Mülheim. Aufregerthemen, unglaubliche Geschichten und ein politischer Abschied – das waren die meistgelesenen Texte aus Mülheim im Jahr 2022.
Es waren vor allem Aufreger-Themen, die in diesem Jahr besonders große Aufmerksamkeit bei den Leserinnen und Lesern in Mülheim geweckt haben: Ein verpasster Urlaub mit dem Verlust von 800 Euro, Diskussionen um einen St. Martins-Gottesdienst, Ärger im Naturbad – oder das Theater rund um den Auehof.
Zur Top 10 der meistgelesenen Texte des Jahres 2022 gehören aber auch kuriose Geschichten wie die einer besonderen Heirat, einer konsequenten Friseurin und der leise Abschied einer Mülheimer Politikerin.
Platz 10: Airline überbucht Flieger: Paar darf nicht mit nach Spanien
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Ein geplanter Trip nach Barcelona wird für ein Mülheimer Paar zum Fiasko. Plötzlich stehen Daniel Jaspers und Luisa Kottmann auf der Standby-Liste. Der Flug ist überbucht.
Von 13 Personen schaffen es noch zwei in den Flieger, die beiden Mülheimer und neun andere müssen in Deutschland bleiben. Alternativflüge sind völlig überteuert – zumal das Paar schon zu diesem Zeitpunkt 800 Euro in den Sand gesetzt hat. Die Chancen, das Geld erstattet zu bekommen, sind gering.
Platz 9: Mülheimer Arzt verwirklicht Traum von eigener Bonanza-Ranch
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Als kleiner Junge bewunderte Falk-Christian Heck Little Joe aus Bonanza. Seitdem hegte der Mülheimer Chirurg den Traum einer eigenen Ranch wie im Wilden Westen.
Die hat der Gründer der LipoClinik am Mülheimer Flughafen seit 2013 in der Eifel zwischen Prüm und Bitburg gebaut und immer weiterentwickelt. Jedes Detail ist detailgetreu nachgebildet. Im Frühjahr dieses Jahres zog die Familie komplett in die Westernstadt, in deren Unterkunft Platz für 18 Besucherinnen und Besucher ist.
Platz 8: Mülheimer Polit-Karriere: Hannelore Kraft geht ganz still
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Sieben Jahre lang war sie die bedeutendste Frau im Land: Hannelore Kraft aus Mülheim, die erste und bisher einzige Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen. Seit ihrer Abwahl im Jahr 2017 hatte sie sich bereits in die hinteren Reihen des Politikbetriebes zurückgezogen.
Als sich im Juni der neue Landtag konstituierte, gehörte die 61-Jährige dem Parlament nicht mehr an. Ein stiller Rückzug nach 22 Jahren Landespolitik. Zwei Jahrzehnte nach einer damals überraschenden Aufstellung als Landtagskandidatin, welche sie über das Amt der Ministerin und der Oppositionsführerin bis an die Spitze der Landesregierung führte.
Platz 7: Mülheimerin heiratet König aus Ghana – ohne es zu wissen
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Als die gebürtige Mülheimerin Stefanie Hoppe 2017 über eine Hilfsorganisation den Ghanaer Jonathan Nii Tetteh Ashong kennenlernt, beginnt für sie eine unglaubliche Geschichte. Sie verliebt sich in den 50-Jährigen und nimmt seinen Heiratsantrag an. So weit, so normal. Doch der Ghanaer gehört in seiner Heimat zu einem Adelsstamm.
Fortan ist die Mülheimerin eine Königin in Afrika, hat Sprecher sowie Chauffeur und darf nur noch traditionelle Kleidung tragen. Über die Geschichte berichtete im Februar auch das VOX-Format „Alles auf Anfang! - Startschuss für ein neues Leben“
Platz 6: Beleidigt, bespuckt: Dem Team im Mülheimer Naturbad reicht’s
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Ende Juli schlägt das Styrumer Naturbad Alarm: Als an einem tropisch heißen Dienstag mit über 3100 Badegästen ein Einlassstopp verhängt werden musste, lagen bei einigen offenbar die Nerven blank. Vor allem an der Kasse entlud sich der Frust.
In einem emotionalen Facebook-Post machte Badleiter Dustin Radde seinem Ärger Luft. Auf einen professionellen Ordnungsdienst an der Kasse – wie in anderen Bädern – will das Naturbad aber weiterhin verzichten.
Platz 5: Tierschutzverstöße: Stadt Mülheim lässt Pferdehof räumen
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Mit einer überraschenden Maßnahme ließen Polizei und Ordnungsamt Anfang Juli einen Pferdehof an der Mintarder Straße räumen. Grund dafür waren mutmaßliche Verstöße gegen das Tierschutzrecht. Dem Auehof wurde der Betrieb des Reiterpensionshofes mit sofortiger Wirkung untersagt.
Mit einem Eilantrag gegen das gegen ihn verhängte Tierhaltungs- und -betreuungsverbot scheiterte der Betreiber des Hofs am Fuße der Mendener Brücke später vor dem Verwaltungsgericht.
Platz 4: Innovative OP in Mülheim: Patient läuft direkt nach Eingriff
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Wenige Stunden nach seiner Hüftoperation am St. Marien-Hospital durfte Tim Wennemann bereits wieder auf Krücken laufen, noch am selben Tag sogar Treppen steigen. Prof. Dr. Marcus Jäger, Leiter der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, wandte das innovative Fast-Track-Verfahren an.
Durch das schonende Narkoseverfahren werden die Patientinnen oder Patienten deutlich weniger belastet. Außerdem schont das Verfahren die Muskulatur, so dass ein größerer Bewegungsumfang erhalten bleibt.
Platz 3: Zwangsversteigerung der Villa Magis in Mülheim: Termin steht
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Auf einer idyllischen Anhöhe über dem Ruhrtal liegt eine der teuersten Immobilien in Mülheim: die frühere Unternehmer-Villa Magis verfügt über 620 Quadratmeter Wohnfläche, fünf Garagen und steht auf einem 22.000 Quadratmeter großen Grundstück.
Am 1. Juni stand das Objekt zur Zwangsversteigerung und wechselte für 2,4 Millionen Euro den Besitzer. Es gehört nun einer Genossenschaftsbank aus Thüringen, die sich zur weiteren Zukunft der zunehmend verfallenden Immobilie nicht weiter äußern wollte.
Platz 2: „Respektlos“: Eltern-Gequatsche stört im Martinsgottesdienst
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Ein Martinsgottesdienst wird zum Ärgernis: „Voller Enttäuschung“ verließ Sarah Jansen (31) mit ihren beiden Kindern die Andacht in St. Mariae Geburt.
Das „unangemessene und respektlose Verhalten“ vieler anderer Besucher ging der Religionslehrerin gegen den Strich. „Man fand nicht zur Ruhe, schenkte den schönen und wichtigen Inhalten kein Gehör, zeigte durch ununterbrochene Privatgespräche pure Ignoranz“, kritisierte die junge Mutter.
Platz 1: Mülheimer Friseurin verlangt Impfnachweis – vom Kontrolleur
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Kontrollen durch das Ordnungsamt wurden im Laufe der Corona-Pandemie zum Standard. Auch in den beiden Friseurgeschäften von Birgit Kram, die jegliche Maßnahmen stets sehr ernst nahm. So ernst, dass sie einem Mitarbeiter des Ordnungsamtes bei einer Kontrolle den Zutritt zum „Haarstudio Kram“ verweigerte, weil dieser keinen Impf- oder Testnachweis vorzeigen wollte.
„Gleiches Recht für alle“, fand die Mülheimerin, die in den sozialen Netzwerken dafür auch viel Zuspruch erhielt. Auch wenn Mitarbeitende des Ordnungsamtes während behördlicher Maßnahmen nicht verpflichtet sind, versprach die Stadt, ihre Angestellten künftig noch mehr zu sensibilisieren.