Hagen. Phoenix Hagen verliert gegen ein gut sortiertes Jena. In der Crunchtime haben die Gäste in der Ischelandhalle einen längeren Atem.
Phoenix Hagen startet mit einer Niederlage ins erste Heimspiel der neuen Saison in der 2. Basketball-Bundesliga ProA. Nach einer packenden Crunchtime inklusive Fünf-Punkte-Führung rund vier Minuten vor Schluss war am Ende die Luft raus. Mit 76:84 verlieren die Feuervögel gegen Science City Jena. Ein Kontrahent, der am Samstagabend einen gut sortierten Eindruck machte.
Und das merkte man schon früh: Bis zum 9:9 zur Mitte des ersten Viertels drückten die Gäste deutlich mehr. Phoenix hatte Probleme, das eigene Tempo auszuspielen. Das änderte sich zunächst nur phasenweise und Jena hatte Phoenix im ersten Viertel allgemein gut im Griff. Die Hagener kamen schleppend ins Spiel, waren aber in der ersten Hälfte vor allem aus der Distanz erfolgreich: Marvin Omuvwies Wurf für drei Punkte bescherte den Hagenern die erste Führung des Abends (14:13). Außerdem scorten auch Tyler Stephenson-Moore und Ralph Hounnou zunächst erfolgreich aus der Ferne.
Im zweiten Viertel kämpfte sich Phoenix sukzessive heran. Auffällig: Immer dann, wenn Jena Phoenix Tempo aufnehmen ließ, punkteten die Hagener ausgesprochen zuverlässig. Naz Bohannon und Sincere Carry ballerten sich denn im zweiten Spielabschnitt zunehmend auf die richtige Betriebstemperatur und Phoenix erspielte sich kurz vor der Pause dann endgültig das Momentum. Mit 43:35 ging es in die Pause.
Phoenix Hagen: Pfiffe nach Handgemenge
Im zweiten Durchgang entwickelte sich die Partie zu einem offenen Schlagabtausch, der mitunter auch mal die Gemüter erhitzte. Besonders laut wurde es in der Ischelandhalle, als Jenas Robin Christen bei einer Spielunterbrechung und während einer kurzen Teambesprechung den Phoenix-Akteuren sehr nah kam. Diese offenkundige Lausch-Attacke blieb nicht unbemerkt. Nach einem kurzen Handgemenge und einem Schubser lag Christen dann plötzlich auf dem Boden. Eine Szene, die mit lauten Pfiffen begleitet wurde, auch wenn sich die Lage aber schnell wieder beruhigte. Die Partie bekam pünktlich zum Ende des dritten Viertels dadurch eine gewisse Würze. Beim Stand von 59:59 ging es ins entscheidende letzte Viertel.
Doch ergebnistechnisch lief es für Phoenix zum Beginn der Crunchtime erstmal ausgesprochen rund. Sincere Carry netzte aus der Distanz ein, Devonte McCall versenkte zwei Freiwürfe und nach zwei schwachen Angriffen der Gäste war Carry auf seinem Weg zum Korb nicht zu stoppen. Plötzlich stand es 72:67. Doch in den folgenden vier Minuten blieb das Spiel offen und der Spielstand war trügerisch.
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Denn in der Folge verlagerte Jena das Spiel mehrfach auf die linke Angriffsseite und erzeugte durch kluge Blocks ein ums andere Mal eine Überzahlsituation auf der rechten Angriffsseite. Phoenix fand kaum noch ein Mittel gegen die effektiven Angriffe der Gäste, während das Team von Headcoach Chris Harris in der Offense ihre Punkte nicht mehr machte. Die logische Schlussfolgerung: Sehr ärgerlich, aber durchaus verdient geht Phoenix am 1. Spieltag der Saison leer aus. Der Tiefpunkt aus Hagener Sicht: Lennart Boner ärgerte sich rund sechs Minuten vor dem Schluss über sein fünftes persönliches Foul.
Phoenix Hagen: Kraushaar (2), McCall (5), Omuvwie (10), Stephenson-Moore (8), Uhlemann (2), Bohannon (18), Boner (5), Hounnou (3), Carry (23).
Zuschauer: 2807