Oberhausen. Kein Karnevalsprinz regiert ohne eigene Bühnenmusik: In Oberhausen vertrauen drei närrische Tollitäten auf eine erstaunliche Musikauswahl.

Jeder Jeck ist anders – auch wenn er daheim den CD-Player oder die digitale Playliste befüllt. Daher gehen auch die Geschmäcker im Karneval oft weit auseinander. Wer nun automatisch an schwindelig gesungene Klassiker wie „M’r losse de Dom in Kölle“ denkt, der liegt nicht automatisch richtig. Das musikalische Füllhorn mit närrisch gewordenen Hits ist in Oberhausen randvoll.

Die mittlerweile wohl zur Kaiserin des Schlagers aufgestiegene Helene Fischer erklingt in dieser Session passenderweise beim höchsten Repräsentanten im Oberhausener Karneval. Dirk I. (Loege) hat nämlich „Ich will immer wieder dieses Fieber spüren“ in seine Prinzenshow eingebunden. Mehr noch, zu Helene Fischers etwas reiferen Hit aus dem 2009er Album „So wie ich bin“ steuert seine Tollität gemeinsam mit Minister, Hofmarschall und Paginnen sogar noch flotte Tanzschritte bei.

Helene Fischer, Ben Zucker, Vanessa Mai – ganz jeck

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Zum Einlauf greift der Stadtprinz auf einen weiteren deutschsprachigen Künstler zurück, der sogar eher im Schlager-Pop einzuordnen ist – Ben Zucker. „Was für eine geile Zeit“ geleitet den Prinzen von Saal zu Saal und durch das Spalier von klatschenden Menschen. „Diesen Song habe ich mir vor der Session selbst ausgesucht, weil er das Gefühl der Prinzenzeit am besten trifft“, sagt der noch bis Aschermittwoch regierende Liricher.

Bei der zurückliegenden Prinzenkürung von Dirk I. (Loege) ganz närrisch: Schlagersänger Jörg Bausch, dessen Gassenhauer „Dieser Flug“ und „Großes Kino“ auch im Karneval gespielt werden.
Bei der zurückliegenden Prinzenkürung von Dirk I. (Loege) ganz närrisch: Schlagersänger Jörg Bausch, dessen Gassenhauer „Dieser Flug“ und „Großes Kino“ auch im Karneval gespielt werden. © FUNKE Foto Services | Katja Marquard

Das Dreigestirn um Prinz Chris I. (Höppner) zeigt sich ebenfalls helenisiert. In ihrer Show tragen die Paginnen nicht umsonst einen Korb mit Mikrofonen bei sich. Das Team tanzt und singt, nämlich „Herzbeben“ vom Album „Helene Fischer“ (2017, heißt wirklich so). Und auch die Einmarschmelodie soll Lust auf die lange Session verbreiten. Es ist „Wolkeplatz“ der Kölschrock-Band Miljö vom gleichnamigen Album aus dem Jahr 2016. Und zuvor verwendete das Dreigestirn bei den Sommerfesten häufig „Lange nicht genug“ von der Schlager-Boyband Feuerherz, die den recht poppigen Hit im Jahr 2016 auf dem Album „Genau wie du“ eingesungen hat.

Und was hören die Jüngsten? Das Kinderprinzenpaar Kai II. (Liegmann) und Talina I. (Peters) hat eine weitere Schlager-Prinzessin im Angebot. „Wolke sieben ist noch frei“ von Vanessa Mai, damals noch als Sängerin der Pop-Formation Wolkenlos, erklingt klangstark beim Showprogramm der Mini-Tollitäten.

Michael Wendler beim Zug – Jörg Bausch zur Kürung

Letzte Schunkelwellen

Wer musikalische Musik doch noch einmal live in einem Saal hören möchte, der kann bei der letzten Prunksitzung der Session 2019/2020 zuschlagen. Allerdings gibt es für den Reigen mit Rednern, Musikern und Tollitäten nur noch wenige Restkarten.

Die KG Schwarz-Weiß Buschhausen feiert ihre jecke Veranstaltung am Nelkensamstag, 22. Februar, ab 20.11 Uhr in der Gaststätte Alt-Buschhausen an der Lindnerstraße.

Schlagermusik landet im Gegensatz zu den rheinischen Hochburgen Köln und Düsseldorf im feierfreudigen Ruhrgebiet häufiger auf der Narrenbühne, was die Meinung bei Traditionalisten und Partyfreunden meist in zwei Lager spaltet. Jörg Bausch („Dieser Flug“) und Almklausi („Mama Laudaaa“) sangen auf der letzten Oberhausener Prinzenkürung in der Luise-Albertz-Halle. Mario Hochmuth verteilte als Regent sogar schon einmal CDs von Michael Wendler („Sie liebt den DJ“) als Akustik-Kamelle bei den Karnevalszügen.

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Und wo bleibt die typische Karnevalsmusik aus dem Rheinland? Die unterzieht sich momentan einer Metamorphose. Neben Klassikern wie „Viva Colonia“ der Höhner und „Kölsche Jung“ von Brings, finden vor allem die jungen Wilden der Kölner Karnevalsmusik immer häufiger den Weg in die Oberhausener Gehörgänge. „Stadt met K“ von Kasalla, „Et jitt kei Wood“ von Cat Ballou und „Nie mehr Fastelovend“ von Querbeat.

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