Oberhausen. Oberhausens ältester Karnevalsverein feiert vor 350 Besuchern im Ebertbad eine launige Narrensitzung. Im Programm sticht ein Punkt heraus.
Ja, ist denn heut’ schon wieder Kirmes? An rummeligen Momenten mangelt es im Karneval bekanntlich ebenso wenig wie bei der Fronleichnamskirmes in Oberhausen-Sterkrade. Das dachte sich vermutlich auch die Alte Oberhausener Karnevalsgesellschaft (AOK) zu ihrer Narrensitzung im Ebertbad. 350 Gäste blicken daher bei einer launigen Elferratshow auf nostalgische Momente zwischen bunten Buden und kreisenden Karussells.
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Ein Drehorgel-Mann plaudert aus dem Nähkästchen und reist zurück in der Zeit – und er packt die Karnevalisten gleich mit ein. Dahinter stecken die Aktiven des Vereins, die beim wehmütigen Rückblick in die Rollen berühmter Musiker schlüpfen.
Früher war mehr Lametta? Vielleicht, mehr Konfetti aber nicht unbedingt. Denn kunterbunt wirkt die amüsante Playback-Show mit grandiosen Kostümen allemal. AC/DC mit „Highway to Hell“ und Markus mit „Ich will Spaß“ werden imitiert – dazu gibt es ein paar alte Dönekes aus der Zeit von Kirmes-Klassikern wie Liebesraupe und Affenkäfig. Einfach, aber wirkungsvoll.
Kölner Bands spielen Hits der jungen Garde
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Als Stehauf-Männchen werkelt Stand-up-Comedian Thorsten Bär. Der gut aufgelegte Spaßmacher stammt aus Hamburg und staunt nur über so etwas wie die fünfte Jahreszeit. „Wir kennen im Norden nur eine Jahreszeit – Nebel!“ Dafür kann der Gewinner des Comedy Grand Prix 2018 über den hiesigen Wind nur lachen. „Wind nennen wir es erst, wenn die Schafe keine Locken mehr haben.“ Höflichen Applaus erhielt Bär zum Abschluss, mehr Aufmerksamkeit hätte er verdient gehabt.
Ansonsten: Mächtig viel Mundart mit rheinischen Bands wie Kölsche Adler. Wobei auffällt, dass die Schunkelgruppen stärker die Karnevalshits der jungen Garde Kölner Bands, also Songs von Querbeat („Randale & Hurra“) und Kasalla („Stadt met K“), ins närrische Rennen schicken. Alle Puristen werden dagegen beim Einmarsch der Hamborner Stadtwache ihre Freude gehabt haben. Ein großes Traditionscorps, das häufiger den Weg über die nahe Stadtgrenze findet.