Hagen. Das hätte man sich nicht besser ausdenken können: Die amerikanische Roteiche wird Baum des Jahres. Was das für Hagen bedeutet.
Der Baum des Jahres 2025 steht schon im Herbst 2024 fest. And the winner is....? Die Amerikanische Roteiche - kein Scherz.
Also ausgerechnet jener Baum, dem in Hagen die Kettensäge droht. Zumindest einem Prachtexemplar, das am Hengsteysee steht und schon länger als 100 Jahre Spaziergänger und Radfahrer erfreut.
In Hagen nicht heimisch
Man hätte es sich nicht besser ausdenken können, dass diesem Baum die große Ehre zuteilwird: Die Roteiche, so erklärt die Dr.-Silvius-Wodarz-Stiftung, die den Titel verleiht, könne bei wechselhaften klimatischen Bedingungen gedeihen und sich besonders gut an die Herausforderungen des Klimawandels anpassen. 32 Organisationen sind im Kuratorium Baum des Jahres vertreten.
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Anders blickt die Hagener Verwaltung auf den Baum. Sie ließ wissen, dass die Roteiche am Hengsteysee hier gar nicht heimisch, obendrein auch noch erkrankt sei und deshalb weg könne. Schon vor Monaten war daher beschlossen worden: Die Roteiche soll fallen, denn sie ist dem Ausbau des Ruhrtalradwegs im Weg.
Ein sensibles Thema
Nun hätte man spätestens seit den Fällungen am Hohenhof ahnen können, dass das Thema Bäume in Hagen ein sensibles ist. Mehr als 26.000 Menschen fordern in einer Online-Petition den Erhalt der Roteiche. Ein Votum, dass die Politik mehrheitlich ignorierte - zu groß die Sorge, dass Fördermittel für den Radweg verloren gehen.
Mittlerweile ist der Petitionsausschuss des Landtages mit der heiklen Causa befasst. Und so lange dieses Gremium sich kein Bild gemacht hat, muss die Kettensäge warten.
Stadt droht Ungemach
Und jetzt kommt auch noch die Wahl zum Baum des Jahres daher: Da drohen der Stadt überregional Schlagzeilen, wenn die Kettensäge an der Roteiche tatsächlich kreist.