Oberhausen. Über üppigen Kamelleregen haben sich die Narren in den Oberhausener Stadtteilen Alstaden und Vondern gefreut. Die Anzahl der Wagen überrascht.
Die Narren biegen auf die Zielgerade ein. Die letzten Karnevalszüge der Session rollten in Oberhausen durch Alstaden und Vondern. Stadtprinz Dirk I. (Loege) löste im Sterkrader Clemens-Hospital ein Versprechen ein. Der Zug-Ausfall von Sonntag sorgte für volle Kneipensäle. Unsere Narrensplitter.
Pöstertreck in Alstaden
Die Daumen sind gedrückt – und diesmal haben die Alstadener ihr närrisches Glück! Nach dem Sturm-Aus vom Tulpensonntag in Alt-Oberhausen kann der Pöstertreck am Rosenmontag ohne Gegenwind durch die Straßen rollen.
Und siehe da. Es sind mehr Karnevalswagen als sonst mit dabei. Vor allem die jungen Narren sammeln eifrig. Denn es regnet zugleich deutlich mehr Kamelle von den Wagen. Logisch, auch das Wurfmaterial vom Vortag wird jetzt munter verteilt. Rot-blaue Bärchen, Quietscheenten und reichlich Bonbons fliegen von den Karnevalswagen.
Die ausrichtende KG Grün-Rot Wagaschei fährt als erste Zugeinheit ihre jecke Karnevalskanone spazieren. Erst ist es trocken, später setzt feiner Nieselregen ein. Doch der familiäre Umzug lässt sich das Schunkeln nicht verderben. In den Wohnzimmern starten Hauspartys. Fenster werden nicht nur zum Lüften geöffnet – die Kamelle gibt es als Zugabe!
Rosenmontagszug in Vondern
Der Straßenkarneval endet in Oberhausen traditionell in den engen Gassen der Wohnsiedlung von Vondern. Auch hier steuern die Narrenschiffe durch den Osterfelder Stadtteil. Verkleidete Jecken warten am Wegesrand auf die fliegenden Süßigkeiten.
„Das ist unsere letzte Tüte, die anderen sechs sind schon voll“, flüstern sich zwei verkleidete Mädchen am Wegesrand zu. Auch hier geizen die Jecken nicht mit Geschenken. Kamelle! Kamelle! Kamelle! Stadtprinz Dirk I. (Loege) muss sich von seinem bulligen Prinzenwagen verabschieden. Letzte Fahrt!
Trotz des ungemütlichen Regenwetters vermeldet die Polizei 3000 Narren am Straßenrand – meistens dick verpackt. Ein kurzfristig vermisstes Kind wird in einem Karnevalswagen wieder aufgefunden. Die Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) müssen in vier kleineren Fällen Hilfeleistungen erbringen. Die Polizei verlebt einen ruhigen Nachmittag.
Stadtprinz löst Versprechen ein
In diesem Besuch stecken viele Emotionen. Vor einem Jahr behandelten die Ärzte der Kardiologie im St. Clemens-Hospital des Katholischen Klinikums Oberhausen (KKO) die engagierte Karnevalistin Elke Heß infolge einer Krebserkrankung – auch während der Karnevalstage.
Trotz ihrer schweren Erkrankung ließ sie sich ihre Lebensfreude nicht nehmen. Pflegekräfte dekorierten damals ihr Zimmer mit Luftschlangen. Die Karnevalistin der KG „Echte Fründe“ erholte sich zunächst und gab beim Verlassen des Krankenhauses das Versprechen: „Im kommenden Jahr, wenn unser Verein den Prinzen stellt, besuchen wir die Station.“
Im September 2019 verlor Elke Heß den Kampf gegen die tückische Krankheit. Ihr Mann Wolfgang löst nun mit Stadtprinz Dirk I. (Loege) ihr Versprechen ein. Der Regent besucht mit Gefolge bei einem emotionalen Empfang die Station. Wolfgang Heß: „Meine Frau war dem Pflegepersonal sehr dankbar, sie fühlte sich gut aufgehoben und versorgt und wollte etwas zurückgeben.“
Berliner für Krankenhaus-Mitarbeiter
Der neue Krankenhausbetreiber der Katholischen Kliniken Oberhausen (KKO) tröstet die Jecken in den eigenen Reihen. Da viele Mitarbeiter zum Höhepunkt des Straßenkarnevals im Dienst sind und nicht an den Rosenmontagszügen teilnehmen können, spendiert der Betreiber Ameos süße Berliner.
„1500 Stück des beliebten Zuckergebäcks finden den Weg auf die Stationen, in die Abteilungen und Sekretariate sowie Pflegezentren“, erklären die Kliniken die jecke Aktion.
Partys nach Aus für Tulpensonntagszug
Kein Karnevalszug in der Innenstadt, dafür feiern am Sonntag die Narren in den Kneipen. Richtig gute Stimmung herrscht im Hotel zum Rathaus, das sich in ein buntes närrisches Gasthaus verwandelt.
Die Karnevalsgesellschaft Blau-Gelb St. Marien bittet zur Zugparty ohne Zug – kölsche Hits gibt es trotzdem. Selbst nach Mitternacht wird noch getanzt. Stadtprinz Dirk I. (Loege) geht mit viel Zeit auf spontane Saal-Tournee. „Es ist sehr schade, dass der Zug abgesagt wurde. Aber die Entscheidung ist richtig. Sicherheit geht vor!“
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In Oberhausen feiern 19 Vereine den Karneval. In unseren Artikeln finden Sie Tipps, Termine und Reportagen der Session 2020.
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