Hagen. Oberbürgermeister Erik O. Schulz durfte im Strandhaus am Hengsteysee die Oberhäupter der Nachbarstädte begrüßen. Thema: die IGA-Projekte.
Die Roteiche am Hengsteysee war kein Thema, als Hagens Oberbürgermeister Erik O. Schulz sich mit seinen Amtskollegen aus Herdecke, Wetter, Witten und Hattingen im Strandhaus über den Ausbau des Ruhrtalradweges und die weiteren Projekte austauschte, die zur Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 realisiert werden sollen. „Wir haben eine Vision davon, wie die Flusslandschaft im mittleren Ruhrtal einmal aussehen soll“, sagte Schulz: „Ich hoffe, dass wir in drei Jahren stolz auf das zurückblicken können, was wir bis dahin geschaffen haben.“
Das Strandhaus mitsamt Beachclub sowie der gewundene, immerhin bereits halb fertig gestellte Steg sind bereits verwirklicht worden und eindeutig ein Prachtstück, das sich innerhalb kürzester Zeit zum Besuchermagneten entwickelt hat. Dagegen lässt der Seepark auf dem rund 20 Hektar großen, benachbarten Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs weiter auf sich warten.
Kosten für Seepark bei 10 Millionen Euro
Freizeitangebote wie Gastronomie, Sportflächen sowie Natur- und Umwelteinrichtungen sollen dort entstehen, doch bis zur IGA wird daraus wohl nichts mehr. „Das ist ein ausgesprochen komplexes Projekt“, erklärte Hagens Baudezernent Henning Keune: „Es braucht mehr als ein Förderprogramm, um alles zu verwirklichen.“ Die veranschlagten Kosten für den Seepark belaufen sich mittlerweile auf rund zehn Millionen Euro.
Auch die Zip-Line, jene Seilrutsche, deren Startpunkt im Schatten des Pumpspeicherbeckens oberhalb des Koepchenwerks und deren Landezone am Hagener Ufer im Seepark Hengstey liegen soll, ist weder vom Tisch noch ist ihre Errichtung hundertprozentig gesichert. Ob dieses besondere Projekt letztlich realisiert werden kann, dafür muss zunächst noch so manches Gutachten erstellt werden.
Der Ausbau des Ruhrtalradweges
Im Ausbau des Ruhrtalradweges sehen die fünf Kommunen, die bei der Entwicklung der „Flusslandschaft Mittleres Ruhrtal“ kooperieren, die große Chance für eine Verbesserung der Qualität dieses national bedeutenden Fernradwegs und die touristische Entwicklung insgesamt. Der Radweg ist aber nicht nur für Freizeitradler interessant, sondern längst zum Alltagsradweg geworden.
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An einigen Abschnitten stößt die Infrastruktur sogar an ihre Grenzen, etwa dort, wo Touristen, Angler, Kanuten und Pendler aufeinandertreffen. Zudem bestehen Anbindungsdefizite an benachbarte Routen, etwa nach Dortmund oder Bochum hinein. Die fünf kooperierenden Städte, an denen der Radweg über 41 Kilometer von Hagen bis Hattingen entlang läuft, haben für das mittlere Ruhrtal Maßnahmen zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Weges formuliert, die auf möglichst gleiche Standrads etwa bei Wegebreiten oder Gefahrensituationen abzielen.
Ob die Roteiche am Hengsteysee in diesem Kontext erhalten bleiben wird, das müssen vorab die Lokalpolitiker in Hagen entscheiden. Beim Treffen der Bürgermeister am Hengsteysee wurde der Baum, der markant auf dem Ruhrtalradweg steht, jedenfalls nicht mit einer Silbe erwähnt.