielten einen Aufkleber auf ihrem Tonnendeckel und die Tonne blieb stehen. Sie erfuhren: „Da auch die Papierpäckchen oder Papiertüten bei den Kontrollen geöffnet werden, kann man sich diese Arbeit sparen“, so die Stadt.
„Eine Minderheit reagierte in der Vergangenheit ungehalten, da sie sich in der Umsetzung der persönlichen Mülltrennung missverstanden fühlte. Besonders das Stehenbleiben der Müllbehälter hat zu Unmut und Erklärungsbedarf geführt.“
Kontrollen begrüßt
Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger begrüße die Aktion der Tonnenkontrollen ebenso wie die Tatsache, dass die Stadtverwaltung tätig wird, um die neue Bioabfallverordnung umzusetzen, so die Stadt. „Eine Minderheit reagierte in der Vergangenheit ungehalten, da sie sich in der Umsetzung der persönlichen Mülltrennung missverstanden fühlten. Besonders das Stehenbleiben der Müllbehälter hat zu Unmut und Erklärungsbedarf geführt während der Kontrollen“, erklärt Jörg Fröhling, Pressesprecher der Stadt.
50.000 Euro Geldbuße - theoretisch
Zwar sei bisher noch kein Bußgeldverfahren eröffnet worden. Ordnungswidrigkeiten können aber grundsätzlich mit einer Geldbuße bis zu 50.000 Euro geahndet werden, soweit nicht andere gesetzliche Bestimmungen hierfür eine höhere Geldbuße vorsähen.
Biomüll verbessert
Die Stadt ist überzeugt, dass die Kontrollen Wirkung zeigten. „Bis auf einige Bezirke ist die Rückmeldung aus Hellefeld eher positiv“, erklärt Jörg Fröhling. Zuletzt hatte das zuständige Kompostwerk „Hellefelder Höhe“ bei Sundern Alarm geschlagen, weil gerade aus Meschede besonders viel Unrat im Biomüll gelandet war. Darunter auch Ekeliges, wie Hundekot, Metall und Porzellan, aber vor allem Plastikmüll-Tüten. Fröhling: „Der Biomüll in der Stadt Meschede hat sich um einiges verbessert. Ob und inwieweit Fahrzeugladungen zukünftig zur Müllverbrennung gefahren werden müssen, liegt am Verhalten der Bürgerinnen und Bürger und wird sich zeigen.“
Lesen Sie auch
- Bundeswehr: Kampfflugzeuge in Kirchturmhöhe über Meschede: Ihre Ziele
- Müll: Was die Überwachung der Biotonnen in Meschede aufdeckte
- Einsätze: Meschede: Diese Hubschrauber-Flüge sind eine Herausforderung
Folgen für den Gebührenhaushalt
Damit ist auch noch nicht klar, ob und inwieweit sich die Fehlwürfe in der Zukunft im Gebührenhaushalt niederschlagen. Noch sei nicht bekannt, so Fröhling, in welchem – theoretischen - Umfang Abfallmengen als Restmüll entsorgt werden müssten. „Ebenso ist nicht bekannt, wie sich andere Faktoren in der Gebührenkalkulation entwickeln, sodass eine entsprechende Beispielrechnung derzeit nicht möglich ist.“
Mehr Nachrichten? Folgen Sie der WP Meschede in den sozialen Medien:
- Folgen Sie uns auf Facebook: Westfalenpost Meschede
- Bekommen Sie neue Einblicke auf Instagram: @wp_meschede
- Nichts mehr verpassen auf X: @WPMeschede
- Die WP Meschede auf WhatsApp: WP Meschede
- Das tägliche Update per E-Mail: Der WP-Meschede-Newsletter