Oberhausen. Die Delegationen der Oberhausener Karnevalsvereine ziehen beim Besuch der König-Brauerei Bilanz. Ein Vorsitzender kündigt die letzte Amtszeit an.

Ob die Karnevalssession in diesem Jahr nun eine eher längere oder doch ziemlich kurze ist, wird sich nicht abschließend klären lassen – die Meinungen gehen in Oberhausen auseinander. Fest steht nur: Am 26. Februar ist Aschermittwoch. Eine 60 Narren starke Delegation, bestehend aus Vertretern der 19 Oberhausener Vereine, dachte am Donnerstag aber noch nicht an den jecken Schluss-Akkord. Beim traditionsreichen Besuch der König-Brauerei in Duisburg-Beeck zogen Prinzen und Präsidenten eine Zwischenbilanz.

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Erste Erkenntnis: Der Rundgang durch die Produktionsanlagen und die munter sprudelnden Gespräche bei Schweinshaxe und Kartoffelsalat im Theodor-König-Keller haben bereits die Schallmauer von drei Jahrzehnten durchbrochen. Und Stadtprinz Dirk I. (Loege), höchster Vertreter im hiesigen Brauchtum, hat für die restlichen 38 Tage seiner Regentschaft noch genügend Reserven. „Jede Prunksitzung ist für das gesamte Team etwas Besonderes!“ Auch das Dreigestirn der Karnevalsgemeinschaft „Dampf drauf“ um Prinz Chris Höppner (mit Zepter) zeigte sich gut aufgelegt. Bislang läuft der Kartenverkauf für die meisten Vereine ordentlich – oft vermeldeten die Gesellschaften: ausverkauft.

Auch Kinderkarneval zieht in die Luise-Albertz-Halle in Oberhausen um

Narr-Verkehr: In einem Sonderbus fuhren die Oberhausener Karnevalisten zusammen zum traditionellen Treffen in der König-Brauerei nach Duisburg-Beeck.
Narr-Verkehr: In einem Sonderbus fuhren die Oberhausener Karnevalisten zusammen zum traditionellen Treffen in der König-Brauerei nach Duisburg-Beeck. © Jill Abanico / Funke Foto Services

Eine Tradition wird in der kommenden Narrenspielzeit allerdings sehr wahrscheinlich enden. Wilfried Beyer kündigte im versammelten Kreis der närrischen Delegationen an, für das Amt als Vorsitzender bei der 1. Alstadener Karnevalsgesellschaft Grün-Rot Wagaschei nicht mehr kandidieren zu wollen.

Die Geschicke des Vereins sollen in jüngere Hände gegeben werden – nach Aschermittwoch wird es konkreter. Die Kostümsitzung am Karnevalsfreitag, 21. Februar, ab 20 Uhr im Haus Union an der Schenkendorfstraße soll jedenfalls Beyers letzte große Sitzung in Verantwortung werden. Eintrittskarten für das Programm mit den Sängern Leon Dee, Arno Alt und Chriss Martin sowie dem Tanzpaar Chantal und Maurice kosten 10 Euro.

Ein weiterer Umbruch wartet auch beim Hauptausschuss Groß-Oberhausener Karneval. Der Dachverband hatte wegen der starken Nachfrage bereits seinen „Rheinischen Frühschoppen“ (früher: Herrensitzung) am Sonntag, 2. Februar, vom Ebertbad in die größere Luise-Albertz-Halle verlegt. Nun zieht auch die Kindersitzung in die Stadthalle um. Der Kindernachmittag am Mittwoch, 29. Januar, steigt ab 16 Uhr an der Düppelstraße. Bereits für das Ebertbad erworbene Eintrittskarten (3,50 Euro) bleiben gültig. Weitere Tickets bietet der Hauptausschuss Groß-Oberhausener über Uwe Dehne (0208/86 18 44) an.

Osterfelder wollen ihrem Stadtteil die Treue halten

Oberhausens älteste Karnevalsgesellschaft hat ihren Senat erweitert: Neben Handwerker Stefan Gentz (li.) begrüßte Senatspräsident Peter Klomberg auch Gastronom Frank Terbeck in den Reihen.
Oberhausens älteste Karnevalsgesellschaft hat ihren Senat erweitert: Neben Handwerker Stefan Gentz (li.) begrüßte Senatspräsident Peter Klomberg auch Gastronom Frank Terbeck in den Reihen. © Hans-Jörg Ochs

Ebenfalls in Duisburg mit dabei – Peter Klomberg. Der Senatspräsident der Alten Oberhausener Karnevalsgesellschaft (AOK) kennt als Ex-Prinz der Session 2010/2011 die gute Tradition der Brauerei-Besichtigung und brachte mit dem Gastronom Frank, genannt Charly, Terbeck gleich einen Neuling aus seinem Senat mit. Beim Neujahrsempfang wurde neben Terbeck auch der Handwerker (und Musiker) Stefan Gentz in den Förderkreis von Oberhausens ältesten Karnevalsverein (1889) aufgenommen.

Voraus blickte Stefan Diebels, Vorsitzender der Großen Osterfelder Karnevalsgesellschaft (GOK), die sich übrigens 17 Jahre nach der AOK Weiss-Rot (nämlich 1906) gegründet hat. Schließlich haben die Osterfelder ihre große Prunksitzung noch vor der Brust.

Auch Sterkrade feiert Karneval

Die Sterkrader Raben kündigen ebenfalls ihre jecke Prunksitzung an. Diesmal feiert der Verein am Samstag, 1. Februar, in der Tanzschule Mettler an der Neumühler Straße 42. Ab 19.11 Uhr treten Tante Gertrud, der Musikzug Ruhrpott Düser, Sänger Christian Franke und DJ Thommy auf.

Die KG Blau-Gelb St. Marien feiert nach einer Pause wieder ihre beliebte „Galanacht der Herzen“. Am Samstag, 15. Februar, wird ab 20.11 Uhr das Ebertbad bespielt – Propst Peter Fabritz ist als Büttenredner angekündigt.

Am Samstag, 25. Januar, wird ab 18.45 Uhr im Freizeithaus im Revierpark Vonderort gefeiert. Angekündigt sind das Duo Firlefanz, das Tanzcorps der 1. KG Rot-Weiss Hamborn-Marxloh, die Humoristen Micha & wilde Hilde, Partysänger Pascal Krieger und die Kapelle Dräcksäck.

Dazu möchte die GOK mit ihren Eigenleistungen punkten – von Tanzmariechen bis Happy Girls. Tickets gibt es bei Cardoc Autoklinik (Heinestraße 55) und Ossendorf Reisen (Bottroper Straße 146) für 24 Euro. Der Saal in Vonderort ist für den Verein wichtig. Diebels: „Wir wollen als Osterfelder Karnevalsverein auf jeden Fall in unserem Stadtteil bleiben.“

Konstanz erwartet wohl auch das närrische Treffen in der König-Brauerei. Die Gastgeber haben die Fortführung der Tradition bereits angekündigt.