Oberhausen. Prinz Karneval möchte in Oberhausen beim Umzug Tausende CDs von Michael Wendler verteilen. Diese waren in einem Altkleider-Container gelandet.
Im November landeten eineinhalb Tonnen originalverpackter CDs von Schlagersänger Michael Wendler auf mysteriöse Weise im Altkleider-Container der Kolpingsfamilie in Dortmund. Nun gibt es für die Scheiben beim Karnevalszug in Oberhausen ein großes Comeback.
Schlager-Recycling! Stadtprinz Mario I. (Hochmuth) hat sich einen Großteil der Scheiben gesichert und möchte diese am Sonntag in der Oberhausener Innenstadt kostenlos an Fans am Wegesrand verteilen. Nach Angaben des närrischen Regenten soll es sich um mehrere Tausend Wendler-Werke handeln.
Scheiben sollen von Wendler-Ranch geklaut worden sein
Die Tonträger des polarisierenden Popschlagersängers hatten bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Die Kolpingsfamilie fürchtete hohe Kosten für Lagerung und Entsorgung der illegal abgeladenen Silberlinge. Daraufhin gab der mittlerweile in die USA ausgewanderte Barde die CDs zum Verkauf frei — und spendete der katholischen Einrichtung letztlich noch 1000 Euro. Die überwiegend für Promotion-Zwecke gelagerten CDs sollen aus seiner Ranch in Dinslaken geklaut worden sein.
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Das Textilrecycling-Unternehmen FWS betreut für die Kolpingsfamilie die Verwertung der Altkleider-Container und versicherte dem Oberhausener Karnevalsprinzen nun, der neue rechtmäßige Besitzer der Scheiben zu sein. Dieser kaufte die Pakete übrigens nicht an, weil er die Popschlager schon alle als Platten im Schrank stehen hat: „Ich würde mir persönlich keine CD kaufen. Mir ist auch klar, dass nicht alle die Musik von Michael Wendler mögen. Aber es gibt viel mehr Fans, die diese Musik schätzen, als man denkt!“
Zumal die Aktion einem guten Zweck dient: Der Prinz überweist für die volle Wendler-Ladung eine Spende an eine Oberhausener Hilfseinrichtung. Einen Teil der CDs hatte die Kolpingsfamilie über die Facebook-Aktion „Wegwerfmusik“ selbst an den Wendler-Fan gebracht. Dieses Motto, so versichert der Prinz, gelte aber nicht für den Karnevalszug in Oberhausen: „Nein, die CDs werden nicht vom Wagen geworfen, sondern von Fußgruppen verteilt.“ So viel Narrenfreiheit muss sein!