Oberhausen. Beim Prinzenempfang lüftete die Karnevalsgemeinschaft „Dampf drauf“ in Oberhausen ein Geheimnis. Der künftige Prinz tritt zum dritten Mal an.
Für Außenstehende ist es manchmal gar nicht so einfach, sich in der Oberhausener Tollitäten-Sammlung zurecht zu finden. Denn genau genommen regieren in Oberhausen gleich drei Karnevalsprinzen. Der Stadtprinz, derzeit Dirk I. (Loege) als oberster Repräsentant, dann das Kinderprinzenpaar mit Kai II. für die jungen Narren – und auch der Prinz im Dreigestirn trägt ein Zepter, derzeit hat Chris I. (Höppner) die Ehre.
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Den meisten der knapp 200 Gäste musste man diese Oberhausener Eigenart beim Prinzenempfang im Gemeindesaal St. Joseph am Styrumer Kaplan-Küppers-Weg natürlich nicht erklären. Auch nicht, dass letztere Tollität nicht vom hiesigen Dachverband, sondern von einem einzelnen Verein, nämlich der Karnevalsgemeinschaft Dampf drauf, bestellt wird. Und trotzdem konnte der Verein seine Gäste überraschen: Er stellte in der laufenden Session bereits das künftige Dreigestirn vor.
Buschhausener als Leihgaben beim Dreigestirn
In der kommenden Session wird ein „Wiederholungstäter“ in närrischen Angelegenheiten als Regent dabei sein. Hansi Siebert feiert nämlich im kommenden November seinen jecken Hattrick. Nach den Jahren 2009/2010 und 2011/2012 kehrt er ein drittes Mal auf den Narrenthron der Karnevalsgemeinschaft zurück. Der Prinz hält sich nicht zurück: „Auch als Bauer habe ich schon die Rollen im Dreigestirn kennengelernt. Ich freue mich auf die Zeit.“
Damit tritt in der kommenden Narrenspielzeit eine dreifach Leihgabe der Karnevalsgesellschaft Schwarz-Weiß Buschhausen an. Denn alleine bleibt Siebert natürlich nicht. Peter Szopinski jubelt als Bauer an seiner Seite. Rudi Weisser kann sich als Jungfrau schon einmal mit der Schminke vertraut machen. Die Prinzengarde stellt freilich die Karnevalsgemeinschaft „Dampf drauf“ selbst.
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Natürlich gehört die ganz große Bühne bis Aschermittwoch weiterhin Chris I. (Höppner), der als amtierender Regent sein Heimspiel von der vordersten Tischreihe aus verfolgte. Den heimelige Reigen nutzte der Verein, der aus einer Mitarbeitergemeinschaft des ehemaligen Oberhausener Industrieriesens Babcock wuchs, um verdiente Vereinsikonen zu ehren. Helmut Schwiening begleitet den Verein schon seit einem halben Jahrhundert. Da der 92-Jährige aus gesundheitlichen Gründen nicht zugegen sein konnte, möchte der Vorstand ihm die Ehrenurkunde nachträglich persönlich übergeben.
Betriebsfeuerwehr wohl zum letzten Mal dabei
Gemeinschaft ehrt Mitglieder
Die Karnevalsgemeinschaft ehrte bei ihrem Prinzenempfang verdiente Mitglieder. Für 3 x 11 Jahre wurden Gerd Maas, Otto Stürtzer und Friedrich Zieschkau ausgezeichnet. Auch weitere Karnevalisten erhielten bei „Dampf drauf“ närrische Ehren.
Die jungen Tanzgarden des Vereins zeigten beim mehrstündigen Programm ihr Können. Da der Empfang schon am Sonntagmorgen startete, fiel er nicht den Sturmwarnungen zum Opfer.
Von den Anfängen an ein treuer Wegbegleiter ist auch Wolfgang Kocyan, der regelmäßig mit der verbliebenen Betriebsfeuerwehr von Babcock die Umzugswagen des Vereins bei allen Karnevalsumzüge sicher begleitet. „Das haben wir über Jahrzehnte immer gerne gemacht“, sagt der 70-Jährige. Die Wehr ist noch immer auf dem ehemaligen Werksgelände ansässig. 28 Helfer sind dort noch organisiert.
Ein wenig Wehmut schwingt aber mit. Da momentan keiner weiß, wie und ob es mit der Betriebsfeuerwehr von Babcock weitergeht, werden die kompetenten Helfer wohl das letzte Mal die bunten Wagen bei den Karnevalszügen in Oberhausen als Wegbegleiter sichern.