Hagen-Mitte. Das Restaurant „Neue Färberei“ auf dem Elbersgelände in Hagen ist insolvent. Vermieter Christian Isenbeck spricht über Schließung und Neustart:
Neues aus der Gastronomie. . . Die gute Nachricht: Der Betrieb geht weiter, die Suche nach einem neuen Pächter war erfolgreich, ist also zu Ende. Die weniger gute Nachricht: Mit dem lukrativen Weihnachtsgeschäft wird‘s in diesem Jahr nichts mehr. Die Rede ist vom Restaurant „Neue Färberei“ auf dem Elbersgelände in Hagen - der Gastrobetrieb ist insolvent. Alleiniger bisheriger Betreiber der bekannten Speisegaststätte ist Stephan Ley, der auch die Großdiscothek „Capitol“ auf dem Elbers-Areal betreibt. Die „Neue Färberei“ ist im Handelsregister unter „Kunterbunt Gastro GmbH & Co. KG“ eingetragen.
Noch wenige Tage geöffnet
Derzeit ist das stylisch-rustikale Restaurant noch geöffnet. „Doch Ende des Monats ist definitiv Schluss, am 31. Oktober wird der Betrieb eingestellt, und es wird dort auch künftig mit ,Kunterbunt‘ nicht weitergehen“, erklärt Christian Isenbeck auf Nachfrage der Stadtredaktion. Isenbeck ist Geschäftsführer der Elbershallen/Hagenpeg; Hagenpeg ist wiederum Eigentümer des Areals und Vermieter sämtlicher Immobilien, also auch der „Neuen Färberei“.
Aus einem Bewerberpool habe man zwei Interessenten ausgewählt und mit ihnen intensive Gespräche über das künftige Geschäftsmodell und die konzeptionelle Ausrichtung geführt. „Beide Kandidaten kommen nicht aus Hagen. Wir haben uns für einen entschieden. Feinheiten müssen noch geklärt werden, dann wird der Mietvertrag unterschrieben“, so Elbershallen-Geschäftsführer Isenbeck. Erst, „wenn die Tinte unter dem Vertrag trocken ist“ werde er, Isenbeck, konkreter.Vorerst nur so viel: „Wir haben einen“.
„Beide Kandidaten kommen nicht aus Hagen. Wir haben uns für einen entschieden. Feinheiten müssen noch geklärt werden, dann wird der Mietvertrag unterschrieben.“
In den kommenden Tagen wird der Geschäftsführer die Gespräche mit der Radeberger-Brauerei, die bei der „Neuen Färberei“ mit im Boot sitzt, weiterführen, „und natürlich mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter“. Seit Anfang September, also seit der Bekanntmachung der Insolvenz, stünde man in regem Austausch, um eine für alle Beteiligten annehmbare Lösung zu finden, unterstreicht Isenbeck.
Zum Hintergrund: Am 5. September wurde beim Amtsgericht Hagen das Insolvenzverfahren über die „Kunterbunt Gastro GmbH & Co. KG“ eingeleitet und Rechtsanwalt Dr. Markus Wischemeyer zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Der Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht aus Dortmund ist seitdem berechtigt, sämtliche Geschäfte rund um den Gastrobetrieb abzuwickeln und Bankguthaben und sonstige Forderungen der Schuldnerin einzuziehen sowie eingehende Gelder entgegenzunehmen.
Tipp an Gutschein-Besitzer
Die „Neue Färberei“ wurde im Frühjahr 2020 (also vor knapp viereinhalb Jahren) auf dem Elbersgelände in Hagen eröffnet. Vorher war in dem über 100 Jahre alten Gebäude die Kneipe „Feuervogel 2.0“ ansässig. Die stattlichen Räumlichkeiten sind 400 Quadratmeter groß. Im Biergarten finden 200 Gäste Platz.
Insolvenzverwalter Wischemeyer gibt Kunden, die noch Gastro-Gutscheine für die Neue Färberei besitzen, folgenden Tipp: „Die Kunden möchten sich bitte direkt bei uns melden.“ Der einfachste Weg sei eine Kontaktaufnahme per E-Mail unter mwischemeyer@whitecase.com
Die insgesamt 15 in der „Neuen Färberei“ beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben für die Monate August, September und Oktober Insolvenzgeld erhalten. „Wie es mit den Mitarbeitern weitergeht? Da gibt es verschiedene Varianten, die noch ausgelotet werden müssen“, sagt Wischemeyer auf Nachfrage der Redaktion.
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Betrieb schließt Ende Oktober
Der Insolvenzverwalter bestätigt, dass es in Absprache mit dem Vermieter Verhandlungen mit möglichen Investoren gegeben habe, „Näheres kann ich derzeit noch nicht sagen, wir haben Vertraulichkeitsvereinbarungen getroffen“, so Wischemeyer.
Offiziell wird das Insolvenzverfahren über „Kunterbunt“ Anfang November eröffnet. „Ab Ende der kommenden Woche bleibt der Betrieb erstmal geschlossen. Ich gehe davon aus, dass der neue Pächter Anfang des Jahres startet“, so Christian Isenbeck.