Hagen. Der Naturschutzbeirat Hagen hat sich für den Erhalt der Roteiche eingesetzt. Jetzt droht die Fällung. Die Vorsitzende ist auf dem Baum.
Die Roteiche am Hengsteysee mag in Hagen zu einem wahren Symbol geworden sein. Zu einem Symbol für bürgerschaftliches Engagement und dafür, dass der Naturschutz auch mal Vorrang haben muss. So zumindest sehen es die Mitglieder des Naturschutzbeirats. Dessen Vorsitzende, Antje Selter, ist jetzt auf dem Baum, weil der Roteiche am Ende doch die Fällung droht.
Dabei geht es um die Frage, ob die Stadt Fördermittel riskiert, wenn sie die bisherige Planung zum Ausbau des Ruhrtalradwegs entlang des Seeufers noch einmal umgestaltet. Ja - hatten Baudezernent Henning Keune und Oberbürgermeister Erik O. Schulz in der Ratssitzung am Donnerstag argumentiert. Von der Bezirksregierung gebe es im Falle einer Neuplanung keine verlässliche Aussage darüber, ob das Projekt noch förderfähig bleibe. Abgesehen davon sei eine solche Überarbeitung - wie vom Fördergeber gefordert - bis Ende des Monats gar nicht einzureichen.
Naturschützer für Lösung Seestraße
Eine ganz andere Sicht hat Antje Selter, die nach eigener Aussage bereits in der letzten Woche Kontakt zur Bezirksregierung aufgenommen hatte. „Ich kann die Argumente in keiner Weise nachvollziehen“, so Selter. „Man hat mir erklärt, dass man sich als Fördergeber von vornherein für eine andere Lösung ausgesprochen hätte. Davon wäre die Roteiche in keiner Wiese berührt gewesen.“ Demnach, so Selter, hätte der Radweg über die Seestraße weiträumig an der Eiche vorbei geführt werden können. Eine Lösung übrigens, für die sich auch Bündnis 90/Die Grünen im Rat stark gemacht hatten - am Ende vergeblich.
„Es bleibt ja immer noch die Engstelle am Strommasten, den man ja kaum einfach umhauen kann.“
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„Aus meiner Sicht bleibt das die einzig vernünftige Lösung“, so Selter, die Argumente von Keune, die Straße müsse als Erschließung für die Baustelle Seepark genutzt werden, nicht gelten ließ. „Es geht doch um eine Perspektive für die nächsten Jahre. Da muss man in der Bauphase Chaos in Kauf nehmen. Das wird auch nicht anders sein, wenn der Radweg weiter am Ufer ausgebaut wird.“
Engstelle am Strommasten
Darüber hinaus verweist sie darauf, dass selbst bei einer Fällung der Eiche, die wohl kaum noch zu verhindern ist, die Gefahr für Radfahrer und Fußgänger auf den neuen Wegen erheblich ist. „Selbst wenn die Eiche weg ist, ändert das wenig“, so Selter. „Es bleibt ja immer noch die Engstelle am Strommasten, den man ja kaum einfach umhauen kann. Auch vor dem Kanuclub, wo die Boote über den Weg zum See getragen werden, ist es gefährlich. Dazu kommt, dass an der Stelle auch durch den neuen Beachclub künftig mit erheblich mehr Verkehr zu rechnen ist. Es ist mir ein Rätsel, wie das funktionieren soll.“