Mülheim. Im Norden Mülheims soll bis 2030 eine vierstellige Zahl neuer Arbeitsplätze entstehen. Dafür plant die Stadt den Verkehr dort völlig neu.
33 Hektar Gewerbe- und Industriefläche von Vallourec in Mülheim sollen nicht lange brachliegen. Damit dort möglichst zügig neue Unternehmen ansiedeln können, sieht sich die Stadt gezwungen, mit womöglich gar zwei großen Bauprojekten einen reibungslosen Verkehrsfluss dort möglich zu machen.
„Wir wissen schon, dass der Knotenpunkt an der Mannesmannallee nicht ausreichend dimensioniert sein wird“, sagte Mülheims Planungsdezernent Felix Blasch jetzt vor der örtlichen Planungspolitik. Erstmals wurde er dabei konkret zur Verkehrsplanung bezüglich der Entwicklung der Vallourec-Fläche. Auf dieser sollen nach Wunsch von Stadt und Investor CTP bereits Ende 2028 erste neue Gewerbe- und Industriebetriebe ans Werk gehen. Im Vertragsentwurf zu den städtebaulichen Leitplanken des Mega-Projektes, den Stadt und CTP ausgehandelt haben, ist explizit ein Abriss der Fritz-Thyssen-Brücke und der Bau der seit Jahrzehnten nie konsequent weiterverfolgten Styrumer Tangente benannt.
Größere Rampe hin zur Mülheimer Mannesmannallee geplant
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So wird der Abfluss über die heutige Einmündung der Fritz-Thyssen-Straße auf die Mannesmannallee und weiter zur A40 als untauglich erachtet, um den künftigen Verkehr aus dem Gewerbegebiet abfließen zu lassen; Blasch erwartet deutlich mehr Frequenz durch Sprinter-Lkw. Weil die Fritz-Thyssen-Brücke einen entsprechenden Ausbau nicht zulasse, ist gleich ein kompletter Abriss der Brücke vorgesehen. Der Anschluss an die Mannesmannallee soll künftig über eine größere Rampe realisiert werden, für die CTP der Stadt nötige Teile des Vallourec-Areals zur Verfügung überlassen soll.
Ein Verkehrsgutachten soll aber nicht eigens nur für diese städtische Maßnahme erstellt werden, sondern für die gesamte Erschließung des Vallourec-Geländes. Als Auftraggeber soll nach Abstimmung mit der Stadt CTP fungieren. Wie die Planungskosten aufzuteilen sein werden, soll später geklärt werden.
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Styrumer Tangente sollte schon 2001 brachliegende Mannesmann-Flächen in Mülheim anbinden
Einbezogen werden soll dann voraussichtlich auch endlich und auf Rechnung der Stadt der Bau einer Styrumer Tangente, die lange schon mit Baurecht belegt, aber nie gebaut worden ist. Mit der Styrumer Tangente sollten Anfang des Jahrtausends zehn Hektar brachliegende Mannesmann-Fläche erschlossen werden, dazu kam es aber nie. Die Styrumer Tangente über das Mannesmann-Areal soll Verkehr an der Dümptener Straße vorbei gen Westen führen. Ein Anschluss an die Oberhausener Straße in Styrum und die dortige Thyssenbrücke ist am südlichen Zipfel der Neustadtstraße geplant.
CTP soll nicht nur die Gutachten, sondern der Stadt als Finanzier von Fritz-Thyssen-Straße und Styrumer Tangente auch Förderanräge liefern. Die Stadt verpflichtet sich im Gegenzug, innerhalb von fünf Jahren bauen zu lassen, wenn Entwurfsplanung und Förderanträge vorliegen.
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Lkw sollen nicht über Augusta-, Schützen- oder Gustavstraße in Mülheim-Styrum rollen
Der künftige Verkehr aus dem neuen Gewerbe- und Industriegebiet soll hauptsächlich über die neue Fritz-Thyssen-Straße und die Styrumer Tangente abgewickelt werden. Aus Immissionsschutzgründen sei eine Lkw-Anbindung an die Augustastraße, die Schützen- und/oder Gustavstraße nicht vorgesehen, heißt es in der Vereinbarung zwischen Stadt und Investor.
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