Mülheim. Nach der Martinsandacht in Mülheim ist eine junge Mutter verärgert: Eltern hätten pausenlos Privatgespräche geführt. Was die Gemeinde dazu sagt.

Liebevoll gebastelte Laternen, Lieder und Lichter in der Dämmerung: St. Martin ist eine stimmungsvolle Veranstaltung und bringt in dieser Woche in Mülheim wieder viele Kinder und Erwachsene auf die Beine. Auch Sarah Jansen (31), Religionslehrerin und Mutter von zwei kleinen Kindern, war mit ihrer Familie dabei: Sie besuchten die kurze Andacht in der katholischen Pfarrkirche St. Mariae Geburt, eine Einstimmung auf den ökumenischen Martinszug zur Freilichtbühne an der Dimbeck.

Sarah Jansen fand die Andacht auch schön gemacht: „Sie war mit Blaskapelle, Vortrag der Martinsgeschichte und Bezug zur Lebenswirklichkeit der Gottesdienstbesucher wunderbar vorbereitet.“ Dennoch habe sie die Kirche „voller Enttäuschung“ verlassen.

Mülheimerin kritisiert pausenlose Privatgespräche in der Martinsandacht

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Traurig fand sie das „unangemessene und respektlose Verhalten“ vieler anderer Besucher. „Man fand nicht zur Ruhe, schenkte den schönen und wichtigen Inhalten kein Gehör, zeigte durch ununterbrochene Privatgespräche pure Ignoranz“, kritisiert die junge Mutter. Sie habe zwischenzeitlich das Bedürfnis gehabt, laut um Ruhe zu bitten. Auch ihre vierjährige Tochter habe gefragt, warum denn niemand zuhört.

Dass der Martinsgottesdienst größtenteils von kleinen Kinder besucht wurde, die natürlich auch mal „von sich hören lassen“, sei ihr klar. Doch Sarah Jansen findet: „Als Eltern sollten wir als gutes Vorbild vorangehen und den Menschen, die viel Mühe und Liebe in die Vorbereitung solcher schönen Veranstaltungen investieren, den nötigen Respekt schenken.“

Gemeinde: Kindgerechte Gottesdienste sind immer trubelig

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Die Organisatoren selber haben es aber offenbar gar nicht so empfunden: Durchweg positive Rückmeldungen seien zur Martinsandacht gekommen“, heißt es aus dem Gemeindebüro von St. Mariae Geburt. „Der Gottesdienst war gut besucht und wurde besonders kindgerecht gestaltet.“ Gerade bei diesen Gottesdiensten sei es „immer trubelig, da die – hauptsächlich sehr jungen – Besucher eben auch aufgeregt sind“.